"Zwei Minuten vor zwölf"

Pax-Christi-Präsident: Frist für Atomwaffen ist "abgelaufen"

Zum Hiroshima-Gedenktag am 6. August hat Pax-Christi-Präsident Heinz Josef Algermissen eindringlich die Abschaffung atomarer Waffen angemahnt. Die Frist für eine Rechtfertigung der Herstellung oder des Besitzes von Nuklearwaffen sei „abgelaufen“, betonte der emeritierte Bischof von Fulda am Donnerstag. Auch 73 Jahre nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki bestehe „das Risiko eines erneuten Einsatzes dieser am meisten zerstörerischen und willkürlichen Waffen, die je geschaffen wurden“.

Algermissen rief dazu auf, sich an den „Wahnsinn“ eines möglichen Atomwaffeneinsatzes „nicht gleichgültig zu gewöhnen“. Er erinnerte daran, dass die „Weltuntergangsuhr“, mit der Atomwissenschaftler die Gefahr eines Nuklearkriegs anzeigen, aktuell auf „zwei Minuten vor Zwölf“ gestellt sei. Zum Vergleich: 1995 stand die „Doomsday Clock“ noch bei „14 Minuten vor Zwölf“.

Pax Christi forderte die Bundesregierung auf, „ein Zeichen“ zu setzen, dem Atomwaffenverbotsvertrag beizutreten und sich „für ein Ende der Abschreckung und aller Atomwaffen profiliert einzusetzen“.

Am 6. August 1945 hatte die US-Luftwaffe eine Atombombe über der japanischen Großstadt Hiroshima abgeworfen, drei Tage später eine zweite über Nagasaki. Schätzungen zufolge starben insgesamt mehr als 250.000 Menschen sofort oder teils Jahre später an Verbrennungen und Strahlenschäden.

KNA

02.08.2018 - Ethik