Papst Franziskus hat dem brasilianischen Befreiungstheologen Leonardo Boff Glückwünsche zum 80. Geburtstag (14. Dezember) gesandt. Das hochsymbolische Schreiben fand in der Ortskirche große Beachtung. Brasilianische Medien werteten es als eine späte römische Anerkennung von Boffs Kampf.
In dem kurzen Brief, den Boff in seinem Blog veröffentlichte, grüßt ihn der Papst als „Bruder“ und dankt ihm für seine Unterstützung. Er erinnert an das erste gemeinsame Treffen im argentinischen San Miguel bei einem Treffen lateinamerikanischer Ordensleute. Franziskus berichtet auch, dass er im Anschluss mehrere von Boffs Werken gelesen habe. Zum Abschluss schreibt der Papst, dass er für Boff und seine Frau Marcia Maria bete.
Boff ist ebenso wie Franziskus ein Enkel italienischer Einwanderer nach Lateinamerika. Er trat 1959 in den Franziskanerorden ein und promovierte 1970 in Philosophie und Theologie an der Uni München. 1984 sanktionierte ihn die römische Glaubenskongregation für seine Verbindung zwischen Befreiungstheologie und Marxismus. 1992 verließ Boff das Priestertum. Seitdem ist sein Denken und Engagement stark auf ökologische Themen gerichtet.
KNA