25 Jahre ist es her, dass die Kugeln eines rechtsextremen jüdischen Attentäters die Friedenshoffnung einer ganzen Weltgegend zum Erliegen brachten: Mit dem Mord an Israels Ministerpräsident Yitzchak Rabin wurde der Nahost-Friedensprozess buchstäblich niedergestreckt. Der, an dessen Tod am 4. November erinnert wird, war anfangs alles andere als ein Wegbereiter des Friedens.
Beit Sahur liegt nur einen Steinwurf von Bethlehem entfernt. Der Name bezieht sich auf Hirten, die bei ihrer Herde Wache halten. Nach christlicher Tradition ist das Tal, in dem die palästinensische Stadt liegt, jenes „Hirtenfeld“, wo gemäß der neutestamentlichen Erzählung den Hirten die Geburt Jesu verkündet wurde. Heute ist Beit Sahur bekannt für seine Olivenholzschnitzer. In diesem Jahr wurde es deshalb zur „Weltstadt des Kunsthandwerks“ erklärt.
Es ist eine Vereinbarung, die es in sich hat: Israel, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate haben beschlossen, ihre Beziehungen zu normalisieren. Kann man anders als freudig auf ein solches Friedensabkommen reagieren? Die Palästinenser jedenfalls mögen in das allseitige Frohlocken nicht einstimmen. Sie befürchten, nun vollends unter die Räder zu kommen.
Die Explosionen im Hafen der libanesischen Hauptstadt Beirut am Dienstagabend mit mindestens 100 Toten und mehr als 4.000 Verletzten sorgen international für Bestürzung. Der libanesische Ministerpräsident Hassan Diab erklärte den Mittwoch zum Staatstrauertag. Unterdessen boten Regierungen dem Land ihre Unterstützung an, Kirchenvertreter riefen zum Gebet für Opfer auf, Hilfsorganisationen äußerten sich besorgt mit Blick auf die Folgen der Katastrophe.
Die Außenminister Jordaniens und des Vatikans haben über die geplante israelische Annexion im Westjordanland sowie den Status von Jerusalem beraten. Ayman Safadi und sein Amtskollege, Erzbischof Paul Gallagher, hätten am Montag telefonisch erörtert, wie die Pläne zur Annexion der besetzten palästinensischen Gebiete gestoppt werden könnten, heißt es in einer Erklärung des Außenministeriums in Amman.
Die katholischen Bischöfe in Deutschland zeigen sich besorgt über die Ankündigung der israelischen Regierung, ab Juli Teile des Westjordanlands zu annektieren. Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick, und der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten, der Mainzer Weihbischof Udo Bentz, forderten am Freitag in Bonn von Bundesregierung, EU sowie den USA und Russland gemeinsame Anstrengungen für einen dauerhaften und gerechten Frieden.
Der maronitische Patriarch Bechara Rai hat eine politische Instrumentalisierung der landesweiten Proteste im Libanon kritisiert. Die Regierung müsse die Situation im Land unter Kontrolle bringen und verhindern, dass die Sicherheitslage durch infiltrierte Saboteure "in Richtung Aufruhr rutscht", forderte der Kardinal laut Medienberichten am Sonntag in einer Predigt.
Der chaldäisch-katholische Patriarch Louis Raphael I. Sako warnt vor einer großen Ausbreitung des Coronavirus im Irak. "Die durch das Virus bedingte Situation verschlimmert sich. Es ist unmöglich, sie in den Griff zu bekommen", sagte er dem katholischen Hilfswerk "Kirche in Not" am Donnerstag in München.
Im Gazastreifen sind zwei Palästinenser positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die beiden 30 und 40 Jahre alten Männer seien aus Pakistan zurückgekehrt und nach ihrer Einreise in einem Feldkrankenhaus in Rafah an der ägyptischen Grenze isoliert worden, berichten israelische Medien (Sonntagmorgen) unter Berufung auf Gesundheitsbehörden in Gaza.
