Holocaust-Gedenktag

Kanzlerin Merkel würdigt Rolle der Zeitzeugen von NS-Verbrechen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat das Engagement von Überlebenden der NS-Verbrechen in ihrer Rolle als Zeitzeugen gewürdigt. Sie danke den Menschen, "die die Kraft aufbringen, ihre Lebensgeschichte zu erzählen. Als Zeitzeugen vermitteln sie die Verletzlichkeit der menschlichen Würde und der Werte, die einem friedlichen Zusammenleben zugrunde liegen", sagte Merkel am Mittwoch in einem Videogrußwort zu einer Veranstaltung der Internationalen Allianz zum Holocaust-Gedenken (IHRA), der Vereinten Nationen und der Unesco am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus.

Es sei das erste Mal, dass diese Organisationen die Veranstaltung gemeinsam durchführten. "Für dieses besondere Zeichen der Geschlossenheit und Entschlossenheit bin ich sehr dankbar! Denn Jahres- und Gedenktage müssen auch in den Alltag ausstrahlen. Stets müssen wir wachsam sein, um Antisemitismus und Rassismus keinen Raum zu lassen", mahnte die Kanzlerin. "Wir ehren die Opfer des Holocaust, indem wir ihrer gedenken und Lehren aus ihren Schicksalen ziehen." Das sei eine "immerwährende Verantwortung".

Merkel betonte, dass es unfassbar bleibe, was im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und "an vielen anderen Orten des Grauens" während des Nationalsozialismus geschehen sei. "Ich empfinde tiefe Scham angesichts des Zivilisationsbruchs der Schoah, den Deutschland während des Nationalsozialismus begangen hat."

Am 27. Januar, dem Tag der Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee im Jahr 1945, wird international der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Das hatte vor 25 Jahren der damalige Bundespräsident Roman Herzog initiiert. Im November 2005 verabschiedete auch die Vollversammlung der Vereinten Nationen eine Resolution, die den 27. Januar zum weltweiten Gedenktag macht. Die Zahl der im KZ Auschwitz und im dazugehörigen Vernichtungslager Birkenau Ermordeten wird auf etwa 1,1 bis 1,5 Millionen geschätzt.

KNA

28.01.2021 - Gedenken , Holocaust , Politik