Auch in der Corona-Pandemie

Hilfswerk gegen generelle Zugangsverbote für Kinder in Kliniken

Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert die Krankenhäuser in Deutschland auf, in der Corona-Pandemie keine generellen Besuchsverbote für Kinder zu erlassen. Eine stichprobenartige eigene Umfrage habe ergeben, dass viele Kliniken ihre Regelungen verschärft hätten, teilte das Hilfswerk am Dienstag in Berlin mit. Kinder unter 16 Jahren seien demnach auch von Besuchen naher Angehöriger und sogar ihrer Eltern ausgeschlossen worden. Dies widerspreche unter anderem dem Vorrang des Kindeswohls gemäß der UN-Kinderrechtskonvention.

"Kinder sind keine Menschen zweiter Klasse, und es darf keine generellen Betretungsverbote für Kinder in Krankenhäusern geben", sagte der Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes, Holger Hofmann. Besuchsverbote beispielsweise von erkrankten Elternteilen seien für Kinder nur sehr schwer zu verkraften. Statt eines generellen Zugangsverbotes seien deshalb verhältnismäßige Regelungen auch für Kinder und Schutzmaßnahmen wie Antigen-Schnelltests und das Tragen von Schutzkleidung nötig.

KNA

03.11.2020 - Corona , Kinder , Medizin