Marokkos Außenminister Nasser Bourita hat Asylzentren auf dem Gebiet seines Landes abgelehnt. "Marokko ist generell gegen alle Arten von Zentren. Das ist Bestandteil unserer Migrationspolitik und eine nationale souveräne Position", sagte Bourita der "Welt" am vergangenen Donnerstag. Zentren seien kontraproduktiv, auch Geldzahlungen änderten an dieser Haltung nichts. Es sei "zu einfach, zu sagen, das ist eine marokkanische Angelegenheit".
Es waren viele Menschen, die vor allem in den Jahren 2015 und 2016 nach Deutschland geflüchtet sind: Und von Anfang an hat es hier im Bistum eine Kultur des Willkommens gegeben – heute sind die ganz großen Flüchtlingsströme versiegt, aber die Menschen sind immer noch da, und brauchen immer noch Hilfe: Es geht jetzt nicht mehr darum, Essen und Kleidung bereitzustellen, jetzt geht es um Integration.
Der Vorsitzende der Ungarischen Bischofskonferenz hat die umstrittene Haltung der Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban in Sachen Migrationspolitik verteidigt. "Es mag einige fragwürdige Punkte geben, aber die Regierung versucht, Europa und das Land selbst zu verteidigen", wird Bischof Andras Veres von Györ vom Pressedienst der italienischen Bischöfe SIR (Montag) zitiert.
Vertreter von Hilfsorganisationen und Kirchen in Österreich kritisieren die Asylpolitik Europas und ihres Landes. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrt (BAG) legte am Donnerstag ein Positionspapier vor, das aktuelle Reformvorschläge etwa der EU-Kommission für das "Gemeinsame Europäische Asylsystem" (GEAS) kritisch beleuchtet. Auch die Ordensgemeinschaften in Österreich übten am Donnerstag Kritik an der Asylpolitik der ÖVP-FPÖ-geführten Regierung. Diese hat derzeit auch die EU-Ratspräsidentschaft inne.
Der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Peter Neher, hat den langsamen Start beim Familiennachzug für enge Angehörige von Flüchtlingen mit beschränktem Schutzstatus scharf kritisiert. „Nur 65 genehmigte Anträge im ersten Monat der Neuregelung sind das Ergebnis unverantwortlich restriktiver gesetzlicher Regelungen“, sagte Neher am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin. „Sie sind humanitär und integrationspolitisch fatal.“
Der persönliche Beauftragte des Papstes für Sozialhilfe, Kardinal Konrad Krajewski, hat am Mittwoch Flüchtlinge der „Diciotti“ besucht. Wie der Vatikan mitteilte, traf Krajewski mit den Migranten in ihrem Aufnahmezentrum in Rocca di Papa nahe Rom zusammen und überbrachte ihnen Grüße und Segenswünsche von Franziskus. Nach tagelangem Streit um die Geretteten auf dem Schiff „Diciotti“ der italienischen Küstenwache hatte die katholische Kirche 100 der ursprünglich 177 Personen aufgenommen.
Ein Jahr nach der Flucht der Rohingya aus Myanmar beklagen mehrere Hilfsorganisationen eine miserable Situation im Flüchtlingslager in Bangladesch. Die Organisationen sprechenübereinstimmend von fast einer Million Menschen, die mittlerweile im Lager in Cox's Bazar lebten. Laut „Ärzte ohne Grenzen“ sei es das inzwischen größte Flüchtlingslager der Welt.
Nach Einschätzung der katholischen Kirche missachtet rund die Hälfte der beim Kirchenasyl aktiven Gemeinden die zwischen den Kirchen und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) vereinbarte Regel zur Übermittlung eines Fall-Dossiers. Das berichtet die "Welt" (Dienstag). "Aus Gesprächen mit dem Bamf wissen wir, dass 2017 bedauerlicherweise nur in etwa der Hälfte aller Kirchenasylfälle ein Dossier eingereicht wurde", sagte der Leiter des Kommissariats der deutschen Bischöfe, Karl Jüsten.
Libanon will syrischen Flüchtlingen die Rückkehr in ihre Heimat erleichtern. Der libanesische Geheimdienst "General Security" kündigte die Schaffung entsprechender Registrierungszentren an, wie die Zeitung "Daily Star" (Dienstag) berichtet. Die Behörde veröffentlichte demnach eine neue Richtlinien für die Ausreise von Syrern, die "Aufenthaltsrechte" im Libanon "verletzt" haben.
