Wachsende Aggressivität

Bischof kritisiert deutsche Waffenexporte in Konfliktgebiete

Der scheidende Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen hat deutsche Waffenexporte in Konfliktgebiete scharf kritisiert. Als Beispiel nannte er dem Nachrichtenportal hessenschau.de (Donnerstag) „die Tatsache, dass die türkische Regierung Leopard-Panzer gegen die Kurden einsetzt“. Der Leopard-Panzer kommt aus deutscher Produktion. Auch in seiner eigenen Diözese, aus Kassel, höre er dann als Argument, dass die Rüstungsindustrie Arbeitsplätze schaffe. In Kassel gibt es mehrere Werke von Rüstungsherstellern.

Nach Ansicht des Bischofs gehen die Menschen in Deutschland zudem immer aggressiver und ruppiger miteinander um. Algermissen sagte: „Der Respekt vor dem anderen Menschen wird in unerträglicher Weise von Angriffslust und besonders verbaler Aufrüstung verdrängt. Das müsste uns unruhig machen. Denn Kriege fallen nicht vom Himmel, sondern werden in den Herzen der Menschen vorbereitet, bevor sie ausbrechen. Die wachsende Aggressivität unter uns ist der Nährboden für noch Schlimmeres.“

Algermissen, der seit 2001 Bischof des Bistums Fulda ist, feiert am 15. Februar seinen 75. Geburtstag. Er erreicht damit die Altersgrenze, bei der Bischöfe laut Kirchenrecht dem Papst ihren Amtsverzicht anbieten müssen.

KNA

15.02.2018 - Bischöfe , Ethik