Bei der Vorstellung des Gutachtens zu Missbrauchsfällen in der Erzdiözese München und Freising wurde auch der emeritierte Papst Benedikt XVI. (2005 bis 2013) schwer belastet. Von 1977 bis 1982 war er dort Erzbischof. Er werde zu den Vorwürfen noch Stellung nehmen, kündigte sein Privatsekretär an. Im Vatikan betont man vor allem den Einsatz des früheren Papstes für die Aufarbeitung von Missbrauch.
Knapp zwei Jahre ist es her, dass das Bundesverfassungsgericht das Verbot der geschäftsmäßigen, das heißt auf Wiederholung angelegten Suizidbeihilfe gekippt hat. Nachdem die Bundespolitik anschließend vor allem mit der Bewältigung der Corona-Pandemie beschäftigt war, nimmt nun die Debatte um die Sterbehilfe wieder an Fahrt auf.
Am 17. Januar wäre die Kurdin Hatun Aynur Sürücü 40 Jahre alt geworden. Wäre, denn sie wurde 2005 in Berlin von ihrem eigenen Bruder auf offener Straße erschossen. Die damals 23-Jährige soll mit dem Gedanken gespielt haben, katholisch zu werden. Vielleicht eines der Motive des Täters.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat erstmals die Sternsinger empfangen. Vier als Heilige Drei Könige verkleidete Jugendliche brachten am Mittwoch ihren Segen in das Kanzleramt. Die Mädchen und Jungen kamen aus Wolfsburg im Bistum Hildesheim und waren stellvertretend für alle Sternsinger angereist, die sich bundesweit um den Jahreswechsel am Dreikönigssingen beteiligen. Seit Kanzler Helmut Kohl die Sternsinger 1984 erstmals empfing, kommen sie jedes Jahr ins Kanzleramt.
Der Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Marc Frings, beanstandet eine zu starke innerkirchliche Selbstbeschäftigung. "Ich erhoffe mir für das nächste Jahr, dass wir vor allem auch mit nicht-kirchlichen Themen sichtbar werden", sagte Frings dem Kölner Online-Portal domradio.de am Dienstag. Gerade die katholischen Laiinnen und Laien hätten auch einen gesellschaftspolitischen Auftrag. "Das gilt es noch viel stärker in den Blick zu nehmen, auch durch selbst bestimmte und gesetzte Themen", so Frings.
Nur noch 28 Prozent der Deutschen bezeichnen sich als Mitglied der evangelischen Kirche, 25 Prozent als Katholiken. Das geht aus einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" hervor. Noch 1995 hätten 37 Prozent eine Mitgliedschaft in der evangelischen, 36 Prozent in der katholischen Kirche angegeben.
Am fünften Jahrestag des Anschlags auf dem Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz ist am Sonntagabend feierlich der Opfer gedacht worden. In der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vor Angehörigen und Freunden der Opfer sowie Überlebenden der Tat, der schwerste islamistische Terrorangriff in Deutschland habe einen "tiefen Riss hinterlassen". Zugleich räumte er ein, dass der Staat sein Versprechen auf Schutz und Sicherheit nicht eingehalten habe.
Die Fraktionen der Ampel-Koalition haben bekräftigt, das Amt des Religionsbeauftragten fortzuführen. "Das Amt soll bleiben", erklärte der SPD-Bundestagsabgeordnete Frank Schwabe am Donnerstag bei einer Debatte im Bundestag. Anlass für die Debatte war ein Antrag der Union mit der Forderung, das Amt des Religionsbeauftragten fortzuführen. Es war unter der großen Koalition 2018 eingeführt und mit dem Unionsabgeordneten Markus Grübel (CDU, im Bild) besetzt worden.
Sie schmücken in der Vorweihnachtszeit als Topfpflanze viele Fensterbänke: 2021 ist fast jede fünfte in Deutschland produzierte Zimmerpflanze ein Weihnachtsstern, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Insgesamt zogen die Gartenbaubetriebe 20,4 Millionen Weihnachtssterne als "verkaufsfertige Topfpflanzen (Fertigware)" auf, erklärten die Statistiker.
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx ist am Montag von Papst Franziskus empfangen worden. Über Details des Gesprächs teilten Vatikan und Erzbistum München zunächst nichts mit. Marx hält sich derzeit in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des vatikanischen Wirtschaftsrates in Rom auf. Der Erzbischof von München-Freising wurde 2014 von Franziskus mit der Leitung der damals neu eingerichteten Aufsichtsbehörde betraut.
Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. hat dem neuen Bundeskanzler Olaf Scholz zu seiner Wahl gratuliert. Seine Kirche verfüge in Deutschland über viele Mitglieder und sei bereit, ihre Beziehung zur Regierung in Berlin auszubauen, betonte Kyrill I. in seinem Glückwunschschreiben an den SPD-Politiker, das die Berliner russisch-orthodoxe Diözese veröffentlichte. Ebenso wolle seine Kirche das "freundschaftliche Verhältnis zwischen dem russischen und dem deutschen Volk" stärken.
Er war einer der "Helden von Bern". Am Freitag ist Horst Eckel im Alter von 89 Jahren gestorben, wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in Frankfurt mitteilte. Eckel war der letzte noch lebende Spieler jener legendären deutschen Fußballnationalmannschaft, die 1954 im Berner Wankdorf-Stadion Weltmeister wurde. "Seine Natürlichkeit und Teambereitschaft machten ihn zum Vorbild einer ganzen Nation", erklärte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) in Mainz.
Leuchtende Farben, lebendige Figurensprache und eine enorme perspektivische Tiefe der rund 500 Jahre alten Gemälde des „Lübecker Cranach“ begeistern noch heute. Hans Kemmer, jener Meistermaler aus der Hansestadt, ist allerdings nur einem überschaubaren Kreis bekannt. Das zu ändern ist der Anspruch der Sonderausstellung „Lucas Cranach der Ältere und Hans Kemmer – Meistermaler zwischen Renaissance und Reformation“ im Lübecker St.-Annen-Museum.
Am Volkstrauertag hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zur Erinnerung an konkrete Orte von Gewalt und Krieg aufgerufen. "Die Namen dieser Orte zu kennen, macht einen Unterschied - für unser Selbstverständnis als Nation ebenso wie für ein gemeinsames Verständnis als Europäer auf diesem Kontinent", sagte das Staatsoberhaupt am Sonntag bei der zentralen Gedenkstunde zum Volkstrauertag im Bundestag.
Immer deutlicher belegen Aktenfunde, wie skrupellos die DDR mit Oppositionellen umging. Selbst vor Attentaten und Mordversuchen schreckte das SED-Regime nicht zurück, zeigt ein neues Buch der einstigen Bürgerrechtlerin Freya Klier.
Nach der Bundestagswahl haben im politischen Berlin die Koalitionsverhandlungen zwischen SPD, Grünen und FDP begonnen. Erstmals könnte auf Bundesebene eine sogenannte Ampelkoalition die Regierung bilden. Im Exklusiv-Interview spricht der Bonner Politologe Andreas Püttmann über das Wahlergebnis, die „Ampel“ und christliche Werte in der Politik.
Gut zwei Wochen nach Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Montag Papst Franziskus besucht. Bei der rund 50-minütigen Privataudienz habe man ausführlich über die Glaubwürdigkeitskrise der Kirche gesprochen, sagte Steinmeier anschließend vor Journalisten. Auch die Klimakonferenz in Glasgow sowie wachsende Hungerkrisen, etwa in Madagaskar und Afghanistan, seien Thema gewesen.
Deutschlands zweitjüngster Nationalpark liegt im Nordschwarzwald. Rund 10 000 Hektar stehen hier seit 2014 unter Schutz. Kirche und Glaube sind mit Wegkreuzen, Kapellen und Kirchen vertreten – und mit „himmlischen“ Wanderwegen.
Ich bin Muslimin und Gründerin einer Moschee. Ich liebe den Gebetsruf, den Adhan – aber ich brauche keinen Muezzin, der die Stadt und Nachbarschaft damit beschallt. In unserer Moschee rufen nicht nur Männer, sondern auch Frauen zum Freitagsgebet. Sie rufen in der Moschee, um das Freitagsgebet einzuläuten, um die Menschen in der Moschee auf die folgenden spirituellen Momente einzustimmen. Man kann sich den Ruf der Frauen auch auf YouTube anhören.
Papst Franziskus hat am Montag den Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer zu einem Gespräch empfangen. Wilmer sei zu einem jährlichen Routinebesuch im Vatikan, sagte eine Sprecherin des Bistums Hildesheim. Dort spreche er mit verschiedenen Kongregationen über Entwicklungen in seiner Diözese. In diesem Zusammenhang habe ihn auch der Papst zu einer Audienz empfangen und sich mit ihm kurz über das Bistum Hildesheim ausgetauscht.
