Mit angepassten Konzepten

Weihnachtsmärkte könnten auch in Pandemie möglich sein

Weihnachtsmärkte sollten aus Sicht der Schausteller mit angepassten Konzepten auch unter Pandemiebedingungen möglich sein. Denkbar seien neben besonderen Hygienekonzepten etwa größere Abstände zwischen den Ständen oder eine zeitliche Verlängerung, um die Besucherströme zu entzerren, teilte der Deutsche Schaustellerbund (DSB) am Montag in Berlin mit. Auch könne auf "Party-Ambiente", also entsprechende Musik und alkoholische Getränke, sowie auf die "letzte Stunde" an stärker besuchten Tagen verzichtet werden. Gastronomie-Bereiche könnten gesondert mit Zugangskontrollen eingerichtet werden.

Der Verband hatte dazu bei der Unternehmensberatung Project M eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Danach könnten Veranstalter und Schausteller gemeinsam die Infektionsrisiken minimieren.
Weihnachtsmärkte seien weder Großveranstaltungen noch Feste oder "Mega-Events", erklärte der DSB. Es handle sich vielmehr um "über Wochen stattfindende, traditionelle Märkte, die seit Jahrzehnten zum festen Bestandteil unserer Innenstädte geworden sind - durchgeführt unter freiem Himmel und damit an frischester Luft".

"Nach einem von Corona geprägten Jahr wünschen sich auch unsere Gäste wieder ein Stück weit Normalität, Entspannung und Besinnlichkeit", sagte DSB-Präsident Albert Ritter. Neben den Schaustellern selbst sei auch der stationäre Einzelhandel in den Innenstädten dringend auf die Weihnachtsmärkte angewiesen.

Mehrere Regierungschefs der Bundesländer hatten zuletzt betont, dass sie die Märkte abhalten lassen wollen - wenn auch unter angepassten Corona-Bedingungen. "Es gibt ein seelisches Bedürfnis nach dieser Normalität", sagte etwa Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke). Die Regierungschefs von Bayern und dem Saarland brachten unter anderem einen reduzierten Alkoholkonsum ins Gespräch.

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach sagte: "Jetzt schon die Weihnachtsmärkte zu verbieten, ärgert die Menschen nur. Wenn wir in ein paar Wochen viel höhere Fallzahlen pro Woche haben, sehen wir weiter."

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund forderte eine Maskenpflicht für Weihnachtsmärkte. Auch mobile Temperaturkontrollen und Handdesinfektionsspender müssten dazugehören, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg. Er sprach sich gegen eine Absage der Märkte aus: "Ein behutsames und differenziertes Vorgehen statt genereller Absagen ist notwendig, damit die Akzeptanz der Menschen erhalten bleibt. Ohne die notwendige Einsicht und Überzeugung der Bürgerinnen und Bürger wird die mittel- und langfristige Eindämmung der Pandemie schwierig."

KNA