Mehr Farben, mehr Formular gehen kaum. Die Krönung Charles III. war ein Spektakel für die Geschichtsbücher. Nun ist er König mit allen Ehren und Insignien. Doch neben Jubel und Kanonendonner gab es auch Murren am Wegesrand.
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin wird für den Vatikan an der Krönungszeremonie von König Charles III. in London teilnehmen. Am Samstag (6. Mai) wird in Westminster Abbey Charles III. als Nachfolger von Elizabeth II. gekrönt. Als König von England ist er das weltliche Oberhaupt der anglikanischen Kirche. Die Nummer zwei der Vatikan-Hierarchie ist der bislang wohl höchstrangige Repräsentant des Heiligen Stuhls, der an einer Krönung in England teilnimmt.
Die Salbung des britischen Monarchen mit heiligem Öl ist ein uraltes Krönungsritual. Das Öl für Charles III. stammt von Olivenhainen aus Jerusalem und enthält exquisite Duftstoffe. Aber keine tierischen Produkte mehr.
Der Buckingham Palace hat am Wochenende weitere Einzelheiten zu den Krönungsfeiern für König Charles III. und seine Gattin Anfang Mai mitgeteilt. Demnach findet die Krönung selbst am Samstag, 6. Mai, in Westminster Abbey statt. Den Gottesdienst zelebriert der anglikanische Erzbischof von Canterbury, Justin Welby. Der Weg der königlichen Familie vom Buckingham Palace zur Kirche und zurück wird jeweils in Prozession zurückgelegt. Anschließend zeigen sich König, Königin und Familie auf dem Balkon des Palasts.
Es gehört für die Menschen in Großbritannien mit zum Fest wie der Tannenbaum und das üppige Essen am ersten Weihnachtstag: Um 15 Uhr englischer Zeit hält die Königin ihre traditionelle Ansprache. Dieses Jahr ist anders, denn nun ist König Charles III. an der Reihe. Was man erwarten darf, ist mit Sicherheit ein Tribut an seine Mutter und ihren langen Dienst für die Krone.
Der britische König Charles III. wird am Samstag, den 6. Mai 2023, gekrönt. Das teilte der Buckingham-Palast am Dienstagabend mit. Auch seine Gattin Camilla wird als "Queen Consort" ("Königsgemahlin") gekrönt.
Mit einem Staatsakt, einer Trauerfeier in Westminster Abbey und einem Korso durch London haben sich Großbritannien und die Welt von der verstorbenen Königin Elizabeth II. verabschiedet. Mehrere hundert Staatsoberhäupter und Regierungschefs aus aller Welt waren angereist. Am Mittag herrschten in Westminster und im ganzen Land zwei Minuten Stille, bevor die Nationalhymne angestimmt wurde. Hunderttausende Menschen säumten über Tag die Straßen der Hauptstadt. Elizabeth II. hatte das Land seit 1952 regiert.
Papst Franziskus wird beim Begräbnis von Queen Elizabeth II. nicht persönlich anwesend sein. Als Vertreter entsandte er den vatikanischen Außenminister, den aus Liverpool stammenden Erzbischof Paul Gallagher, zu den Feierlichkeiten, die am heutigen Montag in der anglikanischen Westminster Abbey stattfinden.
Religionsvertreter aus aller Welt haben ihre Trauer zum Tod von Königin Elizabeth II. zum Ausdruck gebracht. Papst Franziskus würdigte die verstorbene britische Monarchin für "ihr Beispiel von Pflichterfüllung, unerschütterlichem Zeugnis des Glaubens an Jesus Christus und ihre feste Hoffnung auf seine Verheißungen". In einem Telegramm an ihren Sohn und Großbritanniens neuen König Charles III. sprach Franziskus dem Königshaus große Betroffenheit und Beileid aus. Elizabeth II. habe "im unermüdlichen Dienst für das Wohl der Nation und des Commonwealth" gelebt.
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis (62) erinnert sich noch gut an ihre Begegnung mit der englischen Prinzessin Diana (1961-1997). "Ich habe sie gekannt und im Kensington Palast auch besucht", erzählte Thurn und Taxis im Interview mit der "Mittelbayerischen Zeitung". Ihr Sohn Albert habe damals mit den beiden Prinzen William und Harry gespielt: "So haben wir uns als Mütter kennengelernt." Von Dianas Tod vor 25 Jahren habe sie in Griechenland erfahren: "Es war sehr schockierend."
Anglikaner-Primas Justin Welby hat dem englischen Frauen-Fußballteam zum Europameistertitel gratuliert. "Ein hochverdienter Sieg und ein historischer Moment - danke für die Freude und Inspiration, die Sie uns allen gebracht haben", schrieb der Erzbischof von Canterbury auf Twitter. In der südostenglischen Stadt tagt derzeit die anglikanische Lambeth-Konferenz, an der bis 8. August rund 660 Bischöfe und Bischöfinnen teilnehmen. Viele verfolgten von dort das Finale der "Löwinnen".
Mit einem Festgottesdienst ist am Sonntag die 15. Lambeth-Konferenz der anglikanischen Kirchengemeinschaft eröffnet worden. Zu Beginn der von Ehrenprimas Justin Welby geleiteten Messe zogen rund 660 Bischöfinnen und Bischöfe aus 165 Ländern sowie die etwa 45 ökumenischen Gäste in die Kathedrale von Canterbury ein. Die liturgischen Texte, Gebete und Gesänge erfolgten außer in Englisch in weiteren Sprachen der Kirchengemeinschaft, darunter Swahili, Bengali, Chinesisch, dem im südlichen Afrika verbreiteten Shona sowie Spanisch und Französisch.