Kinderporno-Fall "Elysium"

Rörig fordert mehr Befugnisse für Ermittler

Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, fordert nach dem Urteil gegen die Betreiber der Kinderpornografie-Plattform "Elysium" mehr Befugnisse für deutsche Strafverfolger.
"Im Moment ist das Netz ein Paradies für Pädokriminelle", sagte Rörig. "Das können wir als Rechtsstaat nicht weiter dulden." Rörig sieht nun "die Innen- und Justizminister in der Pflicht". Sie müssten die Ermittler "maximal stärken".

Es könne nicht sein, dass Fahnder in den USA und in Australien "Darknet-Plattformen knacken" - und deutsche Strafverfolger dies nicht dürften. Ein Schritt nach vorne wäre die erlaubte Nutzung täuschend echt wirkender, aber computergenerierter Missbrauchsbilder, um Kunden und Betreiber von Kinderporno-Portalen im Darknet aufzuspüren, so der Experte. "Ich hoffe, dass dies bald gesetzlich möglich sein wird." Noch scheitert ein solches Ködern von Pädophilen an rechtlichen Hürden.

Auch die Vorratsdatenspeicherung sowie gesetzliche Meldepflichten für Internet-Provider hält der Missbrauchsbeauftragte für zwingend notwendig. Der Handel mit Kinderpornografie müsse "dringend trockengelegt werden, sonst werden immer mehr und immer jüngere Kinder zu Opfern immer brutalerer Darstellungen", sagte Rörig. Täter dürften sich im Netz nicht mehr sicher fühlen.

Das Landgericht Limburg hatte vier Betreiber der Kinderporno-Plattform "Elysium" am Donnerstag zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

KNA

08.03.2019 - Deutschland , Kriminalität