Barmherzigkeit auch für Verbrecher

Drei Bischöfe wollen Hinrichtungen in Tennessee stoppen

Drei katholische Bischöfe haben den Gouverneur des US-Bundesstaats Tennessee aufgefordert, mehrere geplante Hinrichtungen zu stoppen. „Es liegt in ihrer Macht“, schrieben die Bischöfe J. Mark Spalding aus Nashville, Richard F. Stika aus Knoxville und Martin D. Holley aus Memphis laut US-Medienberichten (Montag Ortszeit) an den republikanischen Gouverneur Bill Haslam. Die Geistlichen forderten demnach Barmherzigkeit auch für jene, die „abscheuliche Verbrechen“ begangen hätten. In Tennessee hat der Gouverneur die alleinige Befugnis für Begnadigungen.

Die erste mehrerer geplanter Hinrichtungen ist den Angaben zufolge für 9. August vorgesehen: Der 59-jährige Billy Ray Irick wurde wegen Vergewaltigung und Mordes an einem sieben Jahre alten Mädchen verurteilt und sitzt seit mehr als 30 Jahren in der Todeszelle. Derzeit warten in Tennessee 62 Straftäter auf ihre Hinrichtung.

Der Brief der Bischöfe fällt mit dem Beginn eines Prozesses zusammen, bei dem die Zulässigkeit einer neuen Form der Todesinjektion geklärt werden soll. Gegen die Kombination aus drei tödlichen Substanzen haben inzwischen mehr als 30 betroffene Verurteilte Klage eingereicht. Die Hinrichtung durch eine Injektion dieses neuen Medikamentencocktails sei „grausam“, so die Argumentation.

KNA

19.07.2018 - Ethik