Angesichts der eskalierenden Lage im syrischen Bürgerkriegsgebiet Idlib hat Papst Franziskus eindringlich zum Schutz der Zivilbevölkerung und zur Einhaltung des humanitären Völkerrechts aufgerufen. Die internationale Gemeinschaft und alle beteiligten Parteien müssten diplomatische Mittel, Gespräche und Verhandlungen bemühen, um das Leben und das Los der Zivilisten zu sichern, sagte er beim Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz. Der Papst erinnerte besonders an Frauen und Kinder sowie die Menschen auf der Flucht vor den Militäraktionen.
Die beiden kirchlichen Hilfswerke Misereor und Brot für die Welt haben den Nahost-Friedensplan von US-Präsident Donald Trump kritisiert. Das amerikanische Staatsoberhaupt spreche dem palästinensischen Volk faktisch das Recht auf Selbstbestimmung ab, erklärten das katholische Hilfswerk Misereor und das evangelische Hilfswerk Diakonie am Donnerstag in Aachen und Berlin.
Der Mainzer Weihbischof Udo Bentz zieht eine positive Bilanz seiner Teilnahme am internationalen Bischofsbesuch im Heiligen Land. Er sei "dankbar, dass er mit Bischöfen aus verschiedenen Ländern" gemeinsam den Menschen im Heiligen Land begegnen und die Realität ihrer Lebenssituation erfahren" konnte, sagte er laut Mitteilung der Deutschen Bischofskonferenz zum Abschluss des sechstägigen Besuchs.
Das katholische Hilfswerk missio zeigt sich besorgt über die Lage von Christen im Nahen Osten: Durch den Konflikt zwischen dem Iran und den USA gerieten diese zunehmend zwischen die Fronten. Die Auseinandersetzung drohe, sie "zu zerreiben", sagte missio-Präsident Dirk Bingener am Freitag in Aachen. "Die religiösen Regime und konfessionellen Milizen sitzen wieder fest im Sattel." Aufkeimende zivilgesellschaftliche Bewegungen könnten dadurch scheitern.
Das Waisenhaus „La Crèche“ (die Krippe) in Bethlehem kümmert sich um Findelkinder und Kinder aus armen oder getrennt lebenden Familien. Viele Kinder sind aus Vergewaltigungen oder Inzest entstanden. Ihre Mütter waren oft gezwungen, sie abzugeben. Oft haben die Kinder Traumatisches erlebt. Die Vinzentinerinnen wollen den Kleinen einen Platz und ein Stück Geborgenheit geben. Doch die christliche Einrichtung hat in Palästina mit großen Hürden zu kämpfen.
Das Patriarchat der chaldäischen Kirche hat die Christmessen in den Kirchen der irakischen Hauptstadt Bagdad abgesagt. Die Sicherheitslage sei derzeit zu sensibel, heißt es laut Bericht des arabisch-christlichen Portals „Abouna“ in einer Erklärung des Patriarchats von Donnerstag. Die Messen am 25. Dezember sollen wie geplant stattfinden.
Rechtzeitig zu Weihnachten ist die Krippe, worin Jesus der Überlieferung nach als Neugeborenes lag, nach Bethlehem zurückgekehrt. Zumindest ein kleiner Teil davon. Der Apostolische Nuntius in Israel, Erzbischof Leopoldo Girelli, übergab das Geschenk von Papst Franziskus, ein Holzstück der Reliquie, feierlich dem Franziskaner-Kustos des Heiligen Landes, Pater Francesco Patton.
Für Christen aus dem Gazastreifen bleibt weiterhin unklar, ob sie zu den bevorstehenden Weihnachtsfeiern nach Bethlehem reisen dürfen. Eine Entscheidung über Ausreisegenehmigungen für Gaza-Christen nach Israel und ins Westjordanland sei noch nicht getroffen worden, teilte die zuständige israelische Koordinationsstelle für Regierungsaktivitäten in den besetzten Gebieten (COGAT) am Sonntagabend mit.
Offiziell herrscht in den Ländern des Nahen Ostens Religionsfreiheit. Offiziell darf dort jeder für seinen Glauben werben. Doch wie so oft in muslimisch dominierten Ländern klaffen Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander. Beispiel: die Türkei. Immer öfter werden hier Christen zur Zielscheibe muslimischer Scharfmacher – mit offizieller Billigung durch Regierungsstellen.
