Die deutschen Bischöfe haben konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung des Missbrauchs in der katholischen Kirche beschlossen. In einer am Donnerstag in Fulda verbreiteten Erklärung kündigen sie unter anderem einen "transparenten Gesprächsprozess" mit Experten über den Zölibat und die Sexualmoral der Kirche an. Auch sollen die Zahlungen von Anerkennungsleistungen an Opfer überprüft werden. Zusätzlich wollen die Bischöfe externe und unabhängige Anlaufstellen zu Fragen sexuellen Missbrauchs einrichten.
Nach der Vorstellung der Studie über den Missbrauch in der katholischen Kirche melden sich die Orden zu Wort und fordern tiefgreifende Reformen. So müsse auch über die Rolle der Frau in der Kirche nachgedacht werden, erklärte die Vorsitzende der Deutschen Ordensoberenkonferenz (DOK), Schwester Katharina Kluitmann, in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Es sei im 21. Jahrhundert unrealistisch, eine Diskussion über die Weihe von Frauen einfach für beendet zu erklären.
Nach der Vorstellung der Missbrauchsstudie der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda haben sich auch mehrere katholische Bistümern zu regionalen Ergebnissen und möglichen Konsequenzen geäußert. Bischöfe und Generalvikare bekundeten am Dienstag Betroffenheit und Scham und baten die Opfer um Vergebung.
Von den rund 19 Millionen Bewohnern im westafrikanischen Mali bekennen sich mehr als 80 Prozent zum sunnitischen Islam. Die Glaubenspraxis war bisher allerdings sehr vielfältig; alte afrikanische Vorstellungen von Dämonen, Geistern und verborgenen Kräften flossen vielfach mit ein. Auch die Christen mit einem Anteil von etwa fünf Prozent wurden meist toleriert. Seit Ende 2012 ein Putsch ausbrach, den das Mutterland Frankreich mit hartem militärischem Eingreifen bekämpfte, geraten immer mehr Bewohner in den Meinungssog der Islamisten.
Der Augsburger Religionspädagoge Georg Langenhorst (56) hat einen neuen Krimi aus dem kirchlichen Milieu herausgebracht. Der Titel "Toter Chef – guter Chef" ist im Würzburger Echter-Verlag erschienen. Es geht darin laut Ankündigung um den Direktor des Domgymnasiums von Friedensberg, der brutal überfahren wird.
Die katholische Diözese Brooklyn entschädigt vier Opfer sexuellen Missbrauchs in einem Vergleich mit 27,5 Millionen Dollar (23,5 Millionen Euro). Die Opferanwälte erklärten laut US-Medienberichten (Mittwoch), dies sei die bislang höchste Summe für Einzelpersonen im US-Missbrauchsskandal.
Italiens Außenministerium verfolgt den Fall eines in der Nacht zum Dienstag im Niger verschleppten italienischen Ordensmanns. Außenminister Enzo Moavero Milanesi sei in ständigen Kontakt mit dem Krisenstab des Ministeriums, berichtet der Pressedienst SIR (Dienstagabend). Das Ministerium stehe in direktem Kontakt mit der Familie des Entführten. Italiens Botschaft in Nigers Hauptstadt Niamey habe zudem die örtlichen Behörden gebeten, sich für eine schnelle Lösung einzusetzen.
Vor dem Landgericht Mannheim hat am Dienstag der Prozess gegen einen Priester aus dem Erzbistum Freiburg begonnen. Dem 54-Jährigen werden Untreue und Betrug in zahlreichen Fällen zum Nachteil eines örtlichen Caritasverbandes, einer Ordensgemeinschaft sowie einer Pfarrgemeinde vorgeworfen. Der entstandene Schaden liegt laut Anklage bei rund 228.000 Euro. Der Geistliche sitzt seit Ende vergangenen Jahres in Untersuchungshaft.
Zur Verhinderung von sexuellem Missbrauch fordert der Münsteraner Bischof Felix Genn einen Abschied vom Klerikalismus. Zurecht habe Papst Franziskus beklagt, dass sexueller Missbrauch durch die Haltung des Klerikalismus begünstigt werde, sagte er am Mittwoch vor Journalisten in Münster. Genn forderte, „dass Priester und auch Bischöfe in der katholischen Kirche an vielen Stellen Macht und Einfluss abgeben“. Stattdessen brauche es ein neues Verhältnis zwischen Laien und Priestern, Haupt- und Ehrenamtlichen sowie von Männern und Frauen. „Wir brauchen Veränderungen“, so Genn.
Wenn Mütter – oder auch Väter – in Haft sind, werden ihre Kinder mitbestraft. Der moderne Strafvollzug soll auch deren Rechte und Bedürfnisse berücksichtigen.
