Bischof Timmerevers: Wichtiges geistliches Zentrum

Kloster Wechselburg feiert zwei Jubiläen

Gleich zwei Jubiläen hat am Dienstag das sächsische Kloster Wechselburg gefeiert. Gemeinsam mit dem Bischof von Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, beging der Konvent das 850-jährige Gründungsjubiläum des Klosters. Zugleich erinnerten sie an die Wiederbesiedelung von Wechselburg durch die bayerische Abtei Ettal vor 25 Jahren. Zuvor hatten 450 Jahre keine Mönche in Wechselburg gelebt.

Timmerevers würdigte den Wallfahrtsort als bedeutendes geistliches Zentrum des Bistums Dresden-Meißen. In seiner Basilika und dem Kloster suchten Menschen nach Halt und Einkehr. In der Prägung durch den Benediktinerorden strahle der Ort eine einladende Offenheit aus. Derzeit leben dort vier Mönche, die sich in der Wallfahrt- und Pfarrseelsorge sowie in der Polizeiseelsorge engagieren. Zudem führen sie ein Jugend- und Familienhaus. Bekannt ist vor allem die spätromanische Basilika. Sie gehört zu den am besten erhaltenen romanischen Bauten im Osten Deutschlands.

Gegründet wurde das Kloster Wechselburg 1168 und 1543 im Zuge der Reformation aufgelöst. Die Abtei Ettal eröffnete dort 1993 auf Einladung des Bistums eine Niederlassung, um die katholische Minderheit in Ostdeutschland nach dem Ende der DDR zu unterstützen. 2012 wurde das Tochterkloster zu einem Priorat erhoben. Dessen Gäste sind zu jeweils einem Drittel katholisch, evangelisch und konfessionslos. In Wechselburg finden unter anderem Jugendvespern mit mehreren hundert Teilnehmern statt.

In die Schlagzeilen kam das Kloster auch im Zusammenhang der Missbrauchsfälle von Ordensmännern an der Internatschule des Mutterklosters Ettal, die bis etwa 1990 belegt sind. Einer der beschuldigten Mönche lebte zwischen 2005 und 2010 in Wechselburg. Aus dieser Zeit lagen keine Vorwürfe gegen ihn vor. 2016 wurde er aus dem Orden ausgeschlossen und zu sieben Jahren Haft verurteilt.

KNA

29.08.2018 - Historisches