Es war wohl weit mehr als ein kleiner imagepflegender Beitrag zu mehr Grün im Vatikan, als Papst Franziskus in den Vatikanischen Gärten einen Baum pflanzte. Die Steineiche aus Assisi soll Christen in aller Welt als Symbol der Hoffnung dienen: der Hoffnung darauf, dass die großen ökologischen Probleme auf der Erde, wie sie etwa bei der Amazonas-Synode zur Sprache kamen, gelöst werden können. Dafür muss die Verantwortung für die Schöpfung noch mehr Gewicht innerhalb der Kirche erhalten.
Umweltschutz geht uns alle an – das ist inzwischen ganz selbstverständlich: Kein Tag vergeht in den Nachrichten ohne einen Beitrag zum Thema Klima- und Umweltschutz.
Der katholische Theologe Andreas Matena aus Augsburg sieht bei „Fridays for Future“ Züge von Fundamentalismus. Die Klimastreik-Bewegung junger Leute „tritt als kompromissloses 'Wir' auf und will von 'den Anderen', dass sie dialoglos den Überzeugungen der Bewegung folgen“, sagte Matena am Dienstag im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) kritisiert die Klimadebatte in Deutschland als zu emotional. In der Bevölkerung gebe es eine große Abneigung gegen Greta Thunbergs „moralischen Zeigefinger und diese Hysterie“. Dafür könne man jedoch nicht die junge Klimaaktivistin verantwortlich machen, sagte Kretschmer. Vielmehr müsse kritisch hinterfragt werden, wer eine 16-jährige Jugendliche bis vor die Vereinten Nationen bringe.
Papst Franziskus hat in einem Buchbeitrag die Würde aller Lebewesen und Dinge hervorgehoben. Die Schöpfung sei „nicht bloß Natur und Umwelt“. Wenn nach biblischer Lehre Gott die Welt erschaffen habe, gebe es „nichts so Kleines oder Armseliges, das nicht in sich diesen Ursprung trüge“, schrieb der Papst in einem Aufsatz, aus dem die Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ (Donnerstag) Auszüge veröffentlichte.
Der Vatikan hat das Recht künftiger Generationen auf einen intakten Planeten unterstrichen. Solidarität sei nicht nur unerlässlich für nachhaltige Entwicklung, sondern auch eine „Grundfrage der Gerechtigkeit“, sagte der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen, Erzbischof Bernardino Auza, auf der 74. UN-Generalversammlung in New York. Ohne die Bewegung namentlich zu nennen, stellte er sich damit hinter ein Anliegen von „Fridays for Future“ und die von Umweltaktivistin Greta Thunberg initiierten Schülerstreiks für eine andere Klimapolitik.
Ein Gemälde mit dem Porträt der schwedischen Umweltaktivistin Greta Thunberg hat im Frankfurter Dom für Wirbel gesorgt. Das etwa zwei Meter hohe Bild sei am Mittwoch auf einem barocken Marien-Altar in der Vorhalle des Kaiserdoms entdeckt worden, sagte Dom-Rektor Stefan Scholz am Donnerstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Frankfurt.
Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) warnt vor unverhältnismäßigen Aktionen beim Klimaprotest: „Problematisch wird es, wenn es mit Sachbeschädigung einhergeht, wo Eigentum zerstört oder entsprechend gefährdet wird“, sagte der Bundesvorsitzende des Dachverbands vieler katholischer Jugendverbände, Thomas Andonie, dem Kölner Internetportal domradio.de.
Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat die Kirchen zu mehr Engagement im fairen Handel und beim Klimaschutz aufgerufen. Jährlich gäben beide in Deutschland 60 Milliarden Euro für Beschaffung aus, sagte Müller am Montagabend beim Jahresempfang des Bistums Augsburg. „Das ist eine gewaltige Marktmacht.“
Der Passauer Bischof Stefan Oster verteidigt seine Teilnahme an den Demonstrationen „Fridays for Future“ und „Marsch für das Leben“. „Als Christ bin ich der Überzeugung, dass beides zusammengehört: Der Einsatz für die Bewahrung unserer Schöpfung und der Schutz des Lebens, vom Zeitpunkt der Empfängnis bis zum letzten Atemzug“, schrieb der Jugendbischof der Deutschen Bischofskonferenz in seinem Blog.
Vor der Amazons-Synode im Vatikan fordert der Hauptgeschäftsführer des katholischen Lateinamerikahilfswerks Adveniat, Pater Michael Heinz, eine „vorrangige Option für die Schöpfung“. Der Schutz der indigenen Bevölkerung am Amazonas und der Schutz der „geschundenen Schöpfung“ müssten absolute Priorität haben, erklärte der Ordensmann in Essen: „Wir haben keine Zeit mehr!“ Es müssten radikale Maßnahmen für den Umweltschutz und die pastorale Umkehr getroffen werden.
Debatten über innerkirchliche Reformen und Entschädigungen für Opfer sexuellen Missbrauchs haben am Dienstag im Mittelpunkt der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz gestanden. In Fulda wurde auch ein Schreiben an UN-Generalsekretär Antonio Guterres veröffentlicht, in dem konkrete gesetzliche Regelungen und spürbare Verpflichtungen der einzelnen Staaten zur Rettung des Klimas gefordert wurden. Die Menschheit brauche Hoffnung, dass „die Schöpfung nicht verloren ist“.
Der Vatikan hat die Staatengemeinschaft zum Schutz der Wälder aufgerufen. Die mutwillige Zerstörung von Waldgebieten bedrohe nicht nur die Artenvielfalt und das gesamte Ökosystem, sondern verursache "großes menschliches Leid", sagte der zweithöchste Repräsentant der katholischen Kirche, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, bei der UN-Vollversammlung in New York.
Kurz vor dem Eintreffen von Papst Franziskus auf Mauritius hat eine Werbekampagne für mehr Umweltbewusstsein Wirbel gemacht. Poster zeigten, wie der Papst, die Hand eigentlich zum Segen erhoben, ein Papierknäuel in den Mülleimer wirft. Laut einem Bericht der mauritischen „Inside News“ setzte sich die Diözese Port Louis erfolgreich dafür ein, dass die Plakate vor der Landung des Papstes am Montag abgenommen wurden.
Kirchenvertreter und Politiker äußern sich mit großer Sorge über die Waldbrände in der Amazonasregion. Beim G7-Gipfel im französischen Biarritz einigten sich die Regierungschefs unterdessen auf weitreichende Hilfen für die betroffenen Länder. Papst Franziskus rief nach seinem Angelus-Gebet auf dem Petersplatz am Sonntag dazu auf, die Brände im Regenwald so schnell wie möglich einzudämmen.
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat die Kirchen dazu aufgerufen, sich stärker für den Klimaschutz zu engagieren. „Das Thema Umweltschutz ist ein zutiefst christliches, bei dem es auch auf die Stimmen der Kirchen ankommt“, sagte der bekennende Katholik am Dienstagabend in Lübeck. Zugleich forderte er auch mehr Anstrengungen von der Politik auf diesem Feld.
Umweltschutz ist das große Thema unserer Zeit. Und es geht uns alle an, denn jeder kann etwas dazu beitragen. Genau das haben viele Kinder und Jugendliche begriffen und demonstrieren zum Beispiel im Rahmen von „Fridays for future“ .
Interview mit der Umweltbeauftragten der Diözese Augsburg, Andrea Kaufmann Fichtner, zum Thema "Umweltschutz im Bistum Augsburg".
Rettet die Bienen: Das Volksbegehren im Frühling hat die Menschen auf die Straßen gebracht. Es war wohl ein Thema, das in der Luft lag.
