Doch keine Auflösung des Klosters?

Dominikaner von San Marco in Florenz verweigern Auszug

Die letzten Dominikaner des traditionsreichen Klosters San Marco in Florenz kämpfen um den Fortbestand ihres Konvents. Der für die drei Ordensmänner zuständige Prior Athos Turchi kündigte laut der Tageszeitung "Corriere Fiorentino" (Freitag) an, den bereits gefällten Auflösungsbeschluss nach einem Wechsel an der Ordensspitze noch einmal zu thematisieren. Der neue Generalobere könne das Dekret des amtierenden Ordensmeisters Bruno Cadore für nichtig erklären, sagte Turchi. Im Juli steht eine Neuwahl der Ordensleitung an.

Ursprünglich sollten die drei letzten Dominikaner von San Marco schon bis Ende Oktober ihre Zellen aufgeben und in den Konvent Santa Maria Novella übersiedeln. Gegen die Entscheidung des Generaloberen protestierten dem Zeitungsbericht zufolge unter anderem 20.000 Unterzeichner einer Petition an Papst Franziskus. Prior Turchi sagte, er unterstütze die Brüder in ihrem "Kampf".

Das im ausgehenden 13. Jahrhundert errichtete Kloster von San Marco war unter anderem Heimat der Künstler Fra Angelico (1386/1400-1455) und Fra Bartolomeo (1473-1517) sowie des Bußpredigers Girolamo Savonarola (1452-1498). Seit 1869 dient ein wesentlicher Teil des Komplexes als Museum. Kulturhistorisch bedeutend ist die Anlage auch wegen ihrer Renaissance-Bibliothek.

18.01.2019 - Ausland , Kunstgeschichte , Orden