Papst Franziskus hat entschieden:

Polens Ex-Primas Wyszynski wird am 7. Juni seliggesprochen

Der in Polen als "Primas des Jahrtausends" verehrte Kardinal Stefan Wyszynski (1901-1981) wird am 7. Juni in Warschau seliggesprochen Das entschied Papst Fanziskus nach Angaben des Warschauer Kardinals Kazimierz Nycz. Der Leiter der vatikanischen Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen, Kardinal Giovanni Angelo Becciu, werde dem Gottesdienst vorstehen.

Franziskus hatte bereits Anfang Oktober ein Dekret der Heiligsprechungskongregation gebilligt, das die Heilung einer damals 19-jährigen Polin von Schilddrüsenkrebs im Jahr 1989 auf Anrufung Wyszynskis als Wunder einstuft. Damit waren alle formalen Voraussetzungen für die Seligsprechung erfüllt.

Polens Katholiken schätzen Wyszynskials bedeutendste Kirchenpersönlichkeit des Landes im 20. Jahrhundert - nach Papst Johannes Paul II. (1978-2005). Das Erzbistum Warschau hatte 1989 das Seligsprechungsverfahren begonnen, acht Jahre nach dem Tod des Kardinals.

Von 1948 bis 1981 leitete Wyszynskidie Polnische Bischofskonferenz und genoss auch als Gegenspieler des kommunistischen Regimes in Warschau hohes Ansehen. Zudem war er ein Förderer des jungen Krakauer Kardinals Karol Wojtyla (1920-2005), der 1978 zum Papst gewählt wurde und als Johannes Paul II. entscheidend zum Sturz des Kommunismus beitrug. Auch Wyszynskiwird von seinen Landsleuten hoch angerechnet, dass er die geistige Freiheit gegen die politischen Machthaber in Polen verteidigte. Die Kommunisten steckten ihn von 1953 bis 1956 ohne Prozess ins Gefängnis.

Mit einer Seligsprechung stellt die katholische Kirche durch Urteil des Papstes fest, dass ein gestorbener Mensch vorbildlich aus dem Glauben gelebt hat und Christus in besonderer Weise nachgefolgt ist. Daraus ergibt sich die Empfehlung, diese Person als Vorbild und Fürsprecher bei Gott anzunehmen. Selige werden anders als Heilige nur regional verehrt.

KNA

22.10.2019 - Papst , Seligsprechung