Ohne tiefgreifende Kontroversen

Zufriedene Gesichter nach Tag eins der Kardinalsversammlung

Ohne tiefgreifende Kontroversen ist der erste Tag der Kardinalsversammlung im Vatikan zu Ende gegangen. Mit einer halben Stunde Verspätung verließen am Montagabend die rund 200 teilnehmenden Kardinäle die vatikanische Audienzhalle. Einige von ihnen berichteten, es habe viel Zustimmung für die von Papst Franziskus in Kraft gesetzte Reform der Römischen Kurie gegeben.

Zwar sei auch vereinzelt Kritik vorgetragen worden, die Gegner der Reform seien aber nur eine "sehr kleine Minderheit", betonte der deutsche Kurienkardinal Walter Kasper gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Der luxemburgische Kardinal Jean-Claude Hollerich berichtete, dass Papst Franziskus überwiegend zugehört habe. Für den Papst sei es wichtig, zu erleben, wie die von ihm angestoßene Reform nun von den Kardinälen diskutiert und rezipiert werde. Es habe Klärungsbedarf in der Frage gegeben, welche Behörden im Vatikan künftig auch von Laien geleitet werden könnten und welche weiterhin Bischöfen unterstehen sollten.

Der brasilianische Kardinal Leonardo Ulrich Steiner betonte, es gehe um mehr als nur um die Reform der Verwaltungsstrukturen. Auch die Frage der Finanzen und die theologischen Grundlagen seien angesprochen worden. Am Dienstagvormittag steht eine weitere Diskussionsrunde über die Kurienreform auf dem Programm. Am Nachmittag soll über das vom Papst angekündigte Heilige Jahr gesprochen werden. Den Abschluss des Treffens bildet eine Messe im Petersdom mit einer Predigt des Papstes am frühen Dienstagabend.

KNA

30.08.2022 - Kardinäle , Papst , Reform