Bundesregierung soll verhandeln

Kauder fordert mehr Einsatz für Jesiden und Christen im Nordirak

Unions-Fraktionsvorsitzender Volker Kauder fordert mehr Einsatz für Jesiden und Christen im Nordirak. Die Bundesregierung müsse auch mit der Zentralregierung reden, „die tatsächlich - so ist auch mein Eindruck - nicht gerade besonders engagiert für solche Minderheiten ist“, sagte Kauder dem Kölner domradio am Donnerstag. Zudem sollten neben Bagdad auch die Regionalregierung in Erbil diejenigen verfolgen, die damals die Menschen attackiert hatten.

Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) hatte Christen und Jesiden brutal aus der Region vertrieben. Nach Kauders Worten kehren langsam die Geflüchteten in ihre zerstörten Dörfer zurück, nachdem der IS bekämpft worden sei. Am Mittwoch hatte die Unionsfraktion eine Tagung zur Lage der Christen und Jesiden im Nordirak abgehalten. Dort hatte Kauder bereits die politische Bedeutung des Themas Religionsfreiheit betont.

Gleichzeitig unterstrich Kauder im Interview den derzeitigen Einsatz von Politik und Kirche in der Region. Das müsse nun verstetigt werden. „Wir müssen den Menschen da unten im Irak sagen: 'Es ist keine Eintagsfliege. Es geht weiter'“, sagte der CDU-Politiker und bezog sich damit auch auf Forderungen von Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU). Müller hatte bei der Tagung eine langfristige Hilfe und Aufarbeitung der IS-Verbrechen gefordert.

Speziell die Hilfe für Kinder sollte im Fokus stehen. 170 Schulen seien bereits wiedereröffnet worden. „Es müssen aber noch neue gebaut werden. Das heißt, da haben wir noch eine Aufgabe, die uns noch eine ganze Zeit lang fordert“, so Kauder.

KNA