Papst Franziskus ist nach Aussage des vatikanischen Außenbeauftragten, Erzbischof Paul Gallagher, fest entschlossen, nach Kiew zu reisen. "Er will und hat das Gefühl, er sollte in die Ukraine reisen", sagte Gallagher im Interview mit dem "America Magazine". "Ich denke, dass die Hauptpriorität des Papstes im Moment darin besteht, die Ukraine zu besuchen, sich mit den ukrainischen Behörden, dem ukrainischen Volk und der ukrainischen katholischen Kirche zu treffen", führte Gallagher weiter aus.
Der Papst hat erneut ein Ende des "irrsinnigen Kriegs" in der Ukraine gefordert. Er erneuere seine "Verbundenheit mit dem ukrainischen Volk, das täglich von brutalen Angriffen auf einfache Menschen gequält wird", sagte Franziskus beim Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz. Er bete für alle Familien, insbesondere für die Opfer, Verwundeten und Kranken.
Der Präsident der katholischen Friedensbewegung Pax Christi und Mainzer Bischof Peter Kohlgraf kritisiert den Moskauer Patriarchen Kyrill I. für dessen religiöse Rechtfertigung des Krieges gegen die Ukraine. "Ich habe ein Problem damit, wenn Religion Teil einer politischen Propaganda wird", sagte Kohlgraf bei einer Podiumsdiskussion in Frankfurt.
Papst Franziskus will möglichst bald nach Russland und in die Ukraine reisen. "Nach meiner Rückkehr aus Kanada ist es denkbar, dass ich in die Ukraine reise", sagte er in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters. "Als erstes werde ich nach Russland reisen und versuchen, in irgendeiner Weise zu helfen. Aber ich würde gerne beide Hauptstädte besuchen", sagte der 85-Jährige. Seine Reise nach Kanada ist für 24. bis 30. Juli geplant.
Papst Franziskus lässt die Diözese der ukrainischen, mit Rom verbundenen Katholiken in Irland und Nordirland überprüfen. Kenneth Anthony Adam Nowakowski (64), Bischof der Eparchie (Diözese) der byzantinischen Ukrainer in London, soll dort als sogenannter Apostolischer Visitator tätig werden, wie der Vatikan ohne weitere Details mitteilte.
Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat zu mehr europäischer Solidarität bei der Versorgung ukrainischer Kriegsflüchtlinge aufgerufen. Auch wenn die Not der Menschen in den Medien teilweise in den Hintergrund gerückt sei, sei sie "weiterhin eine große Aufgabe", erklärte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz am Dienstag. Zuvor war Meier von einem eintägigen Besuch in der Slowakei zurückgekehrt.
Papst Franziskus hat davor gewarnt, den Ukrainekrieg auf eine Unterscheidung zwischen Gut und Böse zu reduzieren. Das berge die Gefahr, nur die Ungeheuerlichkeit zu sehen und nicht das ganze Drama, das sich hinter diesem Krieg abspiele, sagt das Kirchenoberhaupt in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit Redakteuren der europäischen Zeitschriften der Jesuiten. Dieser Krieg sei grausam und brutal, aber "vielleicht in gewisser Weise entweder provoziert oder nicht verhindert worden", erklärt Franziskus weiter.
Die russisch-orthodoxe Kirche (ROK) hat nicht nur den bisherigen Leiter des kirchlichen Außenamtes, Metropolit Hilarion (Alfejew), abberufen, sondern sich auch die orthodoxen Diözesen auf der Krim einverleibt. Das entschied das Leitungsgremium der Kirche, der Heilige Synod, bei seiner Sitzung am Dienstag in Moskau. Die drei Diözesen auf der 2014 von Russland völkerrechtswidrig annektierten ukrainischen Halbinsel standen bislang zumindest offiziell noch unter Jurisdiktion der ukrainisch-orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats.
Da staunten die Carabinieri nicht schlecht! Der friedliche Jubel und Trubel, den die Wallfahrer aus dem Bistum Augsburg veranstalteten, beeindruckte die italienischen Polizisten sichtlich, die zur Sicherheit mit einem Streifenwagen vor dem Dom San Rufino parkten: 400 kleine und große Pilger waren mit bunten Bändern „bewaffnet“ und sangen begeistert beim Laudato si mit. Die Freude hat ihren besonderen Grund: Bischof Bertram, mit seinem Fahrer und seiner Haushälterin, Schwester Dominika, am Pfingstmontag nachgereist, stieß zu den Frauen und Männern, Mädchen und Buben aus der Diözese, die tags zuvor mit zehn Bussen zur großen Familienwallfahrt aufgebrochen waren.