„So lange mir Gott den Atem schenkt!“, pflegt er selbst zu sagen. So lange will Erwin Kräutler weitermachen: Als „Amazonas-Bischof“ ist er auf der ganzen Welt bekannt. Mehr als zwei Drittel seines Lebens setzt er sich schon für die Menschen im Amazonasgebiet ein. 35 Jahre war Kräutler Bischof in Xingu. Zwar konnte er diese Aufgabe mittlerweile abgeben, richtig in den „Ruhestand“ ist er aber keineswegs getreten. Am 12. Juli feiert Kräutler seinen 80. Geburtstag.
Der Vatikan setzt auf Elektromobilität: Künftig sollen 20 Ladestationen für Elektro- und Hybridelektrofahrzeuge im Vatikan installiert werden.
Das Bistum Rottenburg-Stuttgart will bis 2050 klimaneutral sein. Dies entspricht im Vergleich zum Jahr 2015 einer Reduzierung der Emissionen um 85 Prozent, erläuterte Bischof Gebhard Fürst vor Journalisten. Fürst gratulierte dabei auch der „Fridays for Future“-Initiative, weil sie „Druck ausübt“.
Köstlich, cremig und aus Insekten gewonnen – mit dieser neuen Kreation sorgte vor Kurzem ein Eishändler im südafrikanischen Kapstadt weltweit für Schlagzeilen. Auf dem Schwarzen Kontinent ist seine Erfindung nicht das erste Unikat in einer Reihe kulinarischer Seltsamkeiten.
Endlich wird’s Wetter wieder schöner, da wollen wir raus und was unternehmen. Wie wär´s zum Beispiel mal mit einer Bergmesse?
Mehr als 180 Länder haben sich auf gemeinsame Regeln im Kampf gegen den Plastikmüll geeinigt. Bei einem UN-Treffen in Genf unterzeichneten Regierungsvertreter von 187 Staaten am Freitag eine Vereinbarung, nach der künftig nur noch sortierter, gereinigter und wiederverwertbarer Plastikmüll gehandelt werden darf. Für den Export anderer Plastikabfälle wird künftig weltweit eine Zustimmung der Behörden der Export- und der Importstaaten erforderlich sein.
Die 28-jährige Augsburgerin Katharina van der Beek hatte sich zu Beginn der Fastenzeit vorgenommen, voll und ganz auf Plastik zu verzichten.
Die schwedische Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg hat am Mittwoch an der Generalaudienz von Papst Franziskus auf dem Petersplatz teilgenommen. Im Anschluss begrüßte das Kirchenoberhaupt die 16-jährige Schülerin persönlich und wechselte mit ihr einige Worte. Greta zeigte dem Papst ihr Plakat mit der Aufschrift „Join the climate strike“.
Es ist sicherlich nicht das größte Problem, das die Kirche momentan hat, aber es wird die Menschen bewegen. Wenn am Palmsonntag die Gläubigen zum Gottesdienst gehen und erwarten, gesegnete Palmzweige für ihre Kreuze aus der Messe mitnehmen zu können, werden sie vielerorts mit leeren Händen dastehen.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat sich gegen einen verkürzten Gemeinwohlbegriff in Europa gewandt. Wirkliches Gemeinwohl sei mehr als die Verteidigung europäischer Wohlstandsgewinne in Konkurrenz zu anderen wirtschaftlichen Supermächten, sagte Marx am Dienstag in Paris. Christen seien Weltbürger, ihnen müsse es um das Welt-Gemeinwohl und die Verteidigung des gemeinsamen Hauses Erde im Sinne der globalen Ökologie gehen.
Zum Weltwassertag am heutigen Freitag schlagen Helfer Alarm. Weltweit haben 2,1 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem und durchgängig verfügbarem Trinkwasser, wie die Organisation FIAN mitteilte. Gründe dafür seien eine Ausgrenzung von marginalisierten Bevölkerungsgruppen, die Folgen des Klimawandels, Industrie- und Bergbauaktivitäten sowie ein Ausbau der städtischen Infrastruktur und der industriellen Landwirtschaft.
