Beim Neujahrsempfang der Botschafter

Papst beklagt ideologische Gegensätze bei Pandemie-Bekämpfung

Papst Franziskus hat "starke ideologische Gegensätze" bei der weltweiten Pandemie-Bekämpfung kritisiert. "Die Sorge um die Gesundheit stellt eine moralische Verpflichtung dar", sagte er am Montag beim Neujahrsempfang der beim Heiligen Stuhl akkreditierten Botschafter. Leider werde vieles von einer "Ideologie des Augenblicks" bestimmt, die häufig auf unzulänglich dokumentierten Fakten beruhe.

"Jede ideologische Aussage durchtrennt die Bindung der menschlichen Vernunft an die objektive Realität der Dinge", sagte Franziskus. Gerade im Kampf gegen die Pandemie sei eine Art von "Wirklichkeitspflege" notwendig. Man müsse dem Problem ins Auge schauen, um geeignete Lösungen zu finden.

"Impfstoffe sind keine magischen Heilungswerkzeuge", betonte das Oberhaupt der katholischen Kirche. "Aber sie stellen zusätzlich zu den Therapien, die entwickelt werden müssen, die vernünftigste Lösung zur Vorbeugung der Krankheit dar."

Der Papst forderte die Politik auf, die Bürger im Kampf gegen das Coronavirus mit einzubeziehen, "so dass sie sich mitbeteiligt und mitverantwortlich fühlen können". Dies sei nur durch "transparente Kommunikation" möglich. Ein Mangel an Entscheidungsbereitschaft und an klarer Kommunikation führe zu Verwirrung, schaffe Misstrauen und untergrabe den sozialen Zusammenhalt.

KNA

11.01.2022 - Corona , Papst , Politik