Vom Dnjepr in die Allgäuer Berge: Diese weite Reise über mehr als 2300 Kilometer haben die sechs ukrainischen Flüchtlinge, vier Frauen und zwei Kinder, hinter sich, die in Bihlerdorf ein vorläufiges Zuhause gefunden haben. Mehrmals am Tag gesellt sich die Hausherrin Leni Bertele zu den Gästen. Den ukrainischen Borschtsch findet die Seniorin „sehr gut“.
Aussagen von Papst Franziskus zur Nato mit Blick auf den Krieg in der Ukraine stoßen in Deutschland weiter auf Widerspruch. In einem Interview des "Corriere della Sera" (Mittwoch) hatte der Papstzu bedenken gegeben, vielleicht habe "das Bellen der Nato an Russlands Tür" Wladimir Putin dazu gebracht, den Konflikt auszulösen.
Ein neues Graffito in Rom zeigt Papst Franziskus mit "atomarer Migräne". Das Werk des Künstlers Sirante mit dem Titel "Trauma-Tomica" schmückt seit Montag eine Hauswand im römischen Zentrum. Eingefasst in einen goldenen Rahmen ist dort ein weinender Papst zu sehen, der mit einer Hand sein Gesicht bedeckt; über seinem Kopf: ein glühender Atompilz.
Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Luise Amtsberg (Grüne), hat vor einem Boykott russischer Kunst und Kultur angesichts des Kriegs in der Ukraine gewarnt. "Es wäre die falsche Konsequenz aus Putins Krieg, nicht mehr in russische Restaurants zu gehen oder russische Kunst und Kultur zu boykottieren", sagte sie im Interview der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Putin allein ist nicht Russland, und erst recht ist er nicht Sinnbild russischer Kultur."
Kurz vor Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine warnte das katholische Osteuropa-Hilfswerk Renovabis in unserer Zeitung vor der Flüchtlingswelle, die Europa gerade erlebt. Nun erläutert Hauptgeschäftsführer Thomas Schwartz im Exklusiv-Interview, wie den leidgeprüften Menschen in und aus der Ukraine geholfen wird. Er rechnet nicht mit einem schnellen Frieden.
Spitzenvertreter der europäischen Kirchen haben Russlands Präsident Wladimir Putin und den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyi zu einer einwöchigen Waffenruhe ab Ostersonntag aufgerufen. Sie solle den Weg zu Verhandlungen öffnen, die bereit sein müssten für "Opfer zum Wohl der Menschen", heißt es in dem gemeinsamen Brief des Vorsitzenden der katholischen EU-Bischofskommission Comece, Kardinal Jean-Claude Hollerich, und des Präsidenten der ökumenischen Konferenz Europäischer Kirchen (KEK), Christian Krieger.
Der Krieg im Osten Europas verschärft die globale Lebensmittelknappheit: Sowohl die Ukraine als auch Russland sind wichtige Produzenten von günstigem Getreide – vor allem Weizen. Nun wächst die Sorge vor einer neuen Ernährungskrise in Afrika. Pater Giulio Albanese ist Comboni-Missionar, Journalist und Berater von Papst Franziskus bei Fragen, die den Schwarzen Kontinent betreffen. Im Interview spricht er über mögliche Folgen des Kriegs für arme Länder.
HERRSCHING – Nach dem Entschluss des Herrschinger Ehepaares Stumbaum-Bleeker, sein gerade zur Vermietung anstehendes Anwesen unentgeltlich den im Landkreis Starnberg ankommenden ukrainischen Flüchtlingen zu überlassen, ist eine wahre Flut von Hilfsangeboten losgetreten worden.
Viele Geflüchtete aus der Ukraine kommen gerade in großen Aufnahmeeinrichtungen unter. Einige haben aber auch das Glück, privat bei einer Familie oder auch in einem Pfarrhaus aufgenommen zu werden.
Millionen Menschen aus der Ukraine sind auf der Flucht vor dem Krieg. Die Hilfs- und Aufnahmebereitschaft in Deutschland ist groß. Auch in der Pfarreiengemeinschaft Biberbach sind sie willkommen.
Der Angriff auf die Ukraine hat auch bei den Menschen hier etwas ausgelöst. Die allerwenigsten Menschen hätten es für möglich gehalten, dass es in Europa einen Angriffskrieg geben könnte.
