Österreichische Bischofskonferenz hat gewählt

Salzburger Erzbischof Lackner neuer Vorsitzender

Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner (63) ist neuer Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz. Er folgt auf den Wiener Kardinal Christoph Schönborn (75), der das Amt nach 22 Jahren aus Altersgründen abgab. Lackner war schon in den vergangenen fünf Jahren Schönborns Stellvertreter in der Bischofskonferenz. Die Wahl auf sechs Jahre erfolgte am Dienstag bei der Vollversammlung der österreichischen Bischöfe in Mariazell. Lackners Stellvertreter im Vorsitz wird der Linzer Bischof Manfred Scheuer (64).

Mit dieser personellen Weichenstellung endet die lange Ära Schönborn an der Spitze der Bischofskonferenz. 1998 hatte der Wiener Erzbischof vom damaligen Grazer Bischof Johann Weber den Vorsitz der Bischöfe übernommen. Zuletzt war Schönborn im November 2016 für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt worden.

Der Vorsitzende der Bischofskonferenz ist kirchenrechtlich gesehen kein "Oberbischof". Er hat keine Befugnisse, in die Kompetenz der einzelnen Bischöfe einzugreifen. Formal ist er nur auf sechs Jahre Vorsitzender eines Gremiums mit wenigen Eigenkompetenzen. Einstimmig können die Diözesanbischöfe aber die Themenbereiche ausdehnen, die sie landesweit verbindlich regeln wollen, was zuletzt in der Corona-Krise der Fall war.

Der Vorsitzende ist nach innen Moderator unter den Bischöfen; gleichzeitig ist er nach außen Stimme und Gesicht des österreichischen Episkopats. Weil zu seinen Kompetenzen auch die Beziehungen zwischen Kirche und Staat gehören, hat der jeweilige Vorsitzende tatsächlich großes Gewicht in der österreichischen Kirche.

KNA

16.06.2020 - Bischöfe , Österreich , Personalien