Das UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR hat vor einem bürokratischen und intransparenten Verfahren beim Familiennachzug für Flüchtlinge mit eingeschränktem Schutzstatus gewarnt. Die Organisation befürchte, dass sich die Verwaltungsverfahren lange hinzögen, sagte der deutsche Vertreter der UNHCR, Dominik Bartsch, am Dienstag in Berlin. Die Auswahlkriterien seien komplex und ihre Gewichtung nicht ausreichend transparent.
Junge Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak wollen gemeinsam mit jungen Juden vom 6. bis zum 10. August nach Polen reisen. Auf dem Programm der 25-köpfigen Gruppe aus Thüringen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen stehen Krakau und die KZ-Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Es handelt sich um ein gemeinsames Projekt der Union progressiver Juden in Deutschland und des Zentralrats der Muslime in Deutschland. Angekündigt haben sich auch Politiker: die Ministerpräsidenten von Thüringen, Bodo Ramelow (Linke), und Schleswig-Holstein, Daniel Günther (CDU), sowie die Bildungsministerin von Schleswig-Holstein, Karin Prien (CDU).
Aus Sicht des Bostoner Kardinals Sean O'Malley ist das Verhältnis zwischen der US-amerikanischen Bischofskonferenz und Präsident Donald Trump vor allem wegen der Einwanderungspolitik angespannt. Die US-amerikanischen Bischöfe seien „sehr enttäuscht“, dass die Regierung in der Migrationspolitik „eine solch harte Linie einnimmt“, sagte O'Malley der Zeitschrift „Herder Korrespondenz“ (August). Unter den Bischöfen herrsche in der Frage der Migration große Einigkeit, betont der Kardinal.
In den USA können offenbar hunderte Kinder nicht mit ihren Eltern vereint werden, obwohl die Frist an diesem Donnerstag abgelaufen ist. Bis zu diesen Tag sollte die US-Einwanderungsbehörde nach dem Beschluss eines Bundesrichters rund 3000 Kinder zwischen fünf und siebzehn Jahren wieder mit ihren Eltern vereinen. Diese waren beim Grenzübertritt von Mexiko in die USA von ihren Eltern getrennt worden, während Väter und Mütter Asylanträge stellten.
Entwicklungshilfe ist nach den Worten von Martin Bröckelmann-Simon mehr als der Kampf gegen Fluchtursachen. In einem Gastbeitrag für die "Süddeutsche Zeitung" (Donnerstag) sieht der Geschäftsführer des katholischen Hilfswerks Misereor die Gefahr eines "Tunnelblicks" auf die Zusammenarbeit mit den Staaten Afrikas, Asiens und Lateinamerikas.
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) strebt eine Zusammenarbeit mit dem Vatikan zur Reaktivierung der privaten Seenotrettung auf dem Mittelmeer an. „Mit unseren ökumenischen Partnern werden wir weiter überlegen, wie wir den Druck erhöhen oder kreative Lösungen finden können“, sagte der Vorsitzende der EKD-Kammer für Migration und Integration, Manfred Rekowski, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Donnerstag).
Ungewöhnlich deutlich hat sich Bischof Mario Grech des maltesischen Bistums Gozo in der Migrationsfrage an katholische Gläubige gewandt: Die Eucharistie verliere „ihre gesamte Bedeutung und Wirkung, wenn die Armen ignoriert und gedemütigt werden“, schrieb Grech in einem Hirtenbrief, der am Wochenende in allen Gemeinden seines Inselbistums verlesen wurde. Man könne nicht in der Messe „Christus das Herz öffnen und es zugleich vor denen verschließen, die leiden“, zitierte der italienische bischöfliche Pressedienst SIR (Montag) aus dem Schreiben.
Die katholische Kirche in den USA hat eine Schlüsselrolle bei der Zusammenführung der an der Grenze getrennten Flüchtlingsfamilien übernommen. Die Wohlfahrtsverbände „Catholic Charities USA“ und die Migranten- und Flüchtlingshilfe MRS halfen dabei, zwei Dutzend Kinder mit ihren Eltern zu vereinen. MRS-Geschäftsführer Bill Canny sagte am Donnerstag (Ortszeit) dem katholischen Pressedienst CNS, bis Ende der Woche sollten 55 Familien mit katholischer Hilfe wieder zusammenkommen.