Der von Papst Franziskus ausgerufene weltweite Synodale Prozess der katholischen Kirche ist nun auch in deutschen Bistümern eröffnet worden. Zahlreiche Bischöfe äußerten sich am Wochenende dazu in Gottesdiensten und Hirtenworten und riefen zur Beteiligung auf.
Zum Auftakt des Deutschen Pflegetages haben das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) und der Pflegerat kreative Reformen und höhere Löhne in der Pflege gefordert. "Wir brauchen mehr Pioniergeist und Kreativität bei der Reform der Pflege. Das Thema Pflege hat im Wahlkampf eine gegenüber anderen Themen untergeordnete Rolle gespielt", sagte der KDA-Vorsitzende Helmut Kneppe am Mittwoch. Tatsächlich sei die Frage, wie wir im Alter leben und eine menschenwürdige Pflege gestalten möchten jedoch eine Grundanforderung der alternden Gesellschaft.
Der Kölner Weihbischof Rolf Steinhäuser leitet ab heute übergangsweise das Erzbistum Köln. Der 69-Jährige erhalte alle Rechte und Pflichten zur Leitung von Deutschlands mitgliederstärkster Diözese, teilte das Erzbistum mit. Steinhäuser werde das Amt des Apostolischen Administrators bis zum Ende einer Auszeit von Kardinal Rainer Maria Woelki am 1. März übernehmen. Ein entsprechendes Dekret aus dem Vatikan wird heute veröffentlicht.
Bei der zentralen Feier zum Tag der Deutschen Einheit in Halle/Saale haben die Kirchen zur Wachsamkeit mit Blick auf Gefährdungen der Demokratie aufgerufen. In einem ökumenischen Gottesdienst sagte der Magdeburger Bischof Gerhard Feige, angesichts fremdenfeindlicher, rassistischer und antisemitischer Tendenzen seien "konsequentere politische Bemühungen und eine mutige Zivilgesellschaft" notwendig. Er plädierte für "eine Kultur der Wachsamkeit und des berechtigten Widerspruchs, damit unsere Gesellschaft nicht aus dem Lot gerät".
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird auf Einladung des israelischen Premierministers Naftali Bennett vom 9. bis 11. Oktober nach Israel reisen. Das teilte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin mit. Vorgesehen seien eine Unterredung mit Bennet sowie ein Treffen mit dem Kabinett der israelischen Regierung. Ferner wolle Merkel mit dem Präsidenten des Staates Israel, Isaac Herzog, zusammenkommen und die Gedenkstätte Yad Vashem besuchen.
Die Verantwortlichen des katholischen Reformprojekts Synodaler Weg zeigen sich optimistisch, dass das Vorhaben vorangeht. Unmittelbar vor Beginn der dreitägigen Vollversammlung sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, am Donnerstag vor Journalisten in Frankfurt, Corona habe den Prozess "ausgebremst, aber nicht gestoppt. Wir sind wieder da". Dass auch unter den Bischöfen über die Inhalte gestritten werde zeige, dass es "um etwas geht".
Volles Programm für Deutschlands katholische Bischöfe: Auf ihre Herbstvollversammlung folgt bald das Plenum des Synodalen Wegs. Jetzt entscheidet sich, welche Reformen in der Kirche möglich sind.
In zahlreichen Orten vom Norden Deutschlands bis weit in den europäischen Osten lassen sie noch nach Jahrhunderten ehrfürchtig staunen: mächtige gotische Backstein-Dome und Kirchen, uralte Mauern und Stadttore. Viele dieser beeindruckenden Bauten stammen aus den Zeiten der Hanse, jenem erfolgreichen mittelalterlichen Verbund von Kaufleuten und Städten.
Die katholischen Bischöfe haben zur Stimmabgabe bei der Bundestagswahl aufgerufen. "Der kommende Wahlsonntag ist ein sehr entscheidender Tag, es geht um die Zukunft unseres Landes", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, am Montag in Fulda. Er appellierte an die Christen, sie sollten bei ihrer Wahlentscheidung die Fragen von Lebensschutz und Ökologie berücksichtigen.