Als Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz hat Bischof Bertram Meier in den vergangenen Tagen die Ukraine besucht.
Papst Franziskus will in das Kriegsland Ukraine reisen, wartet nach eigenen Worten aber noch auf den richtigen Moment. Dies antwortete er am Samstag laut einem Bericht des Portals "Vatican News" auf die Frage eines ukrainischen Kindes. Das Kirchenoberhaupt äußerte sich bei einer Begegnung mit rund 160 behinderten Kindern auf dem Damasushof im Vatikan. Auch eine Gruppe Flüchtlinge aus der Ukraine war bei dem Treffen zugegen.
Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Bertram Meier, ist zu einem Solidaritätsbesuch in der Ukraine eingetroffen. "Ich bin hier, um den Christen und allen Menschen in der Ukraine zu zeigen, dass die deutschen Bischöfe und die Gläubigen in unserem Land ihnen gerade in diesen Monaten von Krieg und Leid nahe sein wollen", erklärte der Augsburger Bischof am Donnerstag in Kiew.
Papst Franziskus hat der Internationalen Katholischen Migrationskommission (ICMC) für ihren Einsatz für die Aufnahme und Versorgung von ukrainischen Flüchtlingen weltweit gedankt. "Dies ist die größte Flüchtlingsbewegung in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg", erklärte der 85-Jährige in einem Telegramm an die ICMC am Montag. Die Kommission wählt auf ihrer laufenden Generalversammlung ihre neue Leitung und stimmt über neue Statuten sowie die Ausrichtung in den kommenden Jahren ab.
Um die Verwandten seiner aus der Ukraine stammenden Frau war unser Vatikan-Korrespondent Mario Galgano lange Zeit in Sorge. Vor Kurzem ist ein Teil von ihnen vor dem Krieg nach Rom geflohen. Doch vorher war noch Überzeugungsarbeit vonnöten, berichtet er.
Der vatikanische Außenbeauftragte, Erzbischof Paul Gallagher, reist am heutigen Mittwoch in die Ukraine. Offizieller Anlass ist der 30. Jahrestag der diplomatischen Beziehungen zwischen Heiligem Stuhl und Ukraine. Der Außenminister werde mit seiner Reise die Verbundenheit des Papstes mit der Ukraine sowie die Bedeutung des Dialogs für die Wiederherstellung des Friedens bekräftigten, erklärte das vatikanische Staatssekretariat per Twitter.
Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine brechen zahlreiche ukrainisch-orthodoxe Kirchengemeinden mit dem Moskauer Patriarchat. Allein am Sonntag schlossen sich 21 einst moskautreue Pfarreien der eigenständigen Orthodoxen Kirche der Ukraine an, meldete das ukrainische griechisch-katholische Nachrichtenportal RISU. Die Gemeinden liegen demnach fast alle im Westen der Ukraine.
Der Deutsche Caritasverband und der Dachverband Katholischer Kindertageseinrichtungen (KTK) wollen eine bessere Finanzierung und unbürokratische Lösungen bei der Aufnahme ukrainischer Kinder in Kitas und Kindergärten. Kitas seien Bildungseinrichtungen, die Integration und Teilhabe förderten, sagte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa am Mittwoch in Freiburg. Gleichzeitig sei gute Kinderbetreuung eine Voraussetzung, um geflüchteten Ukrainern Zugang zu Sprachkursen und zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen.
Vom Dnjepr in die Allgäuer Berge: Diese weite Reise über mehr als 2300 Kilometer haben die sechs ukrainischen Flüchtlinge, vier Frauen und zwei Kinder, hinter sich, die in Bihlerdorf ein vorläufiges Zuhause gefunden haben. Mehrmals am Tag gesellt sich die Hausherrin Leni Bertele zu den Gästen. Den ukrainischen Borschtsch findet die Seniorin „sehr gut“.
Das Interview von Papst Franziskus zum Russland-Ukraine-Krieg sorgt weiter für Gesprächsstoff. Im "Corriere della Sera" (Dienstag) hatte Franziskus seine Bereitschaft erklärt, nach Moskau zu gehen, um Präsident Wladimir Putin zu treffen. Zugleich betonte er seinen an beide Kriegsparteien gerichteten Friedensappell und erklärte die Absage des Treffens mit Russlands Patriarch Kyrill I.