In Italien ist ein neuerliches Tauziehen um die Ausschiffung von Bootsflüchtlingen zu Ende. Am Donnerstagnachmittag legte das Schiff "Diciotti" der italienischen Küstenwache mit 67 Migranten im sizilianischen Trapani an, nachdem es mehrere Stunden vor dem Hafen auf Reede lag.
Nach unionsinternem Streit hat Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) mit rund vier Wochen Verspätung seinen Masterplan zur Migration vorgestellt. „Das ist nicht ein Masterplan der Koalition, sondern der Masterplan meines Hauses“, erklärte Seehofer am Dienstag in Berlin. Stand des Plans für die „Asylwende“ sei der 4. Juli, und er werde wegen der raschen Entwicklung nicht fortgeschrieben. So seien die letzten Absprachen mit der CDU, nicht aber der Asylkompromiss mit der SPD enthalten.
Papst Franziskus hat erneut zur Solidarität mit Migranten aufgerufen. Es brauche Brücken statt Mauern. Auch der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, mahnte, in der Flüchtlingsdebatte den Blick auf die Menschen und ihre Schicksale zu richten. Nach der Einigung der deutschen Regierungsparteien im Asylstreit befürchtet die Nichtregierungsorganisation Pro Asyl, dass Deutschland zum „Abschiebeland in EU-Grenzstaaten“ umgebaut werde.
Trotz eines Appells des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR, syrische Flüchtlinge ins Land zu lassen, hält Jordanien weiterhin an der Schließung seiner Grenzen zum Nachbarland fest. Die Schließung der Nordgrenze schütze Jordaniens Sicherheit und verhindere Risiken, die die Interessen des Landes gefährden, sagte die jordanische Medienministerin und Regierungssprecherin Jumana Ghneimat laut Bericht der staatlichen jordanischen Nachrichtenagentur „Petra“ am Donnerstag.
Der Deutsche Caritasverband hegt Zweifel an der Rechtmäßigkeit der geplanten Transitzentren für Asylbewerber. „Ob der Ansatz rechtlich zulässig und praktikabel ist, bleibt zum jetzigen Zeitpunkt zweifelhaft“, sagte Caritas-Präsident Peter Neher am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin. Dies betreffe unter anderem die Frage, ob Transitzonen an den Binnengrenzen mit dem EU-Asylrecht und dem Schengen-Recht vereinbar seien. „Erneut werden der Öffentlichkeit in Deutschland und Europa damit Scheinlösungen für Scheinprobleme angeboten“, klagte Neher.
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) ruft dazu auf, weniger intern zu streiten und stattdessen den Blick wieder mehr auf die Fluchtursachen zu lenken: „Das kommt mir viel, viel zu kurz in vielen innenpolitischen Debatten“, sagte Müller der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Mittwoch). Die momentane Art zu streiten, sei dagegen „kein Vorbild für die Jugend und verheerend in der Außenwirkung“.
Eine Delegation der katholischen Bischöfe in den Vereinigten Staaten hat nach einer Reise ins Grenzgebiet zu Mexiko eine kritische Bilanz gezogen. Vor allem mit Blick auf die Lage der Kinder illegal eingewanderter Migranten äußerten sich die Geistlichen am Montag (Ortszeit) besorgt: Die Kinder seien zwar versorgt, das ersetze aber nicht die fehlende Anwesenheit der Eltern, sagte Kardinal Daniel DiNardo zum Abschluss der zweitägigen Visite.
Zum Kompromiss im Asylstreit zwischen CDU und CSU haben sich die Vertreter der beiden Schwesterparteien zufrieden über das Ergebnis geäußert. Aus der SPD, deren Parteispitze sich grundsätzlich offen zeigte, kam hingegen auch Kritik. Mit Ablehnung reagierten Grüne und Linke sowie die AfD.
Vertreter von Parteien im EU-Parlament sowie Caritas Europa sehen die Schlussfolgerungen des EU-Gipfels überwiegend kritisch. „Besonders die Ausschiffungsplattformen sind eine neue Entwicklung und könnten eine rote Linie überschreiten“, sagte die Expertin für Asyl und Migration bei Caritas Europa, Leila Bodeux, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Freitag. Für eine abschließende Bewertung seien jedoch noch zu wenige Details bekannt.
