Angeblicher Götzendienst bei Amazonas-Synode

Bischof Voderholzer auf Distanz zu Protestaktion gegen den Papst

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hat sich von einer Protestaktion konservativer Christen gegen Papst Franziskus distanziert. Im Internet rufen derzeit rund 100 Unterzeichner den Papst zu öffentlicher Buße wegen angeblichen Götzendienstes auf. Das Kirchenoberhaupt habe bei der Amazonas-Synode die „heidnische Göttin Pachamama“ angebetet, so der Vorwurf. Als Gewährsleute führt die Gruppe neben den deutschen Kardinälen Walter Brandmüller und Gerhard Ludwig Müller auch den Regensburger Bischof an.

In einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme wies Voderholzer „diesen Bezug und die mit ihm verknüpften Vorwürfe gegen Papst Franziskus entschieden zurück“. Zugleich erläuterte er Aussagen, die er am 31. Oktober bei einer Predigt getätigt hatte. Darin ging es auch um eine von der Amazonas-Synode aufgeworfene Frage, nämlich, wie Christen mit vor- oder nichtchristlichen Kulturen und Traditionen umgehen sollten.

Das Fazit seiner Predigt beschrieb der Bischof so: Christus selbst sei das Neue, das Christen den Menschen brächten. Er komme den Fragen und der oft unausdrücklichen Sehnsucht aller Menschen sowie ihrer „natürlichen“ Religiosität entgegen. In Christus seien alle Religionen in einem dreifachen Sinn „aufgehoben“: außer Kraft gesetzt, erhöht und bewahrt. „Deswegen geschieht Inkulturation immer in Anknüpfung und Bruch zugleich.“

Mit seiner Predigt habe er sich „an dem Ringen um den richtigen Weg der Kirche“ beteiligt, betonte Voderholzer. „Vorwürfe, Anschuldigungen oder gar Verurteilungen des Heiligen Vaters mit Internetaktionen“ gingen „an der Sache vorbei“ und seien deshalb auch nicht sein Weg.

KNA

14.11.2019 - Amazonien , Bistum Regensburg , Papst