Eigentlich sollte Frieden herrschen zwischen Israel und Jordanien. Doch auch 25 Jahre nach Unterzeichnung des Abkommens wirkt die gemeinsame Grenze beider Staaten so, als träfen dort verfeindete Nationen aufeinander. Das Misstrauen sitzt tief.
Bei Grabungen im nordisraelischen Al-Araj am See Genezareth haben Archäologen möglicherweise den Geburtsort des Apostels Petrus gefunden. Die Funde einer großen byzantinischen Kirche neben Überresten einer römischen Siedlung bestärkten die These, dass es sich bei Al-Araj um die antiken Städte Bethsaida und Julias und damit um die Heimatstadt der drei Apostel Petrus, Philippus und Andreas handle, heißt es in einer Mitteilung des an den Grabungen beteiligten „Center for the Study of Ancient Judaism and Christian Origins“ (CSAJCO) in New York.
Eine mögliche Papstreise in den Irak bietet nach Aussage des chaldäischen Patriarchen Kardinal Louis Raphael Sako eine große Chance für das Land. Vor Ort sei die Ankündigung von Papst Franziskus, kommendes Jahr in den Irak reisen zu wollen, „mit großer Freude“ aufgenommen worden, sagte Sako dem katholischen Informationsportal SIR. Nach Ansicht des Patriarchen von Babylon könne ein solcher Besuch „zu Frieden, Stabilität und Versöhnung beitragen“.
Koptenpapst Tawadros II. hat die Christen im Nahen und Mittleren Osten dazu ermutigt, in ihren Heimatländern zu bleiben. Die Gesellschaften dort seien durch das gemeinsame Zusammenleben von Juden, Christen und Muslimen geprägt worden, sagte Tawadros II. in einem Interview der Arabisch-Redaktion der Deutschen Welle. Mit Blick auf die Aufnahme von Christen aus Konfliktgebieten in Europa fügte das Oberhaupt der koptischen Christen hinzu, es sei besser, "diesen Menschen dabei zu helfen, sich in ihren Heimatländern niederzulassen".
Israel hat 300 Christen aus dem Gazastreifen die Einreise ins Westjordanland und nach Jerusalem gestattet. Das berichtete die Tageszeitung "Haaretz" unter Berufung auf die zuständige israelische Koordinationsstelle für Regierungsaktivitäten in den besetzten Gebieten (COGAT). Diese hatte ursprünglich 200 Christen über 55 Jahren die Reise nach Jordanien genehmigt.
Syrien bleibt gesellschaftlich zersplittert: Diesen Eindruck schildern katholische Bischöfe zum Abschluss einer Reise in das Bürgerkriegsland. Vier Tage hatten sich der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Ludwig Schick, und der für internationale Angelegenheiten zuständige Bischof der Polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Tadeusz Wojda, in Syrien aufgehalten. Vor dem Rückflug am Freitag betonte Schick, die gemeinsame Suche nach Wegen der Hilfe werde weitergehen, wie die Deutsche Bischofskonferenz in Bonn mitteilte.
Regulär würde die Wahl zur 21. Knesset im November anstehen. Wegen Spannungen innerhalb der von Premierminister Benjamin Netanjahu angeführten Regierungskoalition wurde sie auf den 9. April vorgezogen. Der Wahlkampf ist schmutzig, die Parteienlandschaft zersplittert.
Sie nennen sich „Rabbis for Human Rights“ (Rabbiner für Menschenrechte) und verstehen sich als Israels „Stimme des Gewissens“. Mit ihrem Einsatz für Frieden und Menschenrechte in Nahost eckt die 1988 gegründete Vereinigung gläubiger Juden bei vielen ihrer Mitbürger an.
Im irakischen Mossul ist am Wochenende nach jahrelanger Besetzung durch die IS-Terrormiliz die erste Friedensmesse gefeiert worden. Der syrisch-katholische Erzbischof Youhanna Boutros Mouche stand dem Gottesdienst vor. In der Thomaskirche hatten sich nicht nur die Repräsentanten der anderen christlichen Kirchen versammelt, sondern auch Vertreter der muslimischen, jesidischen und Shabaki-Gemeinschaften.