Bei seiner apostolischen Reise nach Deutschland im September 2011 hielt Papst Benedikt XVI. bei der Begegnung mit engagierten Christen in Kirche und Gesellschaft eine Ansprache. Er bedankte sich für das Eintreten für Glauben und Kirche und betonte, dass jeder Christ und die Gemeinschaft der Gläubigen zur stetigen Erneuerung der Kirche aufgerufen seien.
Der älteste Nachweis über 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland ist in Köln angekommen. Die Leihgabe aus dem Vatikan präsentierte der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki in Köln. Bei den beiden Blättern aus dem 6. Jahrhundert handelt es sich um die Abschrift eines nach Köln gesandten Edikts des römischen Kaisers Konstantin aus dem Jahr 321. Es ließ Juden in den Stadträten zu. Das Dokument gilt als ältester schriftlicher Beleg für jüdisches Leben nördlich der Alpen und ist Ausgangspunkt für das laufende Festjahr "1.700 Jahre jüdisches Leben" in Deutschland.
Der Kartenvorverkauf für den 102. Deutschen Katholikentag im Mai 2022 startet in den kommenden Tagen. Zugleich haben kirchliche Gruppen und Interessierte noch bis Ende September Gelegenheit, ihre Ideen und Vorschläge für eine aktive Teilnahme an der Kirchenmeile und den Abend der Begegnung beim Katholikentag einzubringen.
Mit einem Gottesdienst im Osnabrücker Dom hat der dortige Bischof Franz-Josef Bode (70) am Sonntag den 30. Jahrestag seiner Bischofsweihe gefeiert. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, beschrieb Bode in seiner Predigt als fleißig, menschenfreundlich und zupackend. "In den virulenten Fragestellungen um die Lebensform der Priester, eine Neubewertung gleichgeschlechtlicher Beziehungen und die Frage des Zugangs von Frauen zu sakramentalen Ämtern weichst du nicht aus, du bringst dich mit offenem Visier und mit theologischen Argumenten in die Diskussionen ein und regst sie an", sagte Bätzing laut vorab verbreitetem Manuskript an Bode gerichtet, der auch stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist und als Befürworter von Reformen in der katholischen Kirche gilt.
Trotz gravierender gesundheitlicher Probleme sind Papst Franziskus bislang keinerlei Rücktrittsgedanken in den Sinn gekommen. Entsprechende Medienspekulationen wies er in einem Interview zurück: "Ich weiß nicht, wie sie auf die Idee gekommen sind." Wenn ein Papst krank sei, gebe es offenbar immer entsprechende Gerüchte.
Vertreter von Politik und Religion in Nordrhein-Westfalen haben den vermutlich antisemitischen Angriff auf einen 18-Jährigen vom Wochenende verurteilt. Die Synagogen-Gemeinde Köln zeigte sich "entsetzt", "traurig" und "wütend" über den Vorfall. Die Mitglieder fühlten "sich nicht mehr sicher in ihrer Stadt", erklärte Vorstandsmitglied Felix Schotland. Als "beschämend" bezeichnete der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki auf Facebook, "dass antisemitisches Gedankengut und Gewalt gegen unsere jüdischen Mitbürger noch immer an der Tagesordnung sind".
Sie ist charmant. Und immer noch sehr ursprünglich. Poel, die kleine und recht unbekannte Schwester der ostdeutschen Inseln Rügen und Usedom. Ihre 37 Quadratkilometer gelten als abgeschiedener Geheimtipp. Und das, obwohl die Hansestadt Wismar nur einen Katzensprung entfernt liegt. Poels überschaubare Anzahl an Ferienhäusern, Hotels und Pensionen, die wenigen Straßen, die ausgeprägten Pferdeweiden und gerade mal zwei Supermärkte versprechen Beschaulichkeit und Ruhe. Für die fast 3000 Insulaner gibt es nur eine Kirche.
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat nach eigenen Angaben im vergangenen Winter darüber nachgedacht, sein Amt aufzugeben. "Als damals ein neuer Missbrauchsfall bekannt wurde, habe ich mir spontan gesagt, dass ich jetzt eigentlich nur noch meinen Rücktritt anbieten kann, um als derjenige, der gegenwärtig die Verantwortung für das Erzbistum trägt, auch die institutionelle Verantwortung für das Vergehen und das Versagen in den früheren Jahren zu übernehmen", sagte Woelki dem Bonner Generalanzeiger. "Aber ich nehme meine moralische Verantwortung eher wahr, indem ich mich der Aufarbeitung stelle und nicht meine Verantwortung an andere abgebe."
