Papst Franziskus betet für Opfer

Mehr als 800 Tote nach Erdbeben und Tsunami in Indonesien

Mindestens 832 Menschen sind bei schweren Erdbeben und einem darauf folgenden Tsunami auf der indonesischen Insel Sulawesi ums Leben gekommen. Das gaben die zuständigen Behörden am Sonntag bekannt. Die Zahl der Toten werde weiter steigen und könnte am Ende in die Tausende gehen, hieß es. Viele Menschen seien noch unter den Trümmern der zerstörten Häuser begraben. Fast alle Toten seien bisher in der Stadt Palu registriert worden. Aus anderen Teilen der Insel gebe es bislang wegen defekter Kommunikationsleitungen kaum Informationen.

Am Freitag hatte zunächst ein Beben der Stärke 6 die Insel Sulawesi erschüttert. Es folgte ein weiteres der Stärke 7,5. Anschließend wurde die Küste von einer meterhohen Tsunami-Welle getroffen. Das bestehende Tsunami-Warnsystem soll Medienberichten zufolge nicht richtig funktioniert haben.

Papst Franziskus sprach den Betroffenen der Katastrophe sein Beileid aus: „Ich bete für die vielen Toten, die Verletzten und all jene, die ihr Zuhause und ihre Arbeit verloren haben“, sagte er am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Gott möge die Rettungskräfte bei ihrer schweren Arbeit stärken, so Franziskus.

Der deutsche Außenminister Heiko Maas reagierte am Wochenende erschüttert: „Erneut bringt eine Naturkatastrophe unfassbares Leid über eine ganze Region.“ Er sei in Gedanken bei allen Indonesiern, die Freunde oder Familienangehörige verloren hätten, und wünsche den Verletzten rasche Genesung.

Bundeskanzlerin Angela Merkel schickte ein Kondolenztelegramm an Präsident Joko Widodo. „Ich möchte Ihnen und Ihrem Land mein tief empfundenes Beileid aussprechen“, hieß es in dem Schreiben. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kondolierte.

Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, stellte 100.000 Euro Soforthilfe bereit. „Die Menschen benötigen momentan voraussichtlich vor allem Nahrungsmittel, medizinische Hilfe und Notunterkünfte wie Zelte“, teilte die Organisation mit. Ein Team sei unterwegs, um den genauen Bedarf zu ermitteln.

Auch zahlreiche weitere Hilfsorganisationen leiteten erste Hilfsmaßnahmen in die Wege. Das katholische Hilfswerk Misereor richtete einen Unterstützungsfonds von zunächst 50.000 Euro ein. „Das ganze Ausmaß der Katastrophe wird erst viel später zu überschauen sein“, sagte Misereor-Asienexpertin Elisabeth Bially. „Die Bilder von zerstörten Häusern und Krankenhäusern, Verletzten, die im Freien liegen und nicht versorgt werden können, und verzweifelten Menschen, die nicht in ihre Häuser zurückkehren dürfen, lassen uns das Schlimmste befürchten“, so Bially.

„Die Menschen auf der Insel Sulawesi benötigen jetzt unsere Unterstützung“, sagte Manuela Roßbach, geschäftsführender Vorstand des Bündnisses „Aktion Deutschland Hilft“, das 100.000 Euro Soforthilfe zur Verfügung stellte. Lebensmittel, Trinkwasser, medizinische Versorgung und Notunterkünfte für die Betroffenen müssten so schnell wie möglich bereitgestellt werden.

01.10.2018 - Ausland