Kana ist der Ort, an dem Jesus nach den Angaben des Johannesevangeliums sein erstes Wunder gewirkt hat. Maria, seine Mutter, sah, wie bei einer Hochzeitsfeier der Wein ausging. Sie machte ihren Sohn darauf aufmerksam und er verwandelte Wasser in Wein. Wo aber lag das historische Kana?
Die Bluttat ist bis heute nicht vergessen, ihre Folgen sind noch immer gegenwärtig: 29 Tote, mehr als 150 Verletzte – so lautet die Schreckensbilanz jenes Februartages 1994 im palästinensischen Hebron. Ein Blick in die Stadt im besetzten Westjordanland 25 Jahre nach dem Massaker eines rechtsextremen Juden an wehrlosen betenden Palästinensern.
Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit bahnt sich im Jemen eine humanitäre Katastrophe größten Ausmaßes an. Fast vier Jahre nach dem Beginn der saudi-arabischen Offensive gegen vermeintlich vom Iran unterstützte Rebellen droht Millionen Menschen in dem Bürgerkriegsland der Hungertod.Deutsche Waffen befeuern das Leid der Zivilbevölkerung – sehr zum Unmut der Kirchen, die heftig protestieren.
Er ist Arzt, Buchautor und Botschafter des Friedens: Der palästinensische Gynäkologe Izzeldin Abuelaish verlor seine Kinder durch einen israelischen Angriff – und kämpft seitdem für ein Ende der Gewalt im Heiligen Land. Mit seinem Buch „Du sollst nicht hassen“ wirbt er um Versöhnung. Mehrfach war der „Gaza Doctor“, wie ihn internationale Medien nennen, für den Friedensnobelpreis nominiert.
Die christlich-arabische Abgeordnete Aida Touma-Suliman hat das vom israelischen Parlament verabschiedete Nationalitätengesetz scharf kritisiert. "Israel hat damit offiziell einen neuen Apartheid-Staat etabliert", sagte sie bei einem Treffen mit einer internationalen Delegation von Bischöfen am Dienstag in Haifa.
Jerusalem – Die Einheit der Kirchen im Heiligen Land ist nach den Worten des Leiters des Lateinischen Patriarchats in Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, unabdingbar. Die Konfessionen müssten zusammenarbeiten, um "gemeinsam solide und helfende Gemeinschaften für das Leben unserer Gesellschaften zu errichten", sagte er laut einer Mitteilung (Donnerstag) beim traditionellen Weihnachtsbesuch im griechisch- orthodoxen Patriarchat.
An keinem anderen Ort der Welt ist die Menschwerdung des Gottessohnes Jesus Christus so gegenwärtig wie in Bethlehem. Tausende Pilger strömen im Advent und an Weihnachten in die kleine Stadt im Westjordanland. Dass gerade am Geburtsort des Friedensfürsten kein Frieden herrscht, ist vielen wohl gar nicht bewusst.
Bei Grabungen an der israelisch-libanesischen Grenze haben Archäologen Hinweise auf einen Orakelkult gefunden. In dem mit der biblischen Stadt Abel Beth Maacah assoziierten Tell Abil el-Qameh bei Metula fanden sie einen 3.000 Jahre alten Schrein, der möglicherweise der "weisen Frau von Abel" gewidmet sein könnte, berichtet die Zeitung "Haaretz" am Montag.
Am sogenannten Josefsgrab in Nablus ist es am Montag zu Zusammenstößen zwischen Palästinensern und israelischen Soldaten gekommen. Mehrere Palästinenser wurden dabei durch Tränengas und Gummigeschosse verletzt
Vor 25 Jahren wurde das Oslo-Abkommen unterzeichnet. Der Vertrag sicherte den Palästinensern weitgehende Autonomierechte zu. Was eigentlich als Meilenstein zur Lösung des Nahostkonflikts gedacht war, entwickelte sich zur Enttäuschung. Der israelische Friedensaktivist und Journalist Hillel Schenker blickt zurück und erläutert, was er sich für den weiteren Friedensprozess im Heiligen Land erhofft.