Papst Franziskus ist bereit, nach Moskau zu gehen, um Wladimir Putin zu drängen, den Krieg gegen die Ukraine zu beenden. Dies habe er dem russischen Präsidenten Mitte März mitteilen lassen, aber bisher keine Antwort erhalten, sagte er der Zeitung "Il Corriere della Sera" (Dienstag). Man frage weiter nach, "aber ich fürchte, dass Putin diese Begegnung im Moment weder machen kann noch will", erklärt der Papst weiter.
Im Schatten des russischen Kriegs in der Ukraine haben die mehreren hundert Millionen orthodoxen Christen weltweit am Sonntag das Osterfest begangen. Der Moskauer Patriarch Kyrill I. gratulierte den Gläubigen kurz nach Mitternacht in der Erlöser-Kathedrale in Moskau. An der landesweit übertragenen Zeremonie nahm Russlands Präsident Wladimir Putin teil. Er hielt eine rote Kerze in der Hand und bekreuzigte sich mehrmals.
Papst Franziskus unterstützt einen UN-Aufruf für einen Waffenstillstand in der Ukraine anlässlich des orthodoxen Osterfestes am Sonntag. In dem Wissen, dass für Gott nichts unmöglich sei, müssten die im Kriegsgebiet eingeschlossenen Menschen fliehen dürfen und die Kriegsparteien sich dem Frieden annähern, erklärte der Vatikan. Auch der ukrainische Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk unterstütze den Appell.
Zwei hochrangige Vertreter der ukrainischen Orthodoxie sehen den Moskauer Patriarchen Kyrill mitverantwortlich für den Krieg in der Ukraine. "Seit Kriegsbeginn sind wir wütend auf Kyrill", schreibt der Metropolit der Ukrainischen Orthodoxen Kirche (UOK), Augustin Markewytsch, in einem Beitrag in der "Zeit". Vor dem Krieg habe Kyrill die Ukrainer als seine Herde bezeichnet, nun trete er jedoch als "Patriarch der Russen" auf.
Kurz vor Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine warnte das katholische Osteuropa-Hilfswerk Renovabis in unserer Zeitung vor der Flüchtlingswelle, die Europa gerade erlebt. Nun erläutert Hauptgeschäftsführer Thomas Schwartz im Exklusiv-Interview, wie den leidgeprüften Menschen in und aus der Ukraine geholfen wird. Er rechnet nicht mit einem schnellen Frieden.
Spitzenvertreter der europäischen Kirchen haben Russlands Präsident Wladimir Putin und den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyi zu einer einwöchigen Waffenruhe ab Ostersonntag aufgerufen. Sie solle den Weg zu Verhandlungen öffnen, die bereit sein müssten für "Opfer zum Wohl der Menschen", heißt es in dem gemeinsamen Brief des Vorsitzenden der katholischen EU-Bischofskommission Comece, Kardinal Jean-Claude Hollerich, und des Präsidenten der ökumenischen Konferenz Europäischer Kirchen (KEK), Christian Krieger.
Der polnische Kurienkardinal Konrad Krajewski wird die gesamte Karwoche in Kiew verbringen. Der Papst habe ihn eigens dorthin geschickt, um mit den Menschen dort die Kar- und Ostertage zu feiern, sagte er der Zeitung "La Repubblica". Dabei bringt Krajewski nach eigenen Worten erneut einen Krankenwagen in die Ukraine. Bereits Ende März hatte er ein solches, vom Papst gesegnetes Fahrzeug ins westukrainische Lwiw (Lemberg) gefahren.
Visionen von Schmerz und Leid durch Krieg, der innigste Wunsch nach Frieden und Bekehrung – das waren einige Leitgedanken bei der Botschaft von Fátima, die die drei Hirtenkinder Lúcia, Jacinta und Francisco 1917 in Zentralportugal durch Maria empfangen haben sollen. Lúcia wurde Ordensschwester und schrieb später die „Drei Geheimnisse von Fátima“ nieder. Manch ein Beobachter sieht sich durch den Ukrainekrieg daran erinnert.
Der Papst hat Gräueltaten wie das Massaker im ukrainischen Ort Butscha scharf verurteilt. Dabei zeigte er am Mittwoch zum Ende seiner wöchentlichen Generalaudienz eine ukrainische Fahne, die ihm tags zuvor aus Butscha geschickt worden war. Dort seien unbewaffnete Zivilisten, Frauen und Kinder, Opfer von Grausamkeiten geworden. "Dieser Krieg muss beendet werden, die Waffen müssen zum Schweigen gebracht werden", sagte Franziskus.