NEU-ULM – Seit Beginn des Kriegs in ihrer Heimat sind sie unermüdlich im Einsatz: Die Mitglieder der ukrainisch-katholischen Gemeinde im Bistum Augsburg haben bereits mehrere Hilfstransporte organisiert und betreuen Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet. Geleitet wird die Seelsorgestelle mit Sitz in Neu-Ulm von Pfarrer Andriy Pizo, der seit 2003 in Deutschland lebt. Seit 2005 ist der Geistliche, der verheiratet ist und eine Tochter hat, in der Diözese Augsburg tätig. Im Interview spricht er über den Krieg und das Engagement seiner Gemeinde.
Es sind schreckliche Bilder, die uns gerade aus der Ukraine erreichen. Bilder von Zerstörung, Leid, Tod. Da kommen unweigerlich schlimme Ängste in uns hoch. Was wenn der Krieg auch zu uns kommt?
Die Ukraine durchlebt dramatische Tage: Tage des Krieges, Tage des menschlichen Leids. Soldaten auf beiden Seiten der Front werden getötet und verwundet. Auch viele Zivilisten sind unter den Opfern, weil Wohnhäuser, Schulen und Krankenhäuser von Bomben und Raketen getroffen werden. Allen Regeln der Einhegung von Kriegshandlungen zum Trotz werden die zivilen Opfer in Kauf genommen, sehr wahrscheinlich sogar zur Einschüchterung und Demoralisierung der Bevölkerung bewusst herbeigeführt. Bereits in den wenigen Tagen, die dieser Krieg andauert, sind Tausende Menschen gestorben. Unzählige mehr haben den Tod von Angehörigen zu beklagen, ihr Hab und Gut verloren und wurden ihrer Lebenschancen beraubt. Viele haben Traumata erlitten, von denen sie sich erst nach sehr langer Zeit werden erholen können. Wahrscheinlich sind schon mehr als zwei Millionen Menschen auf der Flucht ins Ausland. Die Schneise der Verwüstung, die der Krieg in kürzester Zeit geschlagen hat, ist riesig.
Menschen überall in Deutschland sammeln für die Ukraine – und auch im Bistum Augsburg ist die Hilfsbereitschaft groß. Um die Hilfe zu koordinieren, vernetzen sich die caritativen Organisationen und arbeiten Hand in Hand.
Der Wiener Theologe Paul Zulehner hat vor der Gefahr der Parteilichkeit der Kirchen im Ukraine-Krieg gewarnt. "Die Versuchung der Kirche könnte sein, sich missbrauchen zu lassen, zur Rechtfertigung des Krieges, zur Rechtfertigung weiterer Kämpfe", sagte er dem ORF. Anstatt sich vor den "kämpferischen Wagen" spannen zu lassen, wünsche er sich sowohl von der russisch-orthodoxen als auch von der griechisch-katholischen Kirche, dass sie "Brücken bilden" und sich nicht durch die Mächtigen trennen ließen. Menschen in beiden Völkern zusammenbringen sei der "eigentliche Job der Kirche heute".
Aus welchem Ideengut schöpft Wladimir Putin? Nach welcher Ideologie lebt und handelt er? Das sind Fragen, die gerade angesichts des russischen Einmarschs in der Ukraine viele Menschen bewegen. Alle möglichen Namen wurden als vermeintliche Quelle der Machtpolitik des Kreml-Chefs genannt. Der Name des russischen Religionsphilosophen Iwan Iljin (1883 bis 1954) fehlt meist – zu Unrecht.
Mit einem eindringlichen Appell für Frieden und einer scharfen Verurteilung des russischen Angriffskriegs hat am Montag die Frühjahrsvollversammlung der katholischen Bischöfe in Deutschland begonnen. Deren Vorsitzender, Bischof Georg Bätzing, sagte beim Eröffnungsgottesdienst in Vierzehnheiligen, "die russische Aggression kennt offenbar keinen Halt". Die Lage in dem osteuropäischen Land ist ein Schwerpunkt des viertägigen Treffens. Gemeinsam mit Experten wollen die Bischöfe darüber beraten. Dabei geht es vor allem um Hilfen für Geflüchtete aus der Ukraine.
