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Mehr als eine Million Einsätze

Wenn Menschenleben in Gefahr geraten – zum Beispiel durch einen schweren Unfall im Berufsverkehr oder einen Herzinfarkt mitten in der Nacht – eilen die Crews der DRF Luftrettung mit ihren rot-weißen Hubschraubern den Verletzten und Erkrankten zu Hilfe. Am 19. August dieses Jahres flog eine der Crews den millionsten Einsatz der gemeinnützigen Organisation. Theresia Kneschke vom DRF e.V., dem Förderverein der DRF Luftrettung, erläutert im Interview, was diese Wegmarke für ihre Organisation bedeutet.

rau Kneschke, in Ausgabe 36 haben Sie uns mehr zu den Hintergründen von Rettungseinsätzen verraten. Was war der Alarmierungsgrund, als die DRF Luftrettung zu ihrem millionsten Einsatz gerufen wurde?

Eine Schwangere aus Süddeutschland bekam am Nachmittag plötzlich vorzeitige Wehen; der Notarzt wurde alarmiert. Dieser erkannte, dass die junge Frau unverzüglich in eine Spezialklinik gebracht werden musste – und zwar nicht im Krankenwagen. Deshalb schrillte um kurz vor 17 Uhr der Alarmmelder in der Station München der DRF Luftrettung. Drei Besatzungsmitglieder machten sich sofort auf den Weg. So waren sie nur wenige Minuten später vor Ort und konnten die 27-Jährige gut versorgt zur Zielklinik bringen.

Wie wurde das Erreichen dieser runden, sehr hohen Einsatzzahl in Ihrer Organisation gewürdigt?

Es gibt keinen Grund zum Feiern, wenn ein Mensch in Lebensgefahr gerät. Daher gab es keine Ansprachen oder Blumen. Aber wir sind uns natürlich dessen bewusst, dass eine Million Einsätze Gewicht haben. Denn immerhin ging es dabei um das Schicksal von rund einer Million Menschen – das sind knapp sechsmal so viele, wie derzeit beispielsweise Menschen in Regensburg wohnen. 

Wir wissen, was die Crews in diesen vielen Einsätzen geleistet haben. Und wir sind sehr froh, dass die Crews die Möglichkeit und die Ausrüstung haben, die sie brauchen, um schnellst- und bestmöglich helfen zu können. Luftrettung nach dem neuesten Stand der Technik war noch nie eine Selbstverständlichkeit: Zu einem Anteil von bis zu 20 Prozent wird sie von Fördermitgliedern und Spendern finanziert.

Der millionste Einsatz war für uns deshalb vor allem ein Anlass, um dankbar zu sein: Er führte vor Augen, wie viele Menschen bereits dank unserer großherzigen Unterstützer gerettet werden konnten.

Sehr viele Einsätze führen zu sehr viel Erfahrung. Gibt es eine Art Quintessenz daraus?

Wenn ich darf, nenne ich Ihnen gleich drei. Erstens: Um Menschen retten zu können, brauchen wir Zusammenhalt und Gemeinschaftsgefühl. Das fängt bei Familien oder Nachbarn an, die Erste Hilfe leisten und die 112 anrufen. Es trifft auf Notfallcrews zu, die auch deshalb so viel leisten, weil sie Hand in Hand arbeiten. Und es geht weiter bis hin zur Gesellschaft als Ganzes, welche die richtigen Prioritäten setzen sollte. 

Das führt mich zum zweiten Punkt: Wenn es um die Gesundheit von Menschen geht, sollte nicht an Verbesserungen gespart werden. In unserer Arbeit tragen innovative Lösungen oft ganz entscheidend dazu bei, dass Menschen überleben und häufig sogar ohne jede Einschränkung weiterleben können.

Und drittens: Ganz gleich, wie viele Einsätze wir schon geleistet haben und noch leisten werden – bei einer Rettung geht es nie um Zahlen. Sondern jeden Tag aufs Neue um das Schicksal von Babys, Kindern, Erwachsenen und von deren Familien. Für sie geben wir alles.

Information: drf-luftrettung.de

17.11.2021 - Anzeigen , Hilfswerke