Nach stundenlangen stürmischen Debatten hat Israels Parlament Mitte Juli das umstrittene Nationalitätengesetz verabschiedet und es als „Grundgesetz“ verankert. Es definiert Israel als jüdischen Nationalstaat und bekräftigt den Status Jerusalems als Israels Hauptstadt. Hebräisch soll offizielle Nationalsprache werden. Die bisherige Amtssprache Arabisch bekommt lediglich einen Sonderstatus. Kritik am neuen Gesetz kommt nicht nur von arabischen Israelis.
Kaum ein Christ kennt den Islam so gut wie der ägyptische Jesuitenpater Samir Khalil Samir. "Religiöse Diskriminierung ist Teil des islamischen Konzepts", sagt der renommierte Islamwissenschaftler im Exklusiv-Interview mit der Neuen Bildpost und der Katholischen SonntagsZeitung.
Beobachter sprechen von den schwersten Angriffen Israels auf den Gaza-Streifen seit vier Jahren. Die Regierung um Benjamin Netanjahu will angesichts palästinensischen Raketen- und Mörserbeschusses Härte zeigen. Den Waffenstillstandsbeteuerungen der radikalislamischen Hamas traut man nicht. Die jüngste Eskalation hatte sich seit Monaten angekündigt.
Mit 62 zu 55 Stimmen hat Israels Parlament am Donnerstagmorgen das umstrittene „Nationalitätengesetz“ angenommen. Israel wird darin als nationale Heimstätte des jüdischen Volkes definiert, dem allein seine Selbstbestimmung zukomme, wie israelische Medien berichteten. Arabische Abgeordnete und israelische Menschenrechtler kritisierten das Gesetz als diskriminierend.
Papst Franziskus hat erneut eindringlich zu Frieden und Gerechtigkeit im Nahen Osten aufgerufen. Gleichzeitig kritisierte er am Samstag im süditalienischen Bari eine „mörderische Gleichgültigkeit“ gegenüber dem Leiden in der Region: „Der Nahe Osten weint, leidet und schweigt, während andere auf diesen Ländern herumtrampeln auf der Suche nach Macht und Reichtum.“
Die 900 Jahre alten Mosaike in der Bethlehemer Geburtsbasilika sprechen eine beredte Sprache. Deshalb kommt es nicht von ungefähr, dass gerade in dieser Stadt jetzt ein neues Mosaikzentrum entstanden ist.
Pilger sehen sie kaum. Sie hat viele Schattierungen. Und sie beeinträchtigt das Leben von 324 000 Palästinensern, was 37 Prozent der Einwohner entspricht: die dunkle Seite Jerusalems. Das römisch-katholische Menschenrechtszentrum „Gesellschaft von St. Yves“ leistet Christen wie Muslimen kostenlosen Rechtsbeistand, die unter dem täglichen Behörden-Dschungel leiden.
Jerusalem, 14. Mai 2018. Freudentaumel in Israel. Regierungschef Benjamin Netanjahu bezeichnet die Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem als „glorreichen Tag“. Er nennt die Stadt vor den USA und der ganzen Welt die „ewige und ungeteilte“ Metropole Israels.
Nach dem Militärschlag der USA, Frankreichs und Großbritanniens gegen Syrien mehren sich Rufe nach einer friedlichen Lösung des Konflikts. Papst Franziskus zeigte sich am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz "tief beunruhigt". Er appellierte an die Verantwortlichen, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Er bete weiter für den Frieden und bitte alle Menschen guten Willens, dies ebenfalls zu tun.
Obwohl es in Ost und West schon seit geraumer Zeit Bestrebungen gibt, Ostern an einem gemeinsamen Termin zu feiern: Nach wie vor unterscheidet sich der Festtermin in den westlichen Kirchen und in der östlichen Orthodoxie, wo er nach dem alten julianischen Kalender festgesetzt wird. Und so feiert die Ostkirche 2018 eine Woche später als die Westkirche Ostern. Damit einher geht in der Grabeskirche zu Jerusalem das Wunder des Heiligen Feuers.
Die Auferstehung Jesu ist die wohl einschneidendste Begebenheit der menschlichen Geschichte: Der Sohn Gottes besiegt den Tod. Ohne die Auferstehung ist das Christentum nicht denkbar. Aber ist die biblische Erzählung historisch wahr: Ist Jesus wirklich auferstanden? Unser Jerusalem-Korrespondent Karl-Heinz Fleckenstein lädt zu einer sehr persönlichen Spurensuche ein.
