Gerechte Wirtschaftsordnung

Papst wirbt für "inklusiven Kapitalismus"

Papst Franziskus hat eine gerechte Wirtschaftsordnung verlangt, die imstande ist, auf die „radikalsten Herausforderungen“ der Menschheit und des Planeten zu reagieren. Konkret warb er für einen „inklusiven Kapitalismus“. Dieses Modell verspreche eine Reduzierung der Kluft, die den Großteil der Menschen vom Wohlstand einiger weniger trenne, sagte er im Vatikan.

Weltweit wachsende Armut belege eine vorherrschende Ungleichheit vor einer wachsenden Einheit von Menschen und Nationen, sagte der Papst. Wirtschaft und Finanzwesen brauchten einen ethischen Ansatz zugunsten des Menschen. Die Finanzkrise 2008 zeige, dass ein gesundes Wirtschaftssystem nicht auf kurzfristigen Profiten fußen könne. Franziskus sprach sich für „langfristige produktivwirksame, nachhaltige und sozial verantwortliche Investitionen“ aus.

Anlass der Äußerungen war ein Treffen mit Vertretern eines „inklusiven Kapitalismus“. Ihre Initiative ging laut vatikanischen Angaben aus dem „Fortune+Time Global Forum“ 2016 hervor. Damals berieten in Rom Spitzenmanager und Vertreter von Nichtregierungsorganisationen über einen neuen Sozialpakt, unter ihnen die Chefs von Dow Chemical, IBM, Johnson & Johnson, Monsanto, McKinsey und Siemens sowie Leiter der Rockefeller-, Ford- und Mo-Ibrahim-Stiftung.

KNA

12.11.2019 - Finanzen , Papst , Wirtschaft