Ein Hilfsangebot will älteren Menschen im Kreis Ahrweiler nach der Flutkatastrophe unkompliziert Unterstützung zusichern. "Wer Hilfe und Unterstützung - egal welcher Art - benötigt, selbst jedoch nicht in der Lage ist danach zu fragen, muss nur ein weißes Blatt ins Fenster hängen und so auf sich aufmerksam machen", teilte Projektkoordinator Daniel Blumenberg von der Kreisverwaltung Ahrweiler mit. Das Deutsche Rote Kreuz, die Caritas und weitere Organisationen schicken demnach ab Montag Zweierteams zu den Seniorinnen und Senioren und vermitteln Hilfe.
100 Eigentümer von durch das Hochwasser teilweise schwer geschädigten Denkmalen haben bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) einen Antrag auf Nothilfe gestellt. Auf die meist formlosen Anfragen seien umgehend die einfach auszufüllenden Antragsformulare zugestellt worden, in denen lediglich die Denkmaleigenschaft des Bauwerks von der Unteren Denkmalschutzbehörde bestätigt und eine sinnvolle Maßnahmen benannt werden müsse, teilte die Stiftung am Montag in Bonn mit. "Daraufhin können umgehend 2.500 Euro abgerufen werden. Erste Beträge werden jetzt ausgezahlt."
Zum Mauerbau-Gedenken hat sich der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, dankbar über mehr als 30 Jahre deutscher Einheit geäußert. "Der 13. August 1961 war ein schwarzer Tag. Es war ein Sonntag, der von Stacheldraht ziehenden Streitkräften der DDR entheiligt wurde", sagte Sternberg am Freitag in Bonn. "Freundschaften und verwandtschaftliche Beziehungen wurden durchschnitten. Aus den Straßensperren in Berlin wurde eine Mauer, die für die Ewigkeit gemacht schien. Dass es 1989 anders kam, macht mich heute noch glücklich."
Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht (SPD) hat Modellprojekte des Malteser Hilfsdienstes gegen Einsamkeit gewürdigt. "Gezielte Angebote können wieder mehr Kontakte und soziales Leben ermöglichen", sagte Lambrecht laut einer Mitteilung der Malteser vom Freitag nach einem Ortsbesuch.
Nach der Debatte um einen umstrittenen SPD-Videoclip, der antikatholische Polemik enthielt, fordert der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, eine Entschuldigung. "Was die SPD sich im Fall Liminski geleistet hat, erfordert am Ende eines: eine Entschuldigung des Kanzlerkandidaten Olaf Scholz", zitierte das ZdK Sternberg am Mittwochabend auf Twitter.
Aussichtslos. Unmöglich. Wer Martin Luther in Eisleben aus dem Weg gehen will, wandelt auf verlorenen Pfaden. Der Reformator ist in dem kleinen Städtchen in Sachsen-Anhalt buchstäblich allgegenwärtig. Hier wurde er geboren, hier starb er. „Lutherstadt“ nennt sich Eisleben stolz seit 75 Jahren. Selbst zu DDR-Zeiten war der Kult um jenen Mann ungebrochen, dessen Wirken zur Kirchenspaltung wesentlich beitrug.
Das Printenmädchen vor dem Kaffeehaus Van den Daele erinnert an das Aachener Traditionsgebäck. Im ältesten Kaffeehaus von Aachen wussten bereits die ersten Besitzer, wie gut Printen und Spekulatius zu einer Tasse Kaffee schmecken. Zu Ehren der „Öcher Printe“ ließ Leo van den Daele 1985 daher das Printenmädchen vom Bildhauer Hubert Löneke anfertigen. 36 Jahre später steht das mit geografisch geschützter Angabe zertifizierte Produkt im Mittelpunkt der Ausstellung „Nicht nur zur Weihnachtszeit! – Aachen und die Printe“. Noch bis 29. August dreht sich im Couven-Museum mitten in der Altstadt alles rund um diese ganz spezielle Sorte brauner Lebkuchen.
Arztpraxis nun im Pfarrhaus: Wasser und Schlamm drangen Mitte Juli auch in die Hausarztpraxis von Christoph Goldbecker im Trierer Stadtteil Ehrang ein und machte sie für Wochen unbrauchbar. Kurzerhand nahm der Mediziner das Angebot der katholischen Kirche im Ort an und eröffnete eine provisorische Praxis in den Räumen des Pfarrhauses. Der Allgemeinmediziner und seine Mitarbeiterinnen bieten nun für ein paar Wochen in den Räumen der Pfarrei Sankt Peter eine grundlegende medizinische Versorgung an.
