Runder Geburtstag:

Renovabis-Gründungsgeschäftsführer Hillengass wird 90 Jahre alt

Der Gründungsgeschäftsführer des katholischen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis, Eugen Hillengass, wird am 14. August 90 Jahre alt. Bis heute präge die Handschrift des Jesuitenpaters die Arbeit der Solidaritätsaktion, erklärte der jetzige Hauptgeschäftsführer, Christian Hartl. Der Priester und Finanzexperte habe von 1993 bis 2002 mit "großem Realitätssinn und auf Augenhöhe" seine Gesprächspartner aus der Weltkirche im Osten Europas beraten. Darunter seien nicht wenige im Bischofs- und Kardinalsrang gewesen, die mit Anträgen für Hilfsprojekte in der Freisinger Geschäftsstelle angeklopft hätten.

Solche Begegnungen im Geist des gegenseitigen Respekts, der Solidarität mit Menschen und eines lebendigen "Austausches der Gaben" zwischen den Kirchen in West und Ost seien als Kerngedanken kennzeichnend für das Wirken von Hillengass gewesen, heißt es. Bevor er für Renovabis tätig geworden sei, habe er knapp 22 Jahre lang als Generalökonom des Jesuitenordens in Rom gewirkt. Dann aber sei seine Aufgabe die Aufbauarbeit und Formung des jüngsten katholischen Hilfswerks in Deutschland geworden. Inzwischen ist die Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa in 29 Ländern aktiv.

"Mit" den Menschen im Osten Europas handeln und nicht nur "für" sie da zu sein, war laut Mitteilung eine wichtige Maxime von Hillengass. Gerne habe er von den zwei Säulen des Engagements von Renovabis gesprochen: der Projektförderung in den Ländern als Hilfe zur Selbsthilfe einerseits und andererseits der Förderung von Partnerschaften zwischen Ost und West. Beides sei ihm gleichermaßen wichtig gewesen. Letztlich sei es ihm darum gegangen, mit den Partnern im Osten gemeinsam eine europäische Zukunft zu gestalten und einen Beitrag zum geistigen und geistlichen Zusammenwachsen des Kontinents zu leisten.

Hillengass stammt aus Frankfurt am Main, trat 1950 in den Jesuitenorden ein und wurde 1962 zum Priester geweiht. Nach einem Studium der Betriebswirtschaftslehre in München, Mannheim und Cleveland/Ohio arbeitete er von 1968 bis 1971 an der Seite des Provinzials in München. 1971 siedelte der Pater nach Rom über und wurde dort 1972 Generalökonom der Gesellschaft Jesu. Seinen Lebensabend verbringt der Ordensmann in einem Münchner Heim.

KNA

14.08.2020 - Deutschland , Hilfswerke , Jubiläum