Fast 20 Jahre Arbeit

Stiftsdirektor begeistert über Welterbetitel für Naumburger Dom

Als "Befreiung" und "Erlösung" hat der Stiftsdirektor des Naumburger Doms, Holger Kunde, die Entscheidung zur Aufnahme der Kathedrale in die Welterbeliste empfunden. "Wenn man sich vorstellt, dass wir an diesem Antrag insgesamt fast 20 Jahre gearbeitet haben...", verwies Kunde am Mittwoch auf domradio.de auf die mehrfach geänderten Bewerbungen um den Welterbetitel. "Wir haben das zusammen durchgestanden und jetzt ist die Anerkennung da."

Bei seiner Sitzung in Bahrain hatte das Welterbekomitee den Naumburger Dom im dritten Anlauf auf die Welterbeliste gesetzt. In den vergangenen Jahren waren zwei Anträge abgelehnt worden, die nicht nur den Dom, sondern auch die hochmittelalterliche Kulturlandschaft an Saale und Unstrut umfassten.

"Wir hatten ja nicht nur Freunde, wie das immer so im Leben ist. Es gibt auch Kritiker. Und das ist auch gut so, dass es Kritiker gibt", sagte Kunde. "Aber letztlich waren wir dann doch überwältigt, dass die große, große Mehrheit dieses Welterbekomitees, egal woher sie kamen, eindeutige Statements für unseren Dom abgegeben haben. Dann brach dieses Gefühl, der Jubel aus uns heraus. Das werde ich wohl nie vergessen."

Der im 13. Jahrhundert an der Schwelle zwischen Romanik und Gotik errichtete Dom St. Peter und Paul wird zu den bedeutendsten Kathedralbauten des europäischen Hochmittelalters gezählt. Bekannt ist die heute evangelische Kirche vor allem wegen der lebensgroßen Stifterfiguren des Naumburger Meisters aus dem 13. Jahrhundert. Unter ihnen ist die Darstellung der Markgräfin Uta von Naumburg besonders berühmt.

KNA

04.07.2018 - Historisches