Mit den Palmsonntagsfeiern hat in Jerusalemdie Heilige Woche begonnen. Bei der traditionellen katholischen Palmsonntagsprozession zogen am Sonntagnachmittag einheimische und ausländische Pilger bei sommerlichen Temperaturen über den Ölberg zur Anna-Kirche in der Altstadt. Die Polizei gab die Zahl der Teilnehmer mit mehreren Tausend an. Unter ihnen waren auch viele Christen aus dem Westjordanland sowie Pilger aus Jordanien. Polizeieinheiten sicherten den Zugweg, über dem wie in den Vorjahren ein Hubschrauber kreiste.
Ein umstrittener Grundgesetzentwurf, der Israel als Nationalstaat für das jüdische Volk definiert, hat eine erste Hürde genommen. Ein Parlamentsausschuss stimmte mit neun zu sieben Stimmen dafür, den Entwurf des Likud-Abgeordneten Avi Dichter zur ersten Lesung im Parlament zuzulassen, wie örtliche Medien unter Berufung auf die Knesset berichteten.
Es klingt wie ein surrealer Traum. 60 junge Musiker von 14 bis 26 Jahren üben zwischen steinewerfenden Jugendlichen, palästinensischen Flüchtlingslagern und mit Maschinenpistolen bewaffneten israelischen Soldaten: das erste nationale Jugend-Sinfonieorchester Palästinas. Im gemeinsamen Musizieren möchten die jungen Leute ihre Hoffnung auf ein Leben in Frieden ausdrücken.
Unser Kolumnist Pfarrer Klaus Weyers macht sich in gewohnter Manier Gedanken zum Sonntagsevangelium. Diesmal geht es um Fahrkarten, Tumulte und die Geister des Hasses.
Esskultur als Türöffner zum Frieden: Das mag naiv klingen. Doch die „Chefs for Peace“, eine Gruppe jüdischer, christlicher und muslimischer Köche, zeigen, dass Frieden durch den Magen geht. Damit haben sie etwas geschafft, wovon die Politik noch weit entfernt ist.
Wo vor dem Krieg Pilgerströme die engen Gassen füllten, sind heute weder Pilger noch Touristen zu sehen. Vor sieben Jahren hat die Syrienkrise begonnen. Sie hat vor allem den Norden des Landes schwer getroffen. Der Ostteil von Aleppo ist völlig zerstört, ebenso Homs. 13 Millionen Syrer sind auf der Flucht, die meisten innerhalb der Landesgrenzen. Viele sind aber auch in das Nachbarland Libanon geflohen, wo sie in Zeltstädten leben. Pfarrer Ulrich Lindl, Leiter der Hauptabteilung „Kirchliches Leben“ im Bistum Augsburg, hat sich kürzlich ein eigenes Bild von der Situation gemacht.
In der Weihnachtszeit blicken Milliarden Christen auf Bethlehem. Die kleine Stadt in Palästina ist jener Ort, an dem der Messias das Licht der Welt erblickte. Von hier geht alljährlich das Friedenslicht in alle Welt. Wie aber leben die Menschen am Geburtsort Jesu? Wie sieht der Alltag der Christen vor Ort aus angesichts der israelischen Besatzung und muslimischer Mehrheiten?
Papst Franziskus hat mit Jordaniens König Abdullah II. über die Lage in Jerusalem gesprochen. Thema war die Schaffung von Frieden und Stabilität im Nahen Osten, „mit besonderem Bezug zur Jerusalem-Frage und der Rolle der Hüter der Heiligen Orte“, teilte der Vatikan am Dienstag nach der privaten Begegnung mit.
Die Entscheidung von Donald Trump, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen und die US-Botschaft dorthin zu verlegen, hat den Nahostkonflikt wieder angefacht – ausgerechnet in der Adventszeit. Das und die angespannte politische und wirtschaftliche Lage haben auch Auswirkungen auf die Christen im Heiligen Land, zeigt die Schilderung von Nahost-Korrespondent Karl-Heinz Fleckenstein.
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