Im Streit über den Umgang mit Migranten mehrt sich die Kritik der katholischen Kirche in Italien. Die Suche nach einer gesamteuropäischen Lösung rechtfertige nicht die derzeitige Abschottungspolitik der italienischen Regierung, sagte der Erzbischof von Florenz, Kardinal Giuseppe Betori, laut dem bischöflichen Pressedienst SIR (Montag). Zwar gebe es Grenzen der Aufnahme; Italien könne aber nicht von sich sagen, in einem „Zustand der Armut“ zu sein.
Die katholischen Bischöfe der USA haben die Regierung aufgefordert, die Trennung von Familien, die illegal ins Land kommen, unverzüglich zu beenden. In einer Erklärung verurteilten sie am Montag (Ortszeit) die „Null-Toleranz-Politik“ der Heimatschutzbehörde an der Südgrenze der USA als „schwere Sünde“. Insbesondere die Bischöfe, die Diözesen unmittelbar an der mexikanischen Grenze führen, prangern die Trennung der Kinder von ihren Eltern an. Kinder ihren Eltern „wegzunehmen“, sei „unmoralisch und böse“, twitterte San Antonios Erzbischof, Gustavo Garcia-Siller. Dies sei eine „grausame und verwerfliche Politik“, verbreitete der Bischof von Brownsville, Texas, Daniel Flores, über den Kurznachrichtendienst.
Zum heutigen Weltflüchtlingstag und mit Blick auf die weltweit steigende Zahl von Flüchtlingen werben Hilfsorganisationen und die Kirchen für mehr Unterstützung. Die Zahl der Schutzsuchenden erreichte nach Angaben des UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand. Ende 2017 befanden sich laut den am Dienstag veröffentlichten Zahlen 68,5 Millionen Menschen auf der Flucht, fast drei Millionen mehr als im Jahr 2016.
Aus Sicht der katholischen Kirche fehlt in der aktuellen Asyldebatte oft der Blick auf die Menschen hinter den Flüchtlingszahlen. „Es scheint fast nur noch darum zu gehen, wie wir diese Menschen fernhalten oder loswerden können“, kritisierte der Hamburger Erzbischof Stefan Heße am Montag im Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Der Sonderbeauftragte für Flüchtlingsfragen der Deutschen Bischofskonferenz äußerte sich zum Weltflüchtlingstag am Mittwoch.
Ab August sollen engste Familienangehörige von Flüchtlingen mit eingeschränkten Schutzstatus wieder nach Deutschland nachziehen dürfen. Ein am Freitag vom Bundestag verabschiedeter Gesetzentwurf begrenzt dies aber auf 1000 Personen pro Monat. Der Entwurf aus dem Haus von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) fand bei einer namentlichen Abstimmung eine deutliche Mehrheit. Grüne und Linken kritisierten die Beschränkung, da sie im Widerspruch zum Grundrecht auf Familie stehe. Diese Kritik hatten im Vorfeld auch Kirchen, Sozialverbände sowie und Menschenrechtsorganisationen geäußert.
Im Unionsstreit um die Asylpolitik ist weiter keine Einigung in Sicht. Während die CSU auf Grenzschließungen beharrt, will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) weiterhin eine europäische Lösung. Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR warnt vor nationalen Alleingängen in der Asylpolitik. In einer aktuellen Umfrage spricht sich die Mehrheit der Deutschen für einen härteren Kurs in der Asylpolitik aus.
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung und der Europäischen Union scharf kritisiert. "Um weitere Menschen von einer Flucht nach Europa abzuhalten, wird menschliches Leid vor unserer Haustür bewusst in Kauf genommen", sagte Florian Westphal, Geschäftsführer der deutschen Sektion, am Dienstag in Berlin. Er äußerte sich bei der Vorstellung des Jahresberichtes 2017.
Die weltweite Flüchtlingshilfe wird nach Einschätzung von "Aktion Deutschland Hilft" vor allem von armen Ländern geleistet. Derzeit sind den Vereinten Nationen zufolge rund 67 Millionen Menschen auf der Flucht, wie das Bündnis von Hilfsorganisationen am Dienstag mitteilte. "Die Last dieser massiven Flüchtlingsbewegungen und Binnenvertreibungen tragen vor allem Staaten, die selbst wirtschaftlich wenig entwickelt sind", sagte das geschäftsführende Vorstandsmitglied Manuela Roßbach.