Der Besuch von Papst Franziskus am Wochenende in Irland ist weitgehend vom Thema Missbrauch bestimmt worden. Im Marienwallfahrtsort Knock im Westen des Landes betete er am Sonntagmittag für die Opfer und bat um Vergebung für das Versagen der Kirche. Beim Schlussgottesdienst seiner zweitägigen Reise ging er wenige Stunden später ausführlich auf die Vergehen ein, die durch Kirchenmitarbeiter oder in katholischen Einrichtungen geschehen waren.
Der Generalstaatsanwalt des US-Bundesstaats Missouri hat eine Untersuchung zu sexuellem Missbrauch im katholischen Erzbistum St. Louis angekündigt. Die Kirche habe volle Kooperation zugesagt, zitieren US-Medien Generalstaatsanwalt Josh Hawley (Donnerstag Ortszeit). Transparenz diene nicht nur der Öffentlichkeit; auch die Kirche selbst werde davon profitieren.
Kerstin Brandau-Fiebig ist Vollzugsabteilungsleiterin in Deutschlands größter Anstalt für offenen Strafvollzug in Bielefeld. Im Interview erklärt sie, welche Herausforderungen der familiensensible Strafvollzug birgt.
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat sexuellen Missbrauch durch Priester als "Gräueltaten" bezeichnet. Die Skandale hätten eine "verheerende Wirkung" auf die Glaubwürdigkeit der Kirche gehabt, sagte der ranghöchste Vertreter der katholischen Kirche nach Papst Franziskus laut dem Informationsdienst "Vatican News" (Mittwoch). Erste Aufgabe der Kirche sei es, den Opfern zur Seite zu stehen und ihnen zu helfen, ihr Leben wieder aufzubauen. Parolin äußerte sich mit Blick auf eine Papstreise nach Irland an diesem Wochenende.
Ein Raubüberfall auf den Lütticher Bischof Jean-Pierre Delville schockiert die Kirche in Belgien. Wie die Zeitung "La Derniere Heure" berichtet, sollen die beiden Täter in der Nacht zum Mittwoch durch ein Badezimmerfenster in die Bischofsresidenz eingedrungen sein, wo sich Delville und sein volljähriges Patenkind aufgehalten hätten. Beide wurden demnach geschlagen, bedroht und anschließend eingesperrt, trugen aber keine schweren Verletzungen davon.
In einem Brief an alle Christen bittet Papst Franziskus um Vergebung für das Versagen der Kirche im Umgang mit Missbrauch an Kindern und anderen Schutzbedürftigen. In dem knapp vierseitigen Schreiben, das der Vatikan am Montagmittag veröffentlichte, kritisiert der Papst Klerikalismus und fordert alle Katholiken auf, sich gegen eine solche Kultur zu engagieren.
Im US-Bundesstaat Pennsylvania haben einer umfassenden Untersuchung zufolge jahrzehntelang mehr als 300 katholische Priester sexuelle Übergriffe auf Minderjährige begangen. Mindestens tausend Kinder seien missbraucht worden - bis hin zur Vergewaltigung, heißt es im 900 Seiten starken Abschlussbericht eines Geschworenengremiums, der am Dienstag (Ortszeit) veröffentlicht wurde. Die Taten in sechs der acht katholischen Diözesen Pennsylvanias sollen über einen Zeitraum von 70 Jahren stattgefunden haben.
Das Lebensmittellager der katholischen Caritas im norditalienischen Luino ist um Waren im Wert von rund 1000 Euro geplündert worden. Nach Angaben der Online-Zeitung „Luino Notizie“ (Donnerstag) erbeuteten die Diebe 240 Gemüsekonserven, 240 Dosen geschälte Tomaten, 80 Dosen Thunfisch, 20 Kilogramm Zucker, 30 Päckchen Kaffee, diverse Getränke, mehrere Kilogramm Nudeln sowie etwas Schokolade. Die Lebensmittel waren für Bedürftige bestimmt.
Aktualisierung 09.08.2018: Tatverdächtige festgenommen
Die Polizei hat einige Tatverdächtige festgenommen, die die Schüsse auf die Kirche Sankt Maria Himmelfahrt im nordrhein-westfälischen Stolberg abgegeben haben sollen. Sie sind zwischen 20 und 27 Jahre alte Deutsche. Ein fremdenfeindliches oder religiöses Motiv wird ausgeschlossen. Die Verdächtigen waren der Polizei zum Teil vorher bekannt.
Die katholische Religionslehrerin Bernadette Faber aus der Eifel betreut einen in den USA einsitzenden Deutschen: Jens Söring soll dem Gerichtsurteil von 1990 zufolge ein brutaler Doppelmörder sein – doch immer mehr Menschen sind von seiner Unschuld überzeugt. Auch Bernadette Faber.
