World Vision

Mehr Mittel für Demobilisierung von Kindersoldaten gefordert

World Vision hat von der Bundesregierung mehr Gelder für die Demobilisierung und Reintegration von Kindersoldaten gefordert. Um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen, ließ die Hilfsorganisation am Donnerstag in Berlin rund 450 kompostierbare Ballons aus Latex vor dem Bundestag in die Luft steigen und rief zur Unterzeichnung einer entsprechenden Petition auf. Weltweit würden schätzungsweise 250.000 Kinder als Soldaten missbraucht.

World Vision betreibt nach eigenen Angaben Reintegrationsprojekte unter anderem in der Demokratischen Republik Kongo und im Südsudan, wo ehemalige Kindersoldaten in ein ziviles Leben zurückgeführt werden. Der Vorstandsvorsitzende Christoph Waffenschmidt sagte: "Alle Kindersoldaten sind Opfer, denn diese Kinder haben keine wirkliche Wahl". Sie würden oft schon im Alter von acht Jahren von bewaffneten Gruppen verschleppt, teilweise sexuell missbraucht oder gezwungen, Familienmitglieder oder Nachbarn umzubringen.

Der ehemalige Kindersoldat Innocent Opwonya, warb für die Kampagne. "Ich konnte flüchten und wurde in ein Programm von World Vision aufgenommen", so Opwonya. "Heute studiere ich in Deutschland Wirtschaft." Diese Perspektive wünsche er sich für alle anderen Kinder, "die heute noch als Soldaten missbraucht werden". Der 29-Jährige lebt heute in Deutschland und hat nach eigenen Angaben als Kindersoldat in der Armee von Joseph Kony (LRA) die Schrecken des Krieges selbst miterlebt.

KNA

16.05.2019 - Ausland , Kinder , Militär