Caritas-Präsident Peter Neher hat die geplanten Ankerzentren kritisiert. Er beobachte die von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) geplanten Zentren mit Sorge, sagte Neher am Montag in Berlin. Die Erfahrungen von Caritas-Mitarbeitern in zahlreichen Aufnahmeeinrichtungen belegten, dass eine längerfristige Unterbringung in Großunterkünften zu Rechtsverletzungen führe und hohes Konfliktpotenzial berge. Zudem könnten sie die Integration behindern.
Am Samstag, 19. Mai, erhält Kardinal Christoph Schönborn auf dem Sudetendeutschen Tag in Augsburg den Europäischen Karlspreis. Die Sudetendeutsche Landsmannschaft würdigt damit seinen Einsatz für die europäische Einigung und die Völkerverständigung. Im Interview mit unserer Zeitung spricht der Wiener Erzbischof über seine böhmische Herkunft und Flüchtlingsschicksale damals wie heute.
Unions-Fraktionsvorsitzender Volker Kauder fordert mehr Einsatz für Jesiden und Christen im Nordirak. Die Bundesregierung müsse auch mit der Zentralregierung reden, „die tatsächlich - so ist auch mein Eindruck - nicht gerade besonders engagiert für solche Minderheiten ist“, sagte Kauder dem Kölner domradio am Donnerstag. Zudem sollten neben Bagdad auch die Regionalregierung in Erbil diejenigen verfolgen, die damals die Menschen attackiert hatten.
Die Bischöfe Myanmars haben Papst Franziskus gebeten, eine internationale Konferenz zur Krise um die Rohingya einzuberufen. „Myanmar und Bangladesch allein sind nicht in der Lage, die Situation der zwei Millionen, die niemand aufnehmen will, zu lösen“, sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Charles Maung Bo, dem Portal Vatican News (Donnerstag). Die Bischöfe Myanmars sind in dieser Woche zu ihrem turnusmäßigen sogenannten Ad-limina-Besuch in Rom. Dort berichten sie dem Papst und den verschiedenen Vatikanbehörden über die Lage in ihrem Land.
Neue diplomatische Initiativen zur Lösung der Krise um die muslimischen Rohingya gab es an diesem Wochenende beim ASEAN-Gipfel in Singapur sowie beim Besuch des Weltsicherheitsrates in Bangladesch und Myanmar. Indonesiens Präsident Joko Widodo unterstrich bei einem Treffen mit seinem Amtskollegen aus Myanmar Win Myint am Rande des ASEAN-Gipfels seine Bereitschaft zur Vermittlung in der Rohingya-Krise, berichteten indonesische Medien.
Der Papst und seine engsten Mitarbeiter sind besorgt, dass Europa immer „fremdenfeindlicher“ wird und sich von „populistischen Stimmen“ verführen lässt. Bei einer Konferenz in Rom sprach der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin davon, dass der Vatikan nun noch stärker als bisher für den besonderen Schutz von Migranten in Europa einstehen wird.
Myanmar errichtet nach Angaben von Amnesty International (AI) auf dem Gebiet zerstörter Rohingyadörfer Militärbasen. "Was wir in Rakhine sehen, ist Landraub durch das Militär in dramatischem Ausmaß", hieß es in dem am Montag auf der Internetseite von AI veröffentlichten Report "Remaking Rakhine State". Neue Stützpunkte würden zur Stationierung eben jener Sicherheitskräfte errichtet, die gegen die Rohingya Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen hätten.
Weltkirche-Bischof Ludwig Schick gratuliert Gerd Müller (CSU) zur Nominierung zum Entwicklungsminister. „Viel Erfolg für die Entwicklung der Völker - der Menschheit zum Frieden“, twitterte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz am Dienstag. „Die Kirchen stehen weiterhin als Kooperationspartner bereit“, so der Bambergs Erzbischof.
