Jeder Mensch erfährt auf seinem Lebensweg, dass er nicht nur Gutes tut – vor Verfehlungen ist auch ein getaufter Christ nicht geschützt, egal wie hoch seine Ansprüche sind. Und damit kommt die Beichte ins Spiel, eines der sieben Sakramente. Wer ehrlich bereut, dem können in der katholischen Kirche die Sünden vergeben werden. Regelmäßig bietet die Pfarrei St. Nikolaus in Murnau am Staffelsee deshalb Beicht-Abende an – bei denen zuletzt aber oft ein ganz anderes Thema in den Vordergrund gerückt ist.
Seit einigen Jahren bieten viele Pfarreien zur inneren Vorbereitung auf Weihnachten Abende der Versöhnung an – und das hat jetzt zum ersten Mal auch die Pfarrei St. Nikolaus in Großaitingen gemacht. Ruhe und Besinnung statt Weihnachtstrubel.
Wie es der Begriff „vorösterliche Bußzeit“ schon andeutet, sollte jeder Katholik vor Ostern das Sakrament der Buße und Versöhnung empfangen. Viele tun sich schwer mit der Beichte.
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat sich für den Fortbestand des Beichtgeheimnisses ausgesprochen. Das Beichtgeheimnis oder Seelsorgegeheimnis, wie es in der evangelischen Kirche genannt werde, könne vom Staat auch gar nicht aufgehoben oder eingeschränkt werden, sagte Schick der Tageszeitung "Fränkischer Tag". "Die Beichte oder die Individual-Seelsorge ist ein Teil des Grundrechts der Religionsfreiheit."