Papst Franziskus und zahlreiche Bischöfe rufen zu einem Ende des Kriegs in der Ukraine auf. Der Papst erneuerte am Wochenende seine Bitte um Frieden und rief auf Twitter zum Gebet zur Muttergottes, der "Königin des Friedens", auf - in russischer und ukrainischer Sprache.
Die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa, sieht eine große gesellschaftliche Hilfsbereitschaft für Frauen und Kinder aus der Ukraine, die sich in Deutschland vor dem Krieg in Sicherheit bringen wollen. "Es melden sich unheimlich viele Privatpersonen in ganz Deutschland, die anbieten, Menschen bei sich aufzunehmen. Das ist wirklich überwältigend", sagte Welskop-Deffaa der "Passauer Neuen Presse".
Gar nicht weit weg von uns tobt der Krieg in der Ukraine. Viele Menschen sterben, Familien werden auseinandergerissen und verlieren ihre Heimat. Und uns als Einzelne sind weitgehend die Hände gebunden.
Angesichts steigender Getreidepreise infolge des Kriegs im wichtigen Anbauland Ukraine haben Landwirtschaftsvertreter und Hilfsorganisationen vor einer globalen Krise und wachsendem Hunger gewarnt. "Die Getreidepreise am Weltmarkt sind bereits im vergangenen Herbst im Zuge der weltweiten Konjunkturerholung nach den Corona-Lockdowns stark angestiegen. Dies setzt sich mit Putins Krieg weiter fort", sagte Udo Hemmerling, Vize-Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.
Um konkrete Hilfe vor Ort geht es dem Osteuropa-Hilfswerk Renovabis. Seit seiner Gründung 1993 ist es das Hilfswerk der deutschen Katholiken für die Länder des ehemaligen Ostblocks. 1000de Projekte konnten bis heute mit der Unterstützung von den Partnerorganisationen vor Ort umgesetzt werden.
Ein neues Video mit dem Titel "Krieg ist Wahnsinn" zeigt den jüngsten Appell von Papst Franziskus für den Frieden in der Ukraine. Vatican News veröffentlichte das 40 Sekunden lange Stück am Dienstagabend mit Blick auf den von Franziskus für Aschermittwoch (2. März) ausgerufenen Gebets- und Fastentag für den Frieden.
Der aus der Schweiz stammende promovierte Historiker und Journalist Mario Galgano arbeitet seit mehreren Jahren als Korrespondent der Katholischen SonntagsZeitung und der Neuen Bildpost: Er ist Vatikan-Experte und hat für uns auch schon Papst Franziskus interviewt. Durch die Heirat mit seiner aus der Ukraine stammenden Frau Nataliya Karfut – die beiden haben zwei Töchter – kennt Galgano sehr gut die Verhältnisse und Hintergründe in der jetzt vom Krieg heimgesuchten Ukraine.
Mit Worten und Taten dringt Papst Franziskus auf Frieden in der Ukraine und Hilfe für die Menschen im Land. Beim Mittagsgebet am Sonntag forderte er humanitäre Korridore für die Flüchtlinge aus der Ukraine. "Ich denke an die alten Menschen, die einen Zufluchtsort suchen, ich denke an die Mütter, die mit ihren Kindern fliehen", sagte Franziskus. Er nutzte die Gelegenheit, um Ukrainer auf dem Petersplatz in ihrer Landessprache zu begrüßen. "Slava Isusu Christu", "Gelobt sei Jesus Christus", rief der Papst ihnen zu.
Bischof Dr. Bertram Meier zeigt sich schockiert und erschüttert über die Nachrichten aus der Ukraine und hat alle Gläubigen des Bistums zum „inständigen Gebet“ aufgerufen. Besonders schließt sich Bischof Bertram dem Aufruf des Papstes an, den Aschermittwoch als einen Tag des Gebets und des Fastens für Frieden in der Ukraine zu begehen.
AUGSBURG – „Wir müssen uns in den Pfarrgemeinden, in den Landkreisen und Städten wie auch im ganzen Bistum gut auf die sozialen und wirtschaftlichen Folgen des russischen Krieges gegen die Ukraine vorbereiten. Wir werden bereitstehen müssen, da wir viele Flüchtlinge erwarten und weil die nun notwendigerweise getroffenen wirtschaftlichen und finanziellen Boykottmaßnahmen insbesondere die Menschen auch bei uns treffen werden, die ohnehin schon unter und knapp an der Armutsgrenze in Deutschland leben.
