Geläut in der Datenbank

Bundesweites Glocken-Projekt startet am Freitag in Karlsruhe

Die Kirchen starten die bundesweite Kampagne „Hörst du nicht die Glocken“, um auf den religiösen und kulturellen Wert von Kirchenglocken hinzuweisen. Den Auftakt macht ein öffentlicher Glockenguss am 1. Dezember in Karlsruhe. Vor dem Karlsruher Schloss soll eine Bronzeglocke für eine gemeinsam von evangelischen und katholischen Christen genutzte Kirche in Mannheim gegossen werden.

Die Aktion wird von der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) unterstützt. „Wir wollen Anstöße geben, sich neu mit dem jahrhundertealten Kulturgut Glocke auseinanderzusetzen“, erklärt Projektsprecher Johannes Wittekind. Viele nähmen Glockenklang heute kaum noch bewusst wahr, sei es als Einladung zum Gebet oder als Hinweis auf den Fortgang der Zeit.

Begleitend ist eine bundesweite „klingende Glockendatenbank“ geplant, die möglichst viele der mehr als 100.000 Glocken in Kirchen, Kapellen, Rathäusern, Stadttoren oder auf Friedhöfen in Deutschland erfassen will. Das auf mehrere Jahre angelegte Projekt wird mit öffentlichen Bundesmitteln und mit Kirchengeldern gefördert. Es ist auch Teil des von der Europäischen Kommission für 2018 ausgerufenen „Europäischen Jahrs des Kulturerbes“.

Für die Datenbank sollen Jugendliche, beispielsweise Firm- und Konfirmandengruppen gewonnen werden, die Glocken in ihrer Nachbarschaft zu erforschen und mit Fotos und Tonaufnahmen zu dokumentieren. Aus den Daten soll eine digitale Landkarte entstehen. Denkbar sei auch eine App, die Kirchenglocken etwa auch als Klingelton aufs Handy bringt, so Wittekind.

KNA

30.11.2017 - Deutschland