Massenflucht nach Malaysia befürchtet

Experten: Rückführung von Rohingyas nach Myanmar "zu gefährlich"

Hilfsorganisationen lehnen eine Rückführung von Rohingya-Flüchtlingen aus Bangladesch nach Myanmar zum jetzigen Zeitpunkt ab. Eine Rückkehr sei für die muslimische Volksgruppe „zu gefährlich“, heißt es in einer Erklärung von 42 Organisationen, aus der bangladeschische Medien am Freitag zitierten. Zunächst müsse Myanmar den Geflüchteten die Staatsbürgerschaft sowie Reisefreiheit und Sicherheit für Leib und Leben garantieren, so die Unterzeichner, darunter Organisationen wie Save the Children, Oxfam und World Vision.

Die Regierungen von Bangladesch und Myanmar hatten angekündigt, noch im November mit der Rückführung der Rohingya beginnen zu wollen. In den Flüchtlingslagern in Bangladesch macht sich laut Beobachtern seither Unruhe breit. Experten fürchten, dass es wie schon 2015 zu einer Massenflucht von Rohingya auf Booten über den Golf von Bengalen Richtung Malaysia kommen könnte. In dem mehrheitlich muslimischen Land halten sich nach UN-Angaben bereits mehr als 80.000 von ihnen auf.

Im August 2017 hatte die Armee von Myanmar mit der gewaltsamen Vertreibung von mehr als 720.000 Rohingya nach Bangladesch begonnen. Die Vereinten Nationen werfen dem Militär Völkermord und ethnische Säuberung vor.

KNA

09.11.2018 - Ausland , Flüchtlinge