Ungewöhnliche Vorsichtsmaßnahmen

US-Diözesen gehen präventiv gegen Grippewelle vor

Die katholischen Diözesen in den USA reagieren mit ungewöhnlichen Vorsichtsmaßnahmen auf die landesweite Grippeepidemie. Die Bischofskonferenz riet am Wochenende unter anderem dazu, im Gottesdienst auf das Handreichen beim Friedensgruß zu verzichten. Damit will die Kirche einen Beitrag leisten, um die weitere Ausbreitung der schwersten Grippewelle seit einem Jahrzehnt nicht weiter zu beschleunigen. Viele US-Amerikaner sind mit dem Grippevirus H3N2 infiziert. Seit Oktober, dem Beginn der Grippesaison, wurden Zehntausende in Krankenhäuser eingeliefert.

In der Diözese El Paso in Texas forderte die Kirchenleitung die Geistlichen und Gottesdienstbesucher auf, während der Grippesaison die Hygienevorschriften zu beachten. So sollten schon erkrankte Gemeindemitglieder während der Kommunion nicht aus dem Kelch trinken. Die Diözese Rochester, New York, lässt regelmäßig das Weihwasser ab und reinigt die Becken mit desinfizierender Seife. Das alte Weihwasser wird in einem speziellen Behälter entsorgt.

Ähnliche Maßnahmen ergreift auch Bischof Robert P. Deeley aus Portland, Maine. Er forderte kranke Gemeindemitglieder auf, sich von den kirchlichen Versammlungen fernzuhalten. Den Priestern wurde geraten, darauf zu achten, dass sie nicht die Zungen oder Hände von Kommunionsempfängern berühren.

Bis zum Ende der Grippesaison rechnen die Behörden mit mehr als 700.000 Einweisungen von Grippeerkrankten in Krankenhäuser. Offiziellen Angaben zufolge sind bislang allein 53 Kinder an der Grippe gestorben.

KNA

05.02.2018 - Ausland