Der Deutsche Caritasverband hat zusammen mit anderen Wohlfahrtsverbänden ein Ende der sogenannten Anker-Zentren für Flüchtlinge gefordert. Das Konzept sei gescheitert, erklärte Caritas-Präsident Peter Neher am Donnerstag in Berlin. "Die Erstaufnahme muss das Ankommen in den Mittelpunkt stellen und die Betroffenen bestmöglich auf das Asylverfahren und den Aufenthalt in Deutschland vorbereiten - und nicht sie irgendwo parken."
Seit Montag müssen Gottesdienstbesucher wieder überall in Nordrhein-Westfalen ihre Kontaktdaten angeben. Die weiteren Corona-Regeln für religiöse Zusammenkünfte richten sich nach der Inzidenz auf Stadt- oder Kreisebene, sagte der Leiter des Katholischen Büros NRW, Antonius Hamers. Er vertritt die fünf NRW-Bistümer Aachen, Essen, Münster, Köln und Paderborn bei der Landesregierung in Düsseldorf.
Der frühere Papst Benedikt XVI. meldet sich erneut zu Wort und kritisiert Vertreter der katholischen Kirche in Deutschland. "Solange bei kirchenamtlichen Texten nur das Amt, aber nicht das Herz und der Geist sprechen, so lange wird der Auszug aus der Welt des Glaubens anhalten", schreibt er auf Fragen der Zeitschrift "Herder Korrespondenz". Der 94-Jährige lebt seit seinem Rücktritt 2013 weitgehend zurückgezogen in einem ehemaligen Kloster im Vatikan.
Mehrere Stätten stehen neu auf der Liste des Weltkulturerbes - darunter gleich mehrere aus Deutschland. Die Mathildenhöhe Darmstadt wurde am Wochenende ebenso aufgenommen wie elf europäische Kurstädte, darunter Baden-Baden, Bad Ems und Bad Kissingen. Deutschland verzeichnet damit nun 48 Welterbestätten, wie die Deutsche Unesco-Kommission (DUK) mitteilte. Das Welterbekomitee tagt noch bis 31. Juli online. In den kommenden Tagen wird die Entscheidung über die jüdischen SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz sowie über die römischen Grenzabschnitte Donau-Limes und Niedergermanischer Limes erwartet.
Nach der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz haben Kirchenvertreter auch am Wochenende Trost gespendet. In Gottesdiensten, bei Besuchen in überschwemmten und zerstörten Gebieten sowie als Notfallseelsorger bekundeten sie den Menschen Solidarität und leisteten Unterstützung, auch finanzieller Art. Die Zahl der Todesopfer wird mittlerweile mit insgesamt mindestens 156 angegeben. Noch immer werden Menschen vermisst. Auch in Teilen Bayerns sind Menschen von Hochwasser betroffen.
Drei der zehn Bronzeglocken des Doms in Münster müssen derzeit schweigen. Bei der fünf Tonnen schweren "Bernardus" sei schon im November der stählerne Klöppel beim Läuten abgebrochen, berichtet das Münsteraner Portal kirche-und-leben.de. Bei der ohnehin selten geläuteten Glocke "Ludgerus" sei ein Haar-Riss gefunden worden. Und die darunter hängende und mit 7,6 Tonnen größte Glocke "Kardinal" läute derzeit vorsorglich nicht.
Nach den Starkregenfällen kämpfen die Menschen im Westen des Landes gegen die Wassermassen. Die Lage in den Hochwassergebieten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz war am Donnerstagmittag laut Medienberichten weiter angespannt. Die Zahl der Toten, darunter auch Feuerwehrleute, steigt; zahlreiche Menschen werden noch vermisst. Zehntausende Haushalte sind ohne Strom, teilweise ohne Wasser. Papst Franziskus betet für die Opfer und übermittelte den Angehörigen der Toten seine Anteilnahme.