Als „schmerzliches moralisches Versagen“ hat der Präsident der katholischen Bischofskonferenz der USA, Kardinal Daniel DiNardo, die Missbrauchsvorwürfe innerhalb der Kirche bezeichnet. In einer am Mittwoch (Ortszeit) veröffentlichten Erklärung kündigte er an, die Bischofskonferenz werde die Anschuldigungen gegen den früheren Erzbischof von Washington, Theodore McCarrick, „im vollen Umfang ihrer Autorität“ verfolgen. McCarrick wird sexueller Missbrauch von jungen Priesteranwärtern und mindestens zwei damals Minderjährigen vorgeworfen.
Nach den Missbrauchsvorwürfen gegen den früheren Erzbischof von Washington, Theodore McCarrick, stellen sich immer mehr katholische Priester öffentlich gegen den prominenten Kirchenmann. Bei zahlreichen Gottesdiensten in den vergangenen Tagen hätten Priester statt über das vorgesehene Predigtthema über sexuellen Missbrauch durch Geistliche gesprochen, berichtet der Katholische Pressedienst CNS (Dienstag). Andere seien neben dem Regelablauf der Messe auf das Thema eingegangen.
Das Werbeverbot für Abtreibungen ist umstritten. Die Bundesregierung ringt um einen Kompromiss. Linken und radikalen Feministinnen geht es um mehr: Sie wollen Schwangerschaftsabbrüche insgesamt legalisieren.
Papst Franziskus hat die Rücktritte von zwei weiteren chilenischen Bischöfen angenommen. Wie der Vatikan am Donnerstag bekanntgab, handelt es sich um Bischof Alejandro Goic Karmelic (78) von Rancagua sowie Bischof Horacio del Carmen Valenzuela Abarca (64) von Talca. Für beide Bistümer ernannte der Papst jeweils Apostolische Administratoren, die in seinem Auftrag die Diözesen einstweilen leiten werden. Dies sind die Weihbischöfe Luis Fernando Ramos Perez (59) und Galo Fernandez Villaseca (57) aus dem Erzbistum Santiago.
Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat das Urteil gegen einen Syrer wegen antisemitischer Gewalt begrüßt. „Noch sind uns die Details der Urteilsbegründung nicht bekannt, doch ganz offenbar ist das Gericht den absurden Ausflüchten und Rechtfertigungen der Verteidigung nicht gefolgt“, hieß es am Montagabend in einer Erklärung des Zentralrats in Berlin. Der Schuldspruch zeige aber auch, „dass wir mit dem Strafrecht alleine das Antisemitismus-Problem nicht in den Griff bekommen werden, sondern in der Schulbildung und bei der Integration der Migranten sehr viel Nachholbedarf besteht“.
Die italienische Polizei hat eine international tätige Betrügerbande festgenommen, die sich unter anderem als Kardinäle und Vatikanmitarbeiter ausgaben. 7 Festnahmen und 27 Ermittlungsverfahren wegen nationalen und internationalen Betrugs, Dokumentenfälschung und Geldwäsche meldet die Zeitung „Messaggero“ (Freitag) als Ergebnis der seit März 2017 laufenden Ermittlungen.
Die Karibikinsel Hispaniola vereint zwei Staaten, Haiti und die Dominikanische Republik. Zudem verbindet sie zwei Kontinente, Amerika und Europa, denn die Dominikanische Republik ist ein Brückenstaat des Drogenhandels. Eine Spurensuche zum Weltdrogentag am 26. Juni.
Die beiden päpstlichen Sondergesandten im chilenischen Missbrauchsskandal haben ihre Mission beendet. Erzbischof Charles Scicluna als Delegationsleiter bekräftigte zum Abschluss den Wunsch nach vorbehaltloser Aufklärung. Den Opfern müsse Gerechtigkeit widerfahren „für das Wohl des Landes wie auch der Kirche“.
Die vatikanischen Sonderermittler im Missbrauchsskandal in Chile haben am Donnerstag ihre Arbeit mit einem Besuch im Bistum Osorno fortgesetzt. An Vertuschungsvorwürfen gegen den inzwischen zurückgetretenen Leiter der Diözese, Juan Barros, hatte sich die aktuelle Krise entzündet. Die päpstlichen Delegaten Erzbischof Charles Scicluna und Jordi Bertomeu wollen bis Sonntag Pfarreien besuchen sowie mit Laienvertretern, Ordensleuten und den Klerikern des Bistums zusammentreffen, wie die Chilenische Bischofskonferenz am Mittwochabend (Ortszeit) bekanntgab. Das kleine südchilenische Bistum Osorno zählt 22 Pfarreien.
