Auf Arbeitssuche

Kardinal: Junge Italiener emigrieren wie ihre Großeltern

Italien bietet jungen Italienern nach Auffassung der katholischen Kirche oft keine Zukunft mehr. „Italien, wie es jetzt ist, ist immer weniger ein Land für die Jungen“, sagte der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Gualtiero Bassetti, am Dienstag vor Journalisten in Rom. Nach einer „Wohlstandsgeneration“ gingen junge Italiener wieder wie ihre Großeltern auf der Suche nach Arbeit ins Ausland.

Während hervorragend ausgebildete junge Italiener ihrer Heimat den Rücken kehrten, habe Italien Mühe, die von Krieg und Armut getriebenen Migranten aus dem Süden der Welt aufzunehmen, sagte Bassetti. Migration sei ein komplexes und strukturelles Phänomen, das nicht nur Europa betreffe, betonte der Kardinal. Wenn Italien jungen Menschen eine Zukunft bieten wolle, müsse es auch diesen Problemen Rechnung tragen.

Bassetti äußerte sich anlässlich der Vorstellung einer Jugendwallfahrt nach Rom. Dazu werden am Wochenende 40 000 junge Katholiken aus allen Landesteilen in der italienischen Hauptstadt erwartet. Nach Aussage des Verantwortlichen für Jugendseelsorge in der Italienischen Bischofskonferenz, Michele Falabretti, nehmen an der Pilgerwanderung auch jugendliche Migranten teil.

KNA

08.08.2018 - Jugend