Marsch für das Leben an diesem Samstag

Papst Franziskus: "Jeder Mensch ist gleich wertvoll"

Papst Franziskus hat dem 15. „Marsch für das Leben“ am Samstag in Berlin seine Unterstützung zugesichert. „Jedes Leben ist kostbar, jeder Mensch ist gleich wertvoll. Dies gilt ohne Einschränkung und Unterschied“, heißt es in einer am Freitag vom Vatikan veröffentlichten Stellungnahme. „Daher ist es unsere Pflicht, als Christen und Glieder der Gesellschaft aufzustehen, wenn das Recht auf Leben und die Würde des Menschen bedroht oder auf subtile Weise ausgehöhlt und untergraben werden.“

Die Kundgebung gegen Abtreibung und aktive Sterbehilfe beginnt um 13 Uhr vor dem Reichstagsgebäude, wie der Bundesverband Lebensrecht mitteilte. Weitere kirchliche Würdenträger solidarisierten sich mit den Aktivisten.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, lobte den „beharrlichen Einsatz“ der Teilnehmer dafür, „dass die Würde des Menschen unantastbar ist“. Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki nannte deren Engagement einen „wichtigen Dienst an unserer Gesellschaft“.

Der Berliner Erzbischof Heiner Koch dankte den Teilnehmern in einem Grußwort, „dass Sie sich gerade angesichts des Schweigens so vieler öffentlich für den Schutz auch des ungeborenen Lebens einsetzen“. Dies sei ein mutiges Zeugnis.

Der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker würdigte den Marsch als „großherziges und unmissverständliches Zeugnis“. Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger rief die Teilnehmer auf, „ein Zeichen für das unverfügbare Leben zu setzen“.

Dresdens Bischof Heinrich Timmerevers mahnte, je weniger die Würde des Menschen vom Anfang bis zum Ende respektiert werde, „desto klarer und konsequenter müssen wir für sie eintreten“.

Mit Blick auf Jugendorganisationen, die sich für den Schutz des ungeborenen Lebens einsetzen, sagte der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke: „Macht Lärm! Macht Wirbel! Sorgt dafür, dass man euch hört.“

Sachsens evangelischer Landesbischof Carsten Rentzing erklärte, es führe zu „tiefer Bestürzung“, dass den „Ungeborenen das Lebensrecht immer wieder bestritten wird“.

Ihre Solidarität mit dem Marsch bekundeten auch Repräsentanten kleinerer Kirchen. So wünschte Generalsekretär Christoph Stiba vom Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden den Teilnehmern, „die Würde des Menschen im Blick zu behalten und entsprechend dieser Würde zu reden und zu handeln“. Seine Unterstützung sicherte auch der Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland, der griechisch-orthodoxe Metropolit Augoustinos, zu.

Die Dachorganisation von 13 Lebensschutzorganisationen ist Veranstalter des Demonstrationszugs, der fünf Kilometer durch das Stadtzentrum führt. Zum Abschluss findet gegen 17.30 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst statt. Erwartet werden unter anderen der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt, der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer, der Passauer Bischof Stefan Oster, Weihbischof Florian Wörner aus Augsburg und Weihbischof Matthias Heinrich aus Berlin.

2018 hatte der Marsch rund 5.500 Teilnehmer. Er wurde durch rund 500 Polizisten vor etwa 1.000 Gegendemonstranten abgeschirmt. Auch in diesem Jahr sind Gegenveranstaltungen angekündigt, die eine unbeschränkte Freigabe von Abtreibungen fordern.

KNA

20.09.2019 - Deutschland , Lebensschutz , Papst