Zur Aufarbeitung des Missbrauchsskandals in der chilenischen Kirche ist am Wochenende die dritte Gesprächsrunde bei Papst Franziskus zuende gegangen. Seit Freitag hatte er dazu mehrere Geistliche aus Chile zu Gast, mit denen er am Samstag insgesamt gut vier Stunden intensive Einzel- und Gruppengespräche führte. So schilderten es zwei von ihnen am Samstagabend gegenüber Journalisten.
Vom 1. bis 3. Juni wird Papst Franziskus eine weitere Gruppe von Opfern des Missbrauchsskandals in Chile treffen. Es handle sich um fünf Geistliche aus dem Umkreis des verurteilten Priesters Fernando Karadima, teilte der Vatikan am Dienstabend mit. Die Gruppe werde begleitet von zwei weiteren Priestern sowie zwei Laien, die mit dem Fall befasst gewesen seien.
Ein 14 Jahre alter Kirchenrandalierer hat sich am Wochenende im oberfränkischen Ebermannstadt schwer verletzt. Laut Polizei ging er mit einem weiteren Jungen und einem Mädchen (beide 13) am frühen Samstagabend in das Gotteshaus, wo das Trio „aus Langeweile Unfug trieb“ und mehrere Gegenstände beschädigte. An den Splittern der zuvor eingedrückten Glasfassung einer Beichtstuhltür erlitt der 14-Jährige schwere Schnittwunden am Unterarm und musste mit dem Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht werden.
Rosa Maria Segale, die katholische Ordensfrau, die unerschrocken selbst mit dem gefürchteten Revolverhelden „Billy the Kid“ zu verhandeln wusste: Sie könnte die nächste Heilige der USA werden. Die ersten Schritte zu ihrer Seligsprechung sind eingeleitet.
Der Vatikan will derzeit den Eichstätter Finanzskandal nicht selbst untersuchen. Das geht aus einem Schreiben der Kleruskongregation hervor, dessen Eingang die Diözese Eichstätt am Dienstag auf Anfrage bestätigte. Damit reagierte der Vatikan auf eine Anzeige von 18 Katholiken gegen Bischof Gregor Maria Hanke. Es sei genau der Fall eingetreten, von dem man ausgegangen sei, sagte ein Bistumssprecher. Rom warte die Ergebnisse der staatlichen Ermittlungen ab. Zuerst hatte der „Donaukurier“ (Mittwoch) aus Ingolstadt vorab darüber berichtet.
Im Finanzskandal des Bistums Eichstätt hat einer der beiden Beschuldigten das Untersuchungsgefängnis verlassen. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft München II am Montag. Der Haftbefehl sei mit Rücksicht auf den Gesundheitszustand des Mannes gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt worden. Nach übereinstimmenden Medienberichten handelt es sich um den ehemaligen stellvertretenden Finanzdirektor des Bistums. Der zweite Beschuldigte, ein Immobilien-Projektentwickler, sitzt dagegen weiter in U-Haft.
Ab nächsten Dienstag will Papst Franziskus mit 33 chilenischen Bischöfen drei Tage lang über den Missbrauchsskandal in der Kirche des Landes beraten. Der nachgewiesene jahrzehntelange sexuelle Missbrauch sowie der Missbrauch von Macht und Vertrauen verlange eine gründlichere Aufarbeitung der Ursachen und Folgen, heißt es in einer Mitteilung des Vatikan vom Samstag. Dazu wolle Franziskus mit den Bischöfen einen „synodalen Prozess“ beginnen.
Wegen Unterschlagung und Geldwäsche müssen sich ab Mittwoch ein früherer Präsident der Vatikanbank IOR und sein Anwalt vor dem vatikanischen Gerichtshof verantworten. Nach Angaben des "Istituto per le Opere di Religione" geht es um Vergehen zwischen 2001 und 2008. Damals sei der Bank durch Immobiliengeschäfte ein Schaden von gut 50 Millionen Euro entstanden. Der zunächst für den 15. März vorgesehene Prozessbeginn war auf Antrag der Anwälte auf den 9. Mai verschoben worden.
Im Zuge der Vandalismus-Serie in mehreren Bamberger Kirchen ist ein Verdächtiger festgenommen worden. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag mitteilten, hat der Festgenommene die Taten eingeräumt. Gegen den 25-Jährigen wurde Haftbefehl wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung und Diebstahls in einem besonders schweren Fall erlassen. Der Sprecher des Erzbistums Bamberg, Harry Luck, sagte auf Anfrage: „Wir sind erleichtert, dass die Ermittlungen der Polizei so schnell zum Erfolg geführt haben.“
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