Bei einem Protest katholischer Ordensleute, Priester und Laien im US-Kongress in Washington für ein dauerhaftes Bleiberecht der 800.000 "Dreamer" sind am Dienstag (Ortszeit) mehr als 40 Personen festgenommen worden. Unter ihnen war Medienberichten zufolge auch der Wortführer der Demonstranten, der Jesuit Thomas Reese. Der Ordensmann hatte den Protest tags zuvor in einer Kolumne des "National Catholic Reporters" angekündigt.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich besorgt über die Situation bei der Essener Tafel gezeigt. „Ich glaube, da sollte man nicht solche Kategorisierungen vornehmen“, sagte sie am Montag in einem Interview des Senders RTL. „Das ist nicht gut, aber es zeigt auch den Druck, den es gibt.“
Mehr internationales Engagement zur Lösung der Rohingya-Krise fordert Caritas Bangladesch. „Langfristig ist unser kleines Land mit einer Million aus Myanmar geflohenen Rohingya überfordert“, sagte der Leiter von Caritas Bangladesch, Francis Atul Sarker, am Donnerstag vor Journalisten in Freiburg. Das offizielle Rückführungsabkommen zwischen Bangladesch und Myanmar biete Menschen keine Perspektive. „Derzeit vertraut niemand darauf, sicher in der alten Heimat leben zu können.“ Bei einer Rückkehr warteten „gefängnisartige Camps“, die ehemaligen Siedlungen seien nach dem Abbrennen vielerorts mit Bulldozern dem Erdboden gleichgemacht. Der Bangladescher Ortsbischof Gervas Rozario betonte, wegen des Ausmaßes der Krise gebe es im Moment keine Aussicht auf eine schnelle Lösung.
Menschenhandel und moderne Sklaverei sind wesentlich weiter verbreitet als bisher angenommen, auch in wohlhabenden Ländern. Das ist eines der Ergebnisse beim fünften Treffen der "Santa-Marta-Group" am Donnerstag und Freitag in Rom. Weltweit seien rund 42 Millionen Menschen davon betroffen, so der Vorsitzende der Gruppe, Kardinal Vincent Nichols, am Freitag in Rom.
Wegen Mordes an einer zum Christentum konvertierten Landsfrau muss ein afghanischer Asylbewerber lebenslang in Haft. Das Landgericht Traunstein verurteilte den 30-Jährigen am Freitag und stellte eine besondere Schwere der Schuld fest.
Der Kölner Erzbischof und Kardinal Rainer Maria Woelki hat Kritik am schwarz-roten Kompromiss zum Familiennachzug bei Flüchtlingen mit eingeschränktem Schutzstatus geübt. Die Einigung von Union und SPD sei aus christlicher Sicht ein "Skandal", sagte Woelkider "Kölnischen Rundschau" (Freitag). "Es darf nicht durch die Hintertür zu einer Obergrenze für die Aufnahme von Flüchtlingen aus humanitären Gründen kommen", so der Geistliche.
Schon lange ist es kein Einzelfall mehr, dass Christen ihre Heimat verlassen müssen, um Krieg, Hass, Verfolgung und dem sicheren Tod zu entkommen. Besonders gefährlich leben Christen im Irak. Die Irakerin Katreen Marzena hat genau das erfahren müssen und jetzt den Schülerinnen bei Maria Ward in Augsburg von ihren Erlebnissen berichtet.
Auch wenn das Thema „Flüchtlinge“ nicht mehr ganz so präsent ist wie noch in den beiden vergangenen Jahren, ist es dennoch hoch aktuell. Jeden Tag aufs Neue müssen Menschen weltweit ihre Heimat verlassen - weg von Krieg, Verfolgung oder Hass.
Das katholische Hilfswerk Misereor macht auf die dramatische Lage im marokkanischen Grenzgebiet zur spanischen Exklave Melilla aufmerksam. In den Gourougou-Bergen oberhalb der Stadt Nador lebten zwischen 4.000 und 5.000 Menschen unter unvorstellbaren Bedingungen in provisorischen Lagern. „Ihnen fehlt es buchstäblich an allem“, sagte Misereor-Geschäftsführer Martin Bröckelmann-Simon der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Dienstag nach einem Besuch vor Ort. „Weil sie illegal sind, erhalten sie keinerlei Versorgung durch Hilfsorganisationen.“
Wo vor dem Krieg Pilgerströme die engen Gassen füllten, sind heute weder Pilger noch Touristen zu sehen. Vor sieben Jahren hat die Syrienkrise begonnen. Sie hat vor allem den Norden des Landes schwer getroffen. Der Ostteil von Aleppo ist völlig zerstört, ebenso Homs. 13 Millionen Syrer sind auf der Flucht, die meisten innerhalb der Landesgrenzen. Viele sind aber auch in das Nachbarland Libanon geflohen, wo sie in Zeltstädten leben. Pfarrer Ulrich Lindl, Leiter der Hauptabteilung „Kirchliches Leben“ im Bistum Augsburg, hat sich kürzlich ein eigenes Bild von der Situation gemacht.
