Mehr Rechte, bessere Versorgung

Initiativen setzen zum Weltkindertag verschiedene Akzente

Der Weltkindertag findet am heutigen Freitag unter dem Motto „Wir Kinder haben Rechte!“ statt. Verschiedene Initiativen machen deswegen auf unterschiedliche Belange der Kinder weltweit aufmerksam.

Der Unicef-Sprecher Sebastian Sedlmayr bekräftigte seine Forderung, Kinderrechte im Grundgesetz zu verankern. Kinder seien keine kleinen Erwachsenen. Insofern bräuchten sie mehr Rechte als beispielsweise Erwachsene im Grundgesetz zugestanden würden, sagte Sedlmayer am Donnerstag in der ARD. „Eine Klarstellung im Grundgesetz wäre wichtig“, betonte er. Ein solcher Schritt könne den Schutz von Kindern verbessern. Es handle sich also nicht um eine bloße Symbolpolitik. Die Rechte der Eltern würden dadurch nicht geschwächt, stellte Sedlmayr klar. „Wenn die Kinder gestärkt werden, werden auch die Eltern gestärkt.“

Kritisch sieht das der Familienbund der Katholiken. „Es besteht kein Reformbedarf. Kinder sind schon heute umfassend durch das Grundgesetz geschützt“, erklärte Familienbund-Präsident Ulrich Hoffmann. Es gebe weder eine Gesetzeslücke im Grundgesetz noch juristischen Klarstellungsbedarf. „Eindeutiger und umfassender als heute können die Grundrechte für Kinder in Deutschland kaum formuliert sein.“ Sondergrundrechte für Kinder könnten „das wohl austarierte Dreiecksverhältnis von Eltern, Kindern und Staat aus dem Gleichgewicht bringen und zum Vehikel für mehr Staatsinterventionen werden“. Es gehe darum, das im Grundgesetz garantierte Erziehungsrecht der Eltern im Sinne der Kinder zu verteidigen.

Das internationale Kinderhilfswerk terre des hommes forderte indes mehr Klimagerechtigkeit für Kinder. „Bei uns steht die Uhr auf fünf vor zwölf, für viele Kinder überall auf der Welt ist es jedoch bereits nach zwölf“, sagte Vorstandssprecher Albert Recknagel. Millionen Kinder spürten tagtäglich die Folgen der Klimakrise wie Wassermangel, Dürre, Überflutungen, Stürme und Gletscherschmelze. „Diese Kinder sind an der globalen Umweltkrise nicht schuld, müssen aber deren Folgen ausbaden“, kritisierte Recknagel. Terre des hommes forderte eine politische Anerkennung des Menschenrechts auf eine gesunde Umwelt durch die Vereinten Nationen.

Die UNO-Flüchtlingshilfe zeigte sich wegen der Situation von geflohenen Kindern im Südsudan besorgt. Etwa 63 Prozent der dort rund 2,3 Millionen Flüchtlinge seien Kinder. Besonders deren Zugang zu Bildung sei bedenklich. Es fehle zudem an Unterkünften und medizinischer Versorgung.

Die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) warb zum Weltkindertag um mehr Stammzellenspender für krebskranke Kinder. Rund die Hälfte aller Krebsdiagnosen bei Kindern unter 14 Jahren in Deutschland laute Blutkrebs. Jede Spende bringe Hoffnung für Betroffene.

KNA

20.09.2019 - Familie , Kinder , Verbände