WHO kritisiert:

Afrika droht bei Impfungen "zurückgelassen" zu werden

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat Afrikas schwache Position bei der Anschaffung von Impfstoff gegen das Coronavirus kritisiert. "Afrika läuft Gefahr, zurückgelassen zu werden, während Länder in anderen Regionen bilaterale Abkommen treffen", teilte das Afrika-Büro der WHO am Donnerstagabend in Brazzaville mit. Diese Deals drohten, die Preise für Impfdosen auch für Entwicklungs- und Schwellenländer in die Höhe zu treiben.

"Es ist zutiefst ungerecht, dass die schwächsten Afrikaner weiter auf Impfungen warten müssen, während in reichen Staaten Gruppen mit geringem Risiko geschützt werden", wird WHO-Afrika-Direktorin Matshidiso Moeti zitiert. Sie verurteilte zudem das "Horten" von Impfstoff durch Industriestaaten: Dadurch werde der Zugang für Afrikas Gesundheitsarbeiter und Risikogruppen verzögert.

Laut WHO wurden bis Anfang dieser Woche 40 Millionen Covid-19-Impfungen in 50 Ländern verabreicht, der Großteil davon in Ländern mit hohem Einkommen. Guinea sei das einzige Land Afrikas, das bisher geimpft habe. In den kommenden Wochen sollen erste Dosen der globalen Impfinitiative Covax den Kontinent erreichen.

KNA

22.01.2021 - Afrika , Corona , Impfung