In der Ukraine wird die Gefahr eines Krieges immer realer. Am Montag verkündete Russland die Entsendung von „Friedenstruppen“ in die Separatisten-Gebiete im Osten des Landes. Das katholische Osteuropahilfswerk Renovabis ist im ständigen Kontakt mit seinen Partnern in der Ukraine. Hauptgeschäftsführer Pfarrer Thomas Schwartz schildert – noch einige Stunden vor der russischen Ankündigung – im Interview seine Sicht der Lage.
Halloween hat Londonderry berühmt gemacht. So nennen die Briten die Stadt am Ufer des Foyle. „Für mich“, sagt der Bürgermeister im Rathaus, „ist das Derry.“ Gleiches gilt für die Katholiken, die die Mehrheit der Stadtbewohner stellen und auf Protestanten früher ebenso schlecht zu sprechen waren wie auf englische Royalisten. Sie müssen aber damit leben, dass die Stadt offiziell Derry/Londonderry heißt – mit einem Schrägstrich, dem „stroke“. Spötter sprechen daher gern von der „Stroke City“.
Angesichts der Krise in Afghanistan hat die Vatikanzeitung "Osservatore Romano" den westlichen Staaten Kurzsichtigkeit vorgeworfen. Gleichzeitig forderte das Blatt des Papstes in einem Leitartikel am Donnerstag schnelle Hilfe für Flüchtlinge und gefährdete Personen.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat vor Seuchenausbrüchen und lebensbedrohlichen Folgen für Schutzbedürftige gewarnt, sollte in Afghanistan die medizinische Versorgung unterbrochen werden. In Gebieten mit hohem Flüchtlingsandrang, so auch der Hauptstadt Kabul, gebe es Anzeichen von Durchfallerkrankungen und Mangelernährung, teilte die UN-Organisation am Mittwoch in Genf mit. Das Funktionieren der Gesundheitsdienste sei dringend sicherzustellen; Frauen müssten Zugang zu weiblichen medizinischen Fachkräften haben.
Der in Afghanistan lebende Ordensmann Giovanni Scalese hofft auf eine friedliche Lösung in Kabul. Die Taliban seien ohne Gewalt einmarschiert, und es gebe Aussicht auf eine Übergangslösung, sagte der Leiter der 2002 von Papst Johannes Paul II. gegründeten autonomen Mission in Afghanistan am Sonntag dem Portal "Vatican News". Er bete für eine friedliche Lösung, so der Barnabiter-Pater, der einem Bischof gleichgestellt ist. Die Bevölkerung des Landes leide sehr unter der Situation.
Angesichts des seit zehn Jahren andauernden Kriegs in Syrien mahnt der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick mehr Engagement für eine diplomatische Lösung an. "Jetzt ist dringendes Handeln auf allen Ebenen internationaler Politik erforderlich", erklärte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz am Donnerstag in Bonn.
Nach einer Meuterei und Straßenprotesten ist in der Nacht zu Mittwoch Malis Präsident Ibrahim Boubacar Keita zurückgetreten. Zuvor hatten meuternde Soldaten ihn sowie Premierminister Boubou Cisse festgesetzt. Seinen Rücktritt gab Keita in einer Ansprache im staatlichen Fernsehen ORTM bekannt. Er sagte, er wolle weiteres Blutvergießen vermeiden. Auch würden Nationalversammlung sowie Parlament aufgelöst.
Der Mainzer Bischof und Präsident von Pax Christi Deutschland, Peter Kohlgraf, hofft auf eine internationale, rechtskräftige Ächtung von Atomwaffen noch in diesem Jahr. Er hoffe, dass 2020 die Zahl von 50 Staaten erreicht werde, die den Atomwaffenverbotsvertrag der UN ratifizieren, damit ein Verbot und die Ächtung von Atomwaffen "als Internationales Recht in Kraft treten", erklärte Kohlgraf am Dienstag in Mainz. Er äußerte sich in einer Stellungnahme anlässlich der Atombombenangriffe auf Hiroshima und Nagasaki vor 75 Jahren.
