Proteste

H&M erhält nach Rassismusvorwürfen Nachhilfe aus Südafrika

Der schwedische Textil-Großhändler H&M erhält nach dem jüngsten Werbeskandal und Rassismusvorwürfen kultursensiblen Unterricht in Südafrika. Neben anderen Maßnahmen zur Rassismusvorbeugung sollen lokale Bürgerrechtsaktivisten die Mitarbeiter in Workshops für die Belange der schwarzen Bevölkerung schulen, wie südafrikanische Medien (Montag) berichten. Der Modekonzern signalisierte seine Zustimmung.

In Südafrika war es zuletzt zu gewalttätigen Protesten gegen das Bekleidungsunternehmen gekommen; mehrere Läden der Handelskette wurden von Aktivisten zerstört. Am Sonntag demonstrierten erneut 70 Anhänger der linksradikalen Partei „Wirtschaftliche Freiheitskämpfer“ (EFF) vor einem H&M-Shop in Durban. Auf ihren Plakaten forderten sie unter anderem: „Rassisten geht zurück nach Europa.“

Die Partei wirft dem Unternehmen vor, keine Konsequenzen aus dem jüngsten Werbeskandal gezogen zu haben. Weltweit wurde H&M für seine Anzeige kritisiert, die einen schwarzen Jungen in Kapuzenpullover mit der Aufschrift „Coolest Monkey in the Jungle“ („Coolster Affe im Dschungel“) zeigte. Der Konzern entfernte die Werbung von seiner Website und entschuldigte sich.

Jetzt will H&M mit dem Südafrikanischen Anti-Rassismus-Netzwerk (ARNSA) zusammenarbeiten. „Unsere lokalen Mitarbeiter werden sich einem Training unterziehen“, teilte H&M-Landesdirektor Pär Darj am Wochenende mit. Zudem wolle das Marketing-Team aus Schweden mit Agenturen vor Ort kooperieren, „um ein tieferes Verständnis für sozialverantwortliche Werbung zu erhalten“.

KNA

22.01.2018 - Diskriminierung