Neuer Vorsitzender

Viele positive Reaktionen auf Wahl von Bischof Bätzing

Die Wahl des Limburger Bischofs Georg Bätzing (58) zum Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz hat zahlreiche positive Reaktionen ausgelöst. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erklärte, Bätzing übernehme nach wichtigen Ämtern im Bereich des interreligiösen Dialogs und der Weltkirche nun eine zentrale Aufgabe und große Verantwortung an der Spitze der katholischen Kirche in Deutschland. „Sie schaffen wichtige Verbindungen zwischen Kirche, Staat und Gesellschaft“, betonte er.

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, sagte, er habe Bätzing als klugen und nachdenklichen Partner kennengelernt. Im von schweren Erschütterungen gezeichneten Bistum Limburg habe er es in kurzer Zeit zu hohem Ansehen gebracht. Seine Wahl sei „ein ermutigendes Zeichen, dass die ganz überwältigende Mehrheit der Bischöfe gewillt ist, den Synodalen Weg konsequent und mit Erfolg fortzusetzen“, sagte Sternberg.

Die evangelische Kirche erhofft sich vom neuen Vorsitzenden ökumenische Impulse. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, erklärte, er habe Bätzing „als ökumenisch höchst aufgeschlossenen und menschlich sehr angenehmen“ Gesprächspartner erlebt. „Das lässt mich mit großer Zuversicht auf die zukünftige ökumenische Zusammenarbeit schauen.“ Bedford-Strohm betonte, dass er mit besonderer Freude dem „Ökumene-Jahr 2021“ entgegenblicke.

Der Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland, Metropolit Augoustinos, äußerte in einem Glückwunschschreiben an Bätzing seine Zuversicht einer „sicheren Lenkung des katholischen Kirchenschiffes Deutschlands in Zeiten einer scheinbar unsicheren Wettervorhersage“.

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, wünschte Bätzing „Masel und Broche - Glück und Segen!“. Die Beziehungen zwischen Juden und Katholiken stünden in Deutschland auf einem festen Fundament, erklärte er. Auch die Orthodoxe Rabbinerkonferenz betonte, die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit der letzten Jahre sollte fortgesetzt werden.

Glückwünsche kamen auch aus der Politik. Der Kirchenbeauftragte Hermann Gröhe (CDU) erklärte, starke Kirchen seien wichtig für die Gesellschaft. Der religionspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Stefan Ruppert, äußerte den Wunsch, Bätzing solle sich für die Modernisierung der katholischen Kirche einsetzen.

Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt lobte, mit der Wahl von Bätzing habe die Bischofskonferenz den begonnenen Reformprozess bestätigt. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) sprach von einem bedeutenden Tag für sein Bundesland. Erstmals stehe ein Bischof mit Sitz in Hessen an der Spitze der Bischofskonferenz. Bätzing verstehe es, die Menschen zusammenzuführen und für den Glauben zu begeistern.

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) würdigte den 58-Jährigen als Reformer und starken Befürworter des Synodalen Wegs. Für ihn sei die Frauenfrage „elementar für die Zukunft der Kirche“, erklärte die kfd-Vorsitzende Mechthild Heil. Auch der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) betonte, es komme darauf an, eine partnerschaftlichere Kirche zu schaffen. „Denkbar als konkreter Zwischenschritt“ auf dem Synodalen Weg ist laut Präsidentin Maria Flachsbarth die Ermöglichung von Predigten durch Frauen in Eucharistiefeiern und die sakramentale Diakoninnenweihe.

Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) verwies darauf, dass Bätzing die Anliegen junger Menschen bereits tatkräftig unterstützt habe.

KNA

04.03.2020 - Bischöfe , Deutschland , Personalien