Großer Gottesdienst in Thailand

Papst würdigt und fordert Asiens Beitrag für die Weltkirche

Im Rahmen seines Thailandbesuchs hat Papst Franziskus einen großen Gottesdienst mit der katholischen Minderheit gefeiert. An der Messe im Rajamangala-Stadion in Bangkok am Donnerstag nahmen knapp 45.000 Menschen teil, weitere 15.000 in einem Nachbarstadion. Unter den Gläubigen waren etliche Gruppen ethnischer Minderheiten sowie Vietnamesen. In seiner Predigt bestärkte Franziskus Asiens Gläubige in ihren Traditionen und forderte sie zum Einsatz für die Schwächsten der Gesellschaft auf.

Dabei erinnerte der Papst unter anderem an die Opfer von Sextourismus: „Jungen, Mädchen und Frauen, die der Prostitution und dem Menschenhandel ausgesetzt sind“ - sie alle „sind unsere Mütter, unsere Brüder und Schwestern“, um die es sich zu kümmern gelte. Ebenso forderte er dazu auf, sich um Drogenabhängige zu kümmern und um Migranten, „ausgebeutete Fischer und unbeachtete Bettler“. Mission bedeute, „Türen zu öffnen, um die barmherzige und heilende Umarmung Gottes des Vaters zu erfahren und zu teilen“, betonte Franziskus mit Bezug auf das Motto seines Besuches: „Christi Jünger - missionarische Jünger“.

Gleichzeitig würdigte das Kirchenoberhaupt die eigene Kultur der Katholiken in Thailand. Ohne die landestypischen Lieder und Tänze würde dem Christentum insgesamt etwas fehlen, sagte der Papst. Gottes Plan lasse sich nicht auf eine bestimmte Kultur reduzieren. Auch die europäischen Missionare hätten ihr Denken öffnen müssen, um trennende Kategorien zu überwinden und von den Menschen in Asien das zu erhalten, „was sie selbst von ihnen brauchten, um im Glauben zu wachsen“.

Thailands Katholiken begehen in diesem Jahr die Errichtung des ersten katholischen Verwaltungsbezirks vor 350 Jahren. Dieses Jubiläum solle ein „Feuer der Hoffnung sein“ und dazu animieren, „das neue Leben, das aus dem Evangelium kommt, mit allen unseren Familienmitgliedern zu teilen, die wir noch nicht kennen“, sagte der Papst.

Der Katholikenanteil in der thailändischen Bevölkerung liegt bei 0,6 Prozent; die überwiegende Mehrheit ist buddhistisch. Franziskus hält sich bis zum heutigen Freitag in dem südostasiatischen Land auf. Am letzten Besuchstag stehen Begegnungen mit Klerikern und mit den Bischöfen der Region Asien sowie ein Treffen mit Vertretern anderer Kirchen und nichtchristlicher Religionen auf dem Programm. Zum Abschluss feiert der Papst eine Messe mit jungen Katholiken in der Kathedrale von Bangkok. Am Samstag reist er nach Japan weiter.

KNA

22.11.2019 - Asien , Papst , Reise