Nach den Sondierungsgesprächen haben sich Hilfswerke und Integrationsexperten kritisch zu Wort gemeldet. Das Sondierungspapier, auf das Union und SPD sich am Freitag geeinigt hatten, sei eine „vertane Chance“, sagte die Soziologin und Publizistin Necla Kelek der „Bild am Sonntag“. Die Flüchtlinge sollten „weiter verwaltet und betreut werden. Sie werden nicht als neue Bürgerinnen und Bürger gesehen“, kritisierte sie. So fehle ein eigenes Asylrecht für Frauen und Kinder; bislang seien alle Familienangehörigen an das Asylrecht des Mannes gebunden. Auch mangele es an konkreten Ideen dazu, „wie das Zusammenleben gestaltet werden soll, das Prinzip der Wertevermittlung“.
Nach dem jüngsten Flüchtlingsdrama im Mittelmeer verlangt der Jesuiten-Flüchtlingsdienst in Italien unverzügliche humanitäre Maßnahmen von den europäischen Regierungen. Es brauche einen sicheren Zugang zu europäischen Häfen und einen Kanal zur Evakuierung von Migranten, die in Libyen ohne zureichende Sicherheit und Schutz ihrer Rechte festgehalten würden, erklärte die katholische Hilfsorganisation am Mittwoch in Rom. Am Samstag war vor der libyschen Küste ein Schlauchboot mit Migranten gekentert; nach Befürchtungen von Hilfsorganisationen ertranken mehr als 60 Menschen.
Caritas-Präsident Peter Neher hat mit Blick auf die Studie zu Kriminalität bei jungen Flüchtlingen vor pauschalen Urteilen gewarnt. „Mir scheint, dass in der öffentlichen Diskussion häufig einseitige Schlussfolgerungen gezogen werden, entweder Verharmlosung und Realitätsverweigerung oder Fremdenhass und maßlose Übertreibung“, sagte Neher am Donnerstag auf Anfrage in Berlin. „Damit kommen wir nicht weiter.“
Von Skepsis bis hin zu großer Enttäuschung: Zum Abschluss des EU-Afrika-Gipfels in Abidjan fallen die Reaktionen von Entwicklungshilfe-Experten gedämpft aus. Als „konkrete“ Maßnahme gilt lediglich der für Libyen gefundene „Flüchtlingsdeal“.
Huthi-Rebellen kämpfen gegen die Regierungsarmee, Schiiten gegen Sunniten, Saudi-Arabien gegen den Iran. Von einer friedlichen Lösung sind die Parteien im Jemen weit entfernt – und die Lage in der arabischen Welt wird immer desolater.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) reist heute zum EU-Afrika-Gipfel. Zentrale Themen des zweitägigen Treffens in Abidjan, dem Regierungssitz der Elfenbeinküste, sollen Investitionen für bessere Perspektiven junger Menschen, Frieden und Stabilität sowie die Migration sein. Am Wochenende hatte Merkel betont, die Verbesserung der Bildungschancen junger Menschen in Afrika sei Teil der Entwicklungszusammenarbeit, um Fluchtursachen zu bekämpfen.
Die Polizei von Papua-Neuguinea hat das offiziell seit Ende Oktober geschlossene australische Flüchtlingslager auf Manus gestürmt. Sie will es räumen und die verbliebenen 400 Flüchtlinge in alternative Lager umsiedeln. „Drei Minibusse mit Flüchtlingen sind soeben aus dem Lager gefahren. Berichten zufolge wurden 50 Männer verhaftet“, twitterte am Donnerstag Tim Costello, Chef der Organisation World Vision Australia.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International beklagt in einem aktuellen Bericht eine systematische Diskriminierung und Ausgrenzung der Rohingya in Myanmar seit Jahrzehnten. Repressionen gegen die Bevölkerungsgruppe hätten seit 2012 drastisch zugenommen, teilte die Organisation am Dienstag in Berlin mit. Die meiste Rohingya seien staatenlos. Das führe dazu, dass sie zahlreiche Grundrechte gar nicht oder nur zum Teil wahrnehmen könnten.