Südamerika-Reise

Papst Franziskus in Chile eingetroffen

Papst Franziskus ist am Montagabend in der chilenischen Hauptstadt Santiago eingetroffen. Es ist der Auftakt zu einem einwöchigen Besuch in Chile und Peru. Das Kirchenoberhaupt landete nach rund 15-stündigem Flug 50 Minuten zu früh gegen 23.20 mitteleuropäischer Zeit. Die 22. Auslandsreise des Papstes ist sein vierter Besuch in Südamerika.

Auf dem Rollfeld wurde Franziskus bei schönem, aber nicht zu heißem Sommerwetter von der scheidenden Staatspräsidentin Michelle Bachelet empfangen. Ebenfalls kamen zur Begrüßung Santiagos Kardinal Ricardo Ezzati sowie der Vorsitzende der Chilenischen Bischofskonferenz, Militärbischof Santiago Silva Retamales, sowie weitere Vertreter von Staat und Kirche. Zwei Kinder in traditioneller Kleidung übergaben dem Papst Blumen. Empfangen wurde das Kirchenoberhaupt auch vom Jugend-Orchester Chiles. Das Papamobil wurde von einem sehr dichten Netz von Sicherheitsleuten geschützt.

Abweichend vom Programm besuchte der Papst nach seiner Ankunft noch kurz das Grab des Jesuiten und Weihbischofs Enrique Alvear Urrutia (1916-1982) in der Pfarrei San Luis Beltran. Der Bischof setzte sich besonders für Arme und Benachteiligte ein. Der Papst sagte chilenischen Journalisten nach dem 15-stündigen Flug, er sei nicht erschöpft, aber so ein langer Flug sei schon sehr langweilig.

Medienberichten zufolge äußerte sich Franziskus zu Beginn seines Flugs vor mitreisenden Journalisten erneut besorgt über einen möglichen Atomkrieg. „Ja, ich habe wirklich Angst. Wir haben eine Grenze erreicht. Es reicht ein Unfall, um einen Krieg zu entfesseln“, wird das Kirchenoberhaupt zitiert. Zuvor verteilte er eine Karte mit dem Schwarz-Weiß-Foto eines Jungen, der seinen toten Bruder nach dem Atombombenabwurf auf Nagasaki auf dem Rücken zum Krematorium trägt. „Ein solches Bild sagt mehr als 1.000 Worte“, so Franziskus. Zudem erneuerte er seinen Appell zu Abrüstung: „Deshalb müssen Waffen zerstört werden, wir müssen uns für nukleare Entwaffnung einsetzen“, wird Franziskus zitiert.

Das inhaltliche Programm in Chile beginnt am Dienstag mit einer Rede des Papstes vor Vertretern von Politik und Gesellschaft im Präsidentenpalast und einer privaten Unterredung mit Bachelet. Anschließend feiert Franziskus seine erste große Messe in einem Park im Stadtzentrum Santiagos. Dazu erwarten die Veranstalter bis zu 400.000 Menschen. Am Donnerstag reist Franziskus nach Peru weiter.

KNA

16.01.2018 - Papst