Für lebensbejahende Gesellschaft

Paderborner Erzbischof Becker: Behinderte Kinder annehmen

Der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker hat zu einer Annahme von behinderten Kindern aufgerufen. „Nicht die Selektion des Kindes, sondern nur eine weitreichende Inklusion der Familien mit behinderten oder kranken Kindern wird eine menschenwürdige Gesellschaft herbeiführen“, erklärte er am Freitag in Paderborn zur bundesweiten ökumenischen „Woche für das Leben“. Diese setzt sich von Samstag bis zum 24. April unter dem Motto „Kinderwunsch. Wunschkind. Unser Kind!“ mit der Pränataldiagnostik auseinander.

Es sei wichtig, die Zuwendung zum Leben nicht von Prognosen der Pränataldiagnostik abhängig zu machen, sagte Becker. Diagnosen, die zum Beispiel eine genetische Erkrankung oder Behinderung eines Kindes feststellten, führten häufig zur vorzeitigen Beendigung der Schwangerschaft und damit zur Tötung des ungeborenen Kindes. Die Gesellschaft habe aber eine solidarische Verantwortung für das Leben.

Becker rief dazu auf, an einer lebensbejahenden Gesellschaft mitzuwirken. Der Erzbischof dankte Beratungsinitiativen, die Frauen, Paare und Eltern unterstützten, um ihnen ihr „Ja zum Kind“ und eine gemeinsame Zukunft zu ermöglichen.

Mit der jährlichen „Woche für das Leben“ treten katholische und evangelische Kirche gemeinsam für den Schutz menschlichen Lebens in all seinen Phasen ein. Eröffnet wird diesjährige Aktion am Samstag in Trier. Bundesweit finden in der Woche Tausende von Veranstaltungen statt, vor allem in Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen.

Begründet wurde die Aktion 1991 von der katholischen Deutschen Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). 1994 schloss sich der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an.

KNA

13.04.2018 - Bischöfe , Diskriminierung