Katholischer Medienpreis

Bischöfe prämieren Journalisten

Die Journalisten Veronika Wulf, Hans Block, Moritz Riesewieck und Heribert Prantl sind mit dem Katholischen Medienpreis ausgezeichnet worden. Die Deutsche Bischofskonferenz verlieh die Auszeichnungen am Montagabend in Brühl.

Wulf erhielt den Preis in der Kategorie „Printmedien“ für ihren Beitrag „Der fremde Sohn“, der am 16. Juni 2018 in der „taz“ erschienen war. Dort berichtet die Autorin über eine Familie, die einen minderjährigen syrischen Flüchtling aufgenommen hat. Wulf suche in diesem Beispiel „das Essenzielle aller Integrationsbemühungen“, schreibt die Jury. Laudator und Jurymitglied Albert Herchenbach würdigte den Beitrag als „eine leise Geschichte, völlig unspektakulär, aber für unser Zusammenleben enorm wichtig, weil sie zum Nachahmen ermutigt.“ Wulf habe nicht nur intensiv recherchiert, sondern genau die richtigen Fragen gestellt und dabei auch auf das gehört, was zunächst nebensächlich erschien.

In der Kategorie „Elektronische Medien“ wurden Hans Block und Moritz Riesewieck für ihren Arte-Fernsehbeitrag „The Cleaners“ ausgezeichnet. Die Dokumentation stellt die Arbeit von Content-Moderatoren vor - sogenannten Cleaners -, die das Netz von hasserfüllten Botschaften und bestimmten Berichten über Mord, Krieg oder Suizide säubern. Laudator Frank Überall, Bundesvorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV), bezeichnete das Werk als „investigativen Journalismus der Spitzenklasse“. Der Film lenke die Aufmerksamkeit auf die gesellschaftliche Frage danach, wie man Menschenrechte im Netz durchsetzen könne.

Den Sonderpreis der Jury bekam Heribert Prantl von der „Süddeutschen Zeitung“ für seine Erklärstücke zu christlichen Hochfesten wie Weihnachten, Ostern und Pfingsten. Prantl verstehe es, die Zeichen der Zeit zu erkennen und den Menschen im Hier und Heute christliche Grundanliegen nahezubringen, begründete die Jury. „Er schreibt aus dem Selbstverständnis eines Menschen heraus, dessen Leben letztlich vom Glauben und der Hoffnung geprägt ist“, sagte Journalismus-Professorin Claudia Nothelle in ihrer Laudatio auf Prantl.

Neben den Hauptpreisen vergab die Jury in diesem Jahr zwei Mal die undotierte Auszeichnung „journalistisch WERTvoll“. In der Kategorie „Printmedien“ ging diese an Sarah Seifen für ihren Beitrag „Und Tschüss?! - Bleiben oder Gehen?“, erschienen in den Kirchenzeitungen der Bistümer Fulda, Limburg und Mainz. Im Bereich „Elektronische Medien“ erhielten den Preis Sandra Weiss und Charlotte Eichhorn für das interkulturelle Multimedia-Projekt „Völkermord im Verborgenen“.

Insgesamt waren 239 Projekte für den Medienpreis eingereicht worden, wie es hieß. Sie hätten gezeigt, wie zahlreich die Brennpunkte und Wunden in unserer Gesellschaft seien, sagte Bischof Fürst, Jurymitglied und Vorsitzender der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz.

Der Katholische Medienpreis wird seit 2003 jährlich von der Deutschen Bischofskonferenz in Kooperation mit der Gesellschaft Katholischer Publizisten e. V. (GKP) und dem Katholischen Medienverband e. V. (KM.) ausgeschrieben. Die Preise in den Kategorien „Print“ und „Elektronische Medien“ sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert, 2.000 Euro gibt es für den Sonderpreis.

KNA

22.10.2019 - Bischöfe , Ehrung , Medien