Thomas Gottschalk (71) gratuliert seinem Freund und Moderatoren-Kollegen Günther Jauch zum 65. Geburtstag und betont ihren gemeinsamen christlichen Wertehorizont. Gottschalk erklärt in einem Glückwunsch-Schreiben in der "Bild"-Zeitung (Dienstag), dass das katholische Weltbild ihnen beiden nicht fremd sei, "aber bei Günther kam noch eine geradezu protestantische Ernsthaftigkeit dazu, die mir fremd ist." Zudem attestierte der Ex-"Wetten, dass...?"-Moderator dem "Wer wird Millionär"-Gastgeber, immer unterhaltsamer gewesen zu sein, als Jauch selbst gedacht habe. "Er wollte das gar nicht."
Ein Großteil der katholischen Gemeinden in Nordrhein-Westfalen kann ab Freitag Gottesdienste wieder weitgehend ohne Corona-Einschränkungen feiern. In der neu eingeführten Inzidenzstufe 0 gelten für Gottesdienste kein Mindestabstand, keine Maskenpflicht und keine Rückverfolgbarkeit mehr, wie der Leiter des Katholischen Büros NRW, Antonius Hamers, in Düsseldorf erklärte.
Weil er seinen Ordensnamen auf einem Bahnticket eintrug, hat ein Klosterbruder Probleme bei der Fahrkartenkontrolle bekommen. Erst nach Einschalten von Behörden erkannte die Nordwestbahn (NWB) nachträglich die Gültigkeit des Tickets an, wie Bruder Franziskus aus Wilhelmshaven der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) berichtete. Der Verkehrsbetrieb mit Sitz in Osnabrück bedauert laut einem Sprecher den Vorfall.
Pirmin Spiegel ist neuer Sprecher der Leitungskonferenz der sechs katholischen weltkirchlichen Werke Misereor, Adveniat, Renovabis, missio Aachen und München, Caritas International und Kindermissionswerk "Die Sternsinger" (MARMICK). Spiegel ist seit März 2012 Hauptgeschäftsführer und Vorstandsvorsitzender von Misereor. Weitere Mitglieder der Sprechergruppe sind Gregor von Fürstenberg, Vizepräsident von missio, und Anne Wunden, Geschäftsführerin der "Sternsinger", wie Misereor am Donnerstag in Aachen mitteilte.
Sigmar Gabriel war von 2009 bis 2017 Bundesvorsitzender der SPD. Vor seinem Rückzug aus der aktiven Politik 2018 war er zuletzt Bundesaußenminister und Vizekanzler. Im Exklusiv-Interview spricht er über seinen Glauben, gelebte Ökumene, Streitkultur, gute und schlechte Entscheidungen und das soziale Gewissen.
Mehr als 300 Menschen haben am Samstagnachmittag in Köln gegen den Umgang des Erzbistums mit der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen protestiert. "Unser Plädoyer ist: Die Kirchen müssen die Aufklärung und die Aufarbeitung nach draußen geben", sagte die Sprecherin der Reforminitiative Maria 2.0 Rheinland, Maria Mesrian.
Bei den rund 1.600 alten Dorfkirchen in Brandenburg wird zunehmend die Frage einer Nachnutzung virulent: Rückläufige Kirchenmitgliederzahlen sorgen mittelfristig dafür, dass rund 30 Prozent der Gotteshäuser nicht mehr benötigt würden, erklärte der Leiter des kirchlichen Bauamts der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Frank Röger, am Mittwoch im Kultur-Ausschuss des Landtags in Potsdam. Die Kirche alleine könne die Erhaltung der Gebäude nicht mehr sicherstellen. Allerdings werde die Gebäudebedarfsplanung nicht von der Landeskirche, sondern von den Kirchenkreisen gemacht.
"Heiliger Vater,
ohne Zweifel geht die Kirche in Deutschland durch krisenhafte Zeiten. Natürlich gibt es dafür - auch über Deutschland hinaus weltweit - viele Gründe, die ich hier nicht im Einzelnen ausführen muss. Aber die Krise ist auch verursacht durch unser eigenes Versagen, durch unsere Schuld. Das wird mir immer klarer im Blick auf die katholische Kirche insgesamt, nicht nur heute, sondern auch in den vergangenen Jahrzehnten. Wir sind - so mein Eindruck - an einem gewissen 'toten Punkt', der aber auch, das ist meine österliche Hoffnung, zu einem 'Wendepunkt' werden kann. Der 'österliche Glaube' gilt doch auch für uns Bischöfe in unserer Hirtensorge: Wer sein Leben gewinnen will, wird es verlieren; wer es verliert, wird es gewinnen!