Den Morgen des 6. August 1945 erlebte Hiroshima als wolkenlosen Sommertag. Die Japaner, gewöhnt an Bombardements durch Hunderte US-Bomber, hielten jene einzelne Boeing B-29, die sich in 10 000 Metern Höhe näherte, für einen harmlosen Aufklärer. Augenblicke später stieg ein Atompilz 16 Kilometer hoch in den Himmel.
In die Debatte über den Einsatz von bewaffneten Drohnen kommt Bewegung. Die in der Koalition vereinbarten Expertenanhörungen sollen am Montag beginnen und vom Verteidigungsministerium organisiert werden. Das geht aus einer Einladung hervor, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Mittwoch) vorliegt. Bei der ersten Anhörung sollen demnach ethische, rechtliche, politische und militärstrategische Fragestellungen besprochen werden.
Die Situation der Menschen in Syrien scheint ausweglos: Seit neun Jahren tobt dort ein Bürgerkrieg, ein Ende ist nicht abzusehen. Das bedeutet Gewalt, Armut und Hoffnungslosigkeit für hunderttausende Menschen.
Die Fastenaktion des katholischen Hilfswerks Misereor ist am Sonntag mit einem Gottesdienst im Erfurter Dom eröffnet worden. Sie steht unter dem Leitwort „Gib Frieden!“ und richtet den Blick auf die Arbeit von Partnerorganisationen in Syrien und im Libanon. Die Aktion sei „ein Zuruf an uns gegen Gleichgültigkeit und Ignoranz“, sagte Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel: „Wo kann ich für Frieden eintreten? Wo meine Stimme erheben? Wo braucht es meine Solidarität und meine Zivilcourage gegen Ausgrenzung und Hass?“
Angesichts der eskalierenden Lage im syrischen Bürgerkriegsgebiet Idlib hat Papst Franziskus eindringlich zum Schutz der Zivilbevölkerung und zur Einhaltung des humanitären Völkerrechts aufgerufen. Die internationale Gemeinschaft und alle beteiligten Parteien müssten diplomatische Mittel, Gespräche und Verhandlungen bemühen, um das Leben und das Los der Zivilisten zu sichern, sagte er beim Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz. Der Papst erinnerte besonders an Frauen und Kinder sowie die Menschen auf der Flucht vor den Militäraktionen.
Vor fünf Jahren lief das Nato-Kampfmandat in Afghanistan aus. Seither sind noch rund 1000 deutsche Soldaten am Hindukusch stationiert. Sie bilden im Rahmen von „Resolute Support“ einheimische Sicherheitskräfte aus. Den Advent erleben die Deutschen fern der Heimat.
Papst Franziskus will ein Verbot von Kernwaffen in der amtlichen katholischen Lehre verankern. Das kündigte er am Dienstag auf dem Rückflug von Japan an. Dabei bekräftigte Franziskus, nicht nur der Gebrauch, sondern schon der Besitz von Atomwaffen sei unmoralisch. Es genüge ein Unfall oder die Verrücktheit eines Einzelnen, um die ganze Menschheit zu zerstören.
Die deutschen katholischen Bischöfe kritisieren offizielle Gebetsaufrufe für den Sieg der türkischen Armee im Nordsyrien-Konflikt. „Mit großem Befremden müssen wir erleben, dass in deutschen Moscheegemeinden Gott für einen Krieg in Anspruch genommen wird“, sagte der Limburger Bischof Georg Bätzing am Freitag in Bonn. Er ist in der Deutschen Bischofskonferenz für den Dialog zwischen den Religionen zuständig und äußerte die Sorge, dass der Krieg „die Menschen in Syrien in einen neuen Abgrund von Hass und Gewalt stürzt“ und die IS-Terrormiliz wiederbeleben könnte.
Laut einem Bericht des „Kölner Stadt-Anzeigers“ beten Moscheegemeinden der Türkisch-Islamischen Union Ditib in Deutschland für einen Sieg der türkischen Armee nach dem Einmarsch in Syrien. „O Allah, führe unsere glorreiche Armee zum Sieg“, zitiert die Zeitung unter anderem aus einem von einer Ditib-Moscheegemeinde in Herne auf Facebook veröffentlichten Tondokument. Dieses beziehe sich auf die 48. Sure des Korans, die sogenannte Fetih- oder Sieges-Sure.
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