Der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr ist besorgt über den Umgang der Thüringer mit rechtsextremem Gedankengut. „Viele Menschen nehmen nationalistische und antisemitische Einstellungen, die öffentlich vorgetragen werden, entweder nicht zur Kenntnis oder akzeptieren sie“, kritisierte er am Donnerstagabend beim traditionellen Elisabeth-Empfang des Bistums Erfurt für Thüringer Politiker. „Ich sehe darin auch ein Nachwirken der SED-Diktatur, in der die NS-Vergangenheit nicht aufgearbeitet worden ist, ja verdrängt wurde entsprechend der Doktrin: Die Nazis sind im Westen“, sagte der Bischof.