"Nähe zeigen durch Distanz"

Münster sagt als erstes deutsches Bistum Osterfeiern ab

Als erstes deutsches Bistum sagt die Diözese Münster auch alle Osterfeierlichkeiten ab. Da hinsichtlich der Corona-Epidemie mit keiner grundsätzlich veränderten Situation zu rechnen sei, würden voraussichtlich alle Feiern, Gottesdienste, Prozessionen und sonstige Veranstaltungen von Palmsonntag bis Ostermontag entfallen, teilte das Bistum am Montag in Münster mit. Das betreffe auch die traditionellen Osterfeuer. "Wir sind zu einer großen Solidarität herausgefordert, die bedeutet, dass wir einander Nähe zeigen, indem wir Distanz halten", schreibt Bischof Felix Genn in einem zugehörigen Hirtenwort.

Die Diözese hatte am Samstag öffentliche Gottesdienste untersagt. Firmungen und Erstkommunionfeiern, die bis 19. April geplant sind, sollen verschoben werden, wie es nun hieß. Auch Taufen und Trauungen sollen möglichst zu einem anderen Zeitpunkt stattfinden. Beerdigungen werden nur noch im kleinen Kreis durchgeführt.

Die Kirchen im Bistum sollen laut Mitteilung als Orte des Gebets offen bleiben. Genn werde jeden Sonntag eine Messefeier ohne Kirchenvolk im Sankt-Paulus-Dom feiern, die per Internet übertragen werde. Das Bistum rief seine Seelsorger auf, kreativ geistliche Angebote zu entwickeln und diese etwa online zu veröffentlichen. Sie sollten zudem Hilfsangebote zum Beispiel für Menschen in Quarantäne aufbauen.

KNA