KARLSHULD – Seit mehr als 50 Jahren züchtet Manfred Singer Vögel. „Das liegt mir im Blut“, sagt der 66-Jährige, dessen Vater schon Sittiche und Ziertauben züchtete. Gemeinsam mit seinem Züchterkollegen Gerhard Märtl (56) engagiert sich Singer auch für den Vogelschutz.
Kardinal Luis Tagle hat die Gläubigen seines Erzbistums Manila zu Gebeten um Regen aufgerufen. In weiten Teilen der philippinischen Hauptstadt herrscht eine zunehmende Wasserknappheit. "Wir bitten den Herrn, uns möglichst schnell den notwendigen Regen zu schicken, um Schäden an den Ernten, an anderen Lebensgrundlagen und die drohende Wasserknappheit zu vermeiden", heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Gebetstext des Kardinals.
Für viele Menschen war der Aschermittwoch der Startschuss für den Verzicht. Laut einer aktuellen Umfrage plant knapp jeder vierte Deutsche zu Fasten. Der Verzicht auf Alkohol, Zigaretten oder Süßigkeiten ist dabei besonders populär. Meist stehen gesundheitliche Beweggründe im Vordergrund. Ganz anders bei der Augsburgerin Katharina van der Beek. Sie möchte in diesem Jahr 40 Tage lang voll und ganz auf Plastik verzichten – der Umwelt zuliebe, aber auch aus religiösen Gründen.
Der Indiomissionsrat der katholischen Kirche (CIMI) in Brasilien hat die geplante Freigabe der Rohstoffförderung auf indigenem Land verurteilt. Mit dem im Internet veröffentlichten Statement reagierte der Rat auf die Erklärung der Regierung, die Freigabe in den geschützten Gebieten zu prüfen. Zudem deutete die Regierung an, auf die gesetzlich vorgeschriebene Anhörung der betroffenen Indigenen zu verzichten.
Mehrere katholische Bistümer und evangelische Landeskirchen rufen in den kommenden Wochen zum Klimaschutz per "Autofasten" auf. Ab sofort ist die Anmeldung für die Aktion in der Fastenzeit vom 6. März bis zum 20. April unter www.autofasten.de möglich. Erstmals können sich auch Gruppen statt Einzelpersonen beteiligen, etwa Schulklassen, Kollegenkreise oder Unternehmen und Einrichtungen.
HOHENWART – Religion, Politik, Weltanschauungen – dafür hat sich Bruder Martin Wembacher schon immer interessiert. Seine Leidenschaft aber gehört der Landwirtschaft. Als Herz-Jesu-Missionar hat er im Klostergut der Oase Steinerskirchen in Hohenwart (Kreis Neuburg-Schrobenhausen) seinen Platz und seine Berufung gefunden.
Die Aufregung war groß vorletzte Woche: Schüler in verschiedenen deutschen Städten hatten den Unterricht geschwänzt und für den Umweltschutz gestreikt. Dürfen die das überhaupt, fragen die einen. Oder – und das sagen die Befürworter - müssen sie sogar?
„Heute für morgen handeln“ - unter diesem Titel lädt das Bistum Augsburg Verbände, Pfarreien und Schulen ein, sich mit spannenden Projekten am Schöpfungspreis 2019 zu beteiligen.
Nach dem Abschluss der Weltklimakonferenz in Kattowitz kritisieren zahlreiche Entwicklungs- und Umweltschutzorganisationen die erreichten Ergebnisse.
