US-Präsident Trump:

Gesundheitsarbeiter müssen nicht gegen Gewissen handeln

US-Präsident Donald Trump hat am "Nationalen Tag des Gebets" Mitarbeiter des Gesundheitswesens die Möglichkeit verschafft, aus religiösen Gründen an bestimmten Prozeduren nicht mitzuwirken. Dies gilt insbesondere für Schwangerschaftsabbrüche, Sterilisationen oder aktive Sterbehilfe. Trump verkündete die bereits im vergangenen Jahr vorgeschlagenen Änderungen am Donnerstag in einer Rede vor Religionsführern.

Das Gesundheitsministerium veröffentlichte ein entsprechendes Regelwerk, das Personen und Institutionen ausdrücklich von der Pflicht befreit, an diesen Vorgängen in irgendeiner Weise mitzuwirken. Zur Begründung heißt es, frühere Versuche, die Ausübung der Religionsfreiheit zu schützen, seien unzureichend gewesen. Es gebe nun „ein volles Repertoire an Werkzeugen“, die helfen, den vom Kongress beschlossenen Schutz durchzusetzen.

Der Vorsitzende des Büros für "Bürgerrechte" im Gesundheitsministerium, Roger Severino, begrüßte den Schritt. Entsetzen herrscht dagegen bei Frauen-, Homosexuellen- und Bürgerrechts-Gruppen. „Das ist ein hinterhältiger und verdeckter Anschlag auf die Gesundheit und das Leben von Patienten, das insbesondere Frauen und andersgeschlechtliche Personen trifft“, klagte Fatima Goss Graves vom "National Women's Law Center".

In der katholischen Welt stoßen die neuen Regeln dagegen vielfach auf Zustimmung. "Kein Mitarbeiter des Gesundheitswesens sollte gezwungen werden, zwischen Beruf und Glauben zu entscheiden", sagt Ashley McGuire von der "Catholic Association". In der Vergangenheit sei dies zwar in Gesetzen festgehalten, "aber allzu oft verletzt worden", erklärt die Pro-Life-Aktivistin. Der Kongress hatte zuvor 25 Gesetze beschlossen, durch die der Gewissensschutz von Mitarbeitenden im Gesundheitswesen gewährleistet werden soll.

KNA