Für eine mögliche Reise des Papstes nach Kiew braucht es nach Aussage von Kurienkardinal Michael Czerny zuerst notwendige Voraussetzungen für konkrete Friedensschritte. Dann erst könnte eine solche Initiative "große Resonanz haben", sagte Czerny der Zeitung "Il Giornale" (Dienstag). Das beträfe dann nicht nur die politische und militärische Lage, sondern auch den ökumenischen Dialog.
In seinen Äußerungen zum Ukraine-Krieg ist Papst Franziskus nach Aussage von Kardinal Ludwig Gerhard Müller "als moralische Autorität klipp und klar". Diplomatisch hingegen müssten der Papst und der Vatikan "einen Drahtseilakt" absolvieren. "Wie reagiere ich, um einen Diktator nicht noch mehr zu reizen?", formulierte Müller das Dilemma, wie er es sieht.
Der Krieg im Osten Europas verschärft die globale Lebensmittelknappheit: Sowohl die Ukraine als auch Russland sind wichtige Produzenten von günstigem Getreide – vor allem Weizen. Nun wächst die Sorge vor einer neuen Ernährungskrise in Afrika. Pater Giulio Albanese ist Comboni-Missionar, Journalist und Berater von Papst Franziskus bei Fragen, die den Schwarzen Kontinent betreffen. Im Interview spricht er über mögliche Folgen des Kriegs für arme Länder.
Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., hat in Warschau gemeinsam mit Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine für Frieden in ihrem Land gebetet. Das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie wandte sich mit Erzbischof Stanislaw Gadecki an Gott mit den Worten: "Verdamme den Krieg und beseitige den Hochmut von Verbrechern." Der Herr solle das "verzweifelte Flehen der ganzen Menschheit" erhören.
Im Haus des verstorbenen Bruders von Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. wohnen jetzt acht Flüchtlinge aus der Ukraine. Das Anwesen in der Regensburger Luzengasse stand nach Georg Ratzingers Tod im Sommer 2020 leer. Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer kam am Mittwoch zu einem Besuch vorbei und überreichte als Willkommensgeschenk Bier, Limonade und eine Marienikone an die neuen Bewohner.
Bei der Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine hält der Hamburger Erzbischof Stefan Heße vor allem ein möglichst reibungsloses Zusammenspiel zwischen den einzelnen Akteuren für vordringlich. "Das sind wir den schutzsuchenden Menschen schuldig", sagte der Vorsitzende der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) hat zu einem wöchentlichen Friedensgebet für die Menschen in der Ukraine aufgerufen. Der Bundesverband und der Landesverband Bayern laden im Rahmen der Aktion "Frauen.Frieden.Hoffnungszeichen" ab sofort jeden Freitag um 18 Uhr zur Zusammenkunft mit Friedensgebet ein, wie der KDFB am Montag mitteilte.
Die Bibel auf Ukrainisch ist jetzt neu und kostenlos über die Internetseite der Deutschen Bibelgesellschaft verfügbar. Die Online-Ausgabe sei wichtig, weil derzeit in ganz Europa viele gedruckte Bibeln auf Ukrainisch vergriffen seien, teilte die evangelische Bibelgesellschaft in Stuttgart mit.
Militärbischof Franz-Josef Overbeck hat Mehrausgaben für Rüstungsprojekte der Bundeswehr vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs verteidigt. In der veränderten sicherheitspolitischen Situation sei es geboten, "die Soldatinnen und Soldaten der Deutschen Bundeswehr für ihren verantwortungsvollen Dienst bestmöglich auszustatten", sagte der Essener Bischof der "Kölnischen Rundschau" (Freitag).
Mit einem besonderen liturgischen Akt will Papst Franziskus die Menschen in der Ukraine und auch Russlands unter den Schutz der Gottesmutter Maria stellen. Dazu werde er bei einer Bußfeier am 25. März im Petersdom die beiden Länder dem Unbefleckten Herzen Mariens weihen, teilte der Vatikan mit. Der Sozialbeauftragte des Papstes, Kurienkardinal Konrad Krajewski, soll demnach am selben Tag in Fatima, einem der wichtigsten Marienwallfahrtsorte weltweit, ebenfalls diesen Ritus vollziehen.
Die Ukraine durchlebt dramatische Tage: Tage des Krieges, Tage des menschlichen Leids. Soldaten auf beiden Seiten der Front werden getötet und verwundet. Auch viele Zivilisten sind unter den Opfern, weil Wohnhäuser, Schulen und Krankenhäuser von Bomben und Raketen getroffen werden. Allen Regeln der Einhegung von Kriegshandlungen zum Trotz werden die zivilen Opfer in Kauf genommen, sehr wahrscheinlich sogar zur Einschüchterung und Demoralisierung der Bevölkerung bewusst herbeigeführt. Bereits in den wenigen Tagen, die dieser Krieg andauert, sind Tausende Menschen gestorben. Unzählige mehr haben den Tod von Angehörigen zu beklagen, ihr Hab und Gut verloren und wurden ihrer Lebenschancen beraubt. Viele haben Traumata erlitten, von denen sie sich erst nach sehr langer Zeit werden erholen können. Wahrscheinlich sind schon mehr als zwei Millionen Menschen auf der Flucht ins Ausland. Die Schneise der Verwüstung, die der Krieg in kürzester Zeit geschlagen hat, ist riesig.
Mit einem eindringlichen Appell hat Papst Franziskus erneut ein sofortiges Ende der Waffengewalt in der Ukraine gefordert. "In Gottes Namen bitte ich euch: Beendet dieses Massaker!", sagte er am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. In der vergangenen Woche sei Mariupol eine "Märtyrerstadt dieses entsetzlichen Krieges" geworden, der die Ukraine verwüste.
Der vom Papst in die Ukraine gesandte Kardinal Michael Czerny hat nach drei Tagen seine Mission beendet. Wie Vatican News berichtete, hatte der Interimsleiter der vatikanischen Entwicklungsbehörde auf dem Rückweg aus dem ungarisch-ukrainischen Grenzgebiet am Donnerstag erneut in Budapest Halt gemacht. Dort habe er den Jesuiten-Flüchtlingsdienst, den Bahnhof Nyugati und ein Aufnahmezentrum der Malteser besucht.
Der Wiener Theologe Paul Zulehner hat vor der Gefahr der Parteilichkeit der Kirchen im Ukraine-Krieg gewarnt. "Die Versuchung der Kirche könnte sein, sich missbrauchen zu lassen, zur Rechtfertigung des Krieges, zur Rechtfertigung weiterer Kämpfe", sagte er dem ORF. Anstatt sich vor den "kämpferischen Wagen" spannen zu lassen, wünsche er sich sowohl von der russisch-orthodoxen als auch von der griechisch-katholischen Kirche, dass sie "Brücken bilden" und sich nicht durch die Mächtigen trennen ließen. Menschen in beiden Völkern zusammenbringen sei der "eigentliche Job der Kirche heute".
Der Krieg in der Ukraine hat auch die am Donnerstag beendete Vollversammlung der katholischen Bischöfe Deutschlands überschattet. In einer zum Abschluss des Treffens im oberfränkischen Wallfahrtsort Vierzehnheiligen vorgestellten Erklärung fordern die Bischöfe ein sofortiges Ende der Kämpfe und die Aufnahme von Friedensverhandlungen.
Der von Papst Franziskus in die Ukraine entsandte Kurienkardinal Konrad Krajewski ist zum Auftakt seines Besuchs in der westukrainischen Großstadt Lwiw (Lemberg) mit ranghohen Kirchenvertretern zusammengekommen. Nach Angaben der mit Rom verbundenen griechisch-katholischen Kirche der Ukraine empfingen ihr Oberhaupt Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk von Kiew und der römisch-katholische Lemberger Erzbischof Mieczyslaw Mokrzycki den Sozialbeauftragten des Papstes.
Mit einem eindringlichen Appell für Frieden und einer scharfen Verurteilung des russischen Angriffskriegs hat am Montag die Frühjahrsvollversammlung der katholischen Bischöfe in Deutschland begonnen. Deren Vorsitzender, Bischof Georg Bätzing, sagte beim Eröffnungsgottesdienst in Vierzehnheiligen, "die russische Aggression kennt offenbar keinen Halt". Die Lage in dem osteuropäischen Land ist ein Schwerpunkt des viertägigen Treffens. Gemeinsam mit Experten wollen die Bischöfe darüber beraten. Dabei geht es vor allem um Hilfen für Geflüchtete aus der Ukraine.
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