Am kommenden Freitag endet im polnischen Kattowitz die Weltklimakonferenz. Noch ist offen, was genau bei den Verhandlungen herauskommt, an denen Vertreter aus rund 200 Staaten teilnehmen. Einer, der genau hinschaut, ist Dirk Messner, Leiter des Instituts für Umwelt und menschliche Sicherheit der Universität der Vereinten Nationen (UNU-EHS). Im Interview nimmt der Politologe und langjährige Chef des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik den bisherigen Verlauf der Gespräche unter die Lupe.
Der Vatikan hat die Teilnehmer des Weltklimagipfels in Kattowitz zum Handeln gemahnt. Man müsse fragen, ob genügend politischer Wille zur Umsetzung der Klimaziele vorhanden sei, sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin zur Eröffnung des Gipfels am Montag in der polnischen Stadt. Um die Erderwärmung zu begrenzen, sei klare, weitblickende und starke politische Entschlossenheit nötig. Bislang hätten die Unterzeichnerstaaten des Pariser Klimaabkommens zu wenig getan, kritisierte der Kardinal.
Ab Montag trifft sich die internationale Staatengemeinschaft im polnischen Katowice (Kattowitz) und berät über die weitere Umsetzung des Klimaabkommens von Paris. Ruhrbischof Franz-Josef Overbeckist Vorsitzender der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen bei der Deutschen Bischofskonferenz. Im Interview spricht er über seine Erwartungen an die Weltklimakonferenz und konkrete Auswirkungen vor Ort.
Das Hilfswerk Misereor übt im Vorfeld der Weltklimakonferenz harsche Kritik an der Bundesregierung. Deutschland werde seiner globalen Verantwortung „einmal mehr“ nicht zeitnah gerecht, sagte Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel am Dienstag in Aachen. Am Vortag war bekannt geworden, dass die Kohlekommission ihren Bericht erst im kommenden Frühjahr vorlegen wird; dementsprechend wird die Bundesregierung auf der Klimakonferenz im polnischen Katowice keinen Ausstiegsplan aus der Kohleverstromung vorlegen.
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat die Christen zum Engagement für „Klimagerechtigkeit“ aufgerufen. Sie müssten auf Politiker und Wirtschaftsmanager Druck ausüben, dass sie bei ihren Entscheidungen die Bewahrung der Schöpfung beachten, forderte Schick am Montag in Berlin. Der Vorsitzende der Weltkirche-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz sprach in einem deutsch-polnischen Gottesdienst mit Teilnehmern des „Ökumenischen Pilgerwegs für Klimagerechtigkeit“ und Bischöfen verschiedener Konfessionen aus beiden Ländern.
Zu deutlich mehr Anstrengungen bei Abrüstung und Klimaschutz hat Papst Franziskus ermuntert. Scheinbar spielten diese Aufgaben derzeit eine immer weniger wichtige Rolle an den Verhandlungstischen der Welt, sagte er am Montag vor internationalen Wissenschaftlern. Es mangele „an Willen und politischer Entschlossenheit, das Wettrüsten zu stoppen und Kriege zu beenden“, so der Papst vor Mitgliedern der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften.
Amazonien im September 2013: Ein paar Dutzend Menschen kommen zum Haus der Nonne Geneviève Hélène Boyé, genannt Schwester Veva. Barfuß nähern sich die Apyãwa-Indios der Hütte, mit eigenartig wiegendem Gang, einen langanhaltenden, wimmernden Gesang anstimmend. Im Wohnraum ist ein rechteckiges Loch in den gestampften Lehmboden gegraben worden. Darin liegt der Körper von Veva, eingehüllt in die weiße Hängematte, in der sie jede Nacht zu schlafen pflegte.
Zwei Monate vor dem UN-Weltklimagipfel im polnischen Kattowitz (Katowice) rufen die katholischen Bischöfe des Landes zum Schutz der Umwelt auf. In einem am Montag in Warschau veröffentlichten Hirtenbrief warnen sie: „Smog tötet.“ In Polen stürben Schätzungen zufolge jährlich fast 40.000 Menschen aufgrund der Luftverschmutzung, schreiben die Bischöfe.
Zum Welttourismustag an diesem Donnerstag hat Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) Reiseveranstalter zu mehr Nachhaltigkeit gerade in Entwicklungsländern aufgerufen. Tourismus sei in vielen Entwicklungsländern der wichtigste Devisengeber und schaffe dauerhaft Jobs, sagte Müller. „Er muss aber nachhaltiger werden, denn viel zu oft noch zerstört er Natur und damit die Lebensgrundlagen der Menschen.“
Der Aachener Bischof Helmut Dieser kritisiert die Aktionen der Umweltaktivisten im Hambacher Forst - bekundet aber zugleich Verständnis für ihr Anliegen. „Der Kampf gegen die Rodung des Hambacher Forsts ist symbolisch hoch aufgeladen“, erklärte der Bischof am Montag in Aachen. „Alle langfristigen politischen und ökonomischen Fragestellungen um eine ökologisch verträgliche und nachhaltige Energiewirtschaft und die Bewahrung der Artenvielfalt, den Klimaschutz und die soziale Verträglichkeit aller Maßnahmen des Umweltschutzes werden von vielen in diesen Kampf hineinprojiziert.“ Diese seien aber durch symbolische Kämpfe nicht lösbar.
Das Thema Wasser steht im Mittelpunkt einer Papstbotschaft zum Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung, der am Samstag begangen wird. Der Sekretär des Päpstlichen Rats für Entwicklung, Bruno Marie Duffe, sagte dazu am Freitag im Vatikan, Zugang zu sauberem Trinkwasser gehöre zu den ersten Menschenrechten. Das gemeinsame Gebet der christlichen Kirchen solle sie in ihrem politischen, wirtschaftlichen und ökologischen Handeln stärken.
Die Kirchen in Deutschland rufen die Christen zu einem verstärkten Engagement für die Bewahrung der Schöpfung auf. „Als Christen müssen wir uns dafür einsetzen, dass der wirtschaftliche und technische Fortschritt nicht zu Lasten der Umwelt und damit unserer Lebensgrundlage geht“, erklärte der Vorsitzende der bundesweiten Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK), der Speyerer katholische Bischof Karl-Heinz Wiesemann, am Mittwoch in Bonn. Er äußerte sich zum ökumenischen Tag der Schöpfung, den Christen in Deutschland seit 2010 gemeinsam begehen. In diesem Jahr findet er am 7. September statt.
Waldbrände in Schweden, Dürre in Deutschland, Überschwemmungen in Indien: Das Jahr 2018 zeigt, dass die Wasserprobleme in vielen Teilen der Welt eskalieren. Neue, naturnahe Lösungen sucht die Weltwasserwoche in Stockholm.
Deutschland kann sein Klimaziel für 2020 einer aktuellen Studie zufolge noch erreichen. Durch Abschalten und Drosseln von Braunkohlekraftwerken ließe sich der Ausstoß von Treibhausgasen in den verbleibenden beiden Jahren noch auf die geplanten 40 Prozent des Niveaus von 1990 reduzieren, erklärte Norman Gerhardt vom Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik am Donnerstag in Berlin. Das Institut hatte die Studie im Auftrag der Umweltorganisation Greenpeace erstellt. Der Berliner Weihbischof Matthias Heinrich mahnt, sich der Verantwortung zu stellen.
Das katholische Hilfswerk Misereor begrüßt die von Papst Franziskus einberufene Amazonas-Synode. Der Papst wolle wachrütteln und dazu aufrufen, Verantwortung für das Leben aller zu übernehmen und nach neuen Wegen für einen umfassenden sozialen und ökologischen Wandel zu suchen, sagte Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel am Freitag in Essen. Die Sonderversammlung der Bischofssynode zur Lage im Amazonas-Gebiet soll im Oktober 2019 in Rom stattfinden.
Der Friedensnobelpreisträger und