Rede vor dem Diplomatischen Corps

Papst fordert Reform der Vereinten Nationen

Vor Diplomaten aus aller Welt hat Papst Franziskus eine „umfassende Reform des multilateralen Systems“ gefordert. Beginnen müsse die Erneuerung bei den Vereinten Nationen, damit diese „unter gebührender Beachtung des gegenwärtigen geopolitischen Kontextes effektiver werden“, sagte das Kirchenoberhaupt am Donnerstag im Vatikan. Derzeit gebe es eine klare Krise des multilateralen Systems.

Franziskus erinnerte an den 75. Jahrestag der Gründung der Vereinten Nationen 1945. Orientierungsmaßstab für das sittliche Handeln eines jeden Landes und der internationalen Zusammenarbeit müsse das Gemeinwohl sein. So ließen sich „die Existenz und Sicherheit in Frieden aller anderen Staaten gewährleisten“, sagte der Papst weiter.

Dazu dürften Grundrechte aber nicht relativiert und ihre Geltung an Einzelsituationen gebunden werden, warnte Franziskus. Ohne eine feste Verankerung in solchen Grundwerten laufe man Gefahr, „anstatt einer Annäherung eine Entfremdung“ zwischen den Staaten zu begünstigen.

KNA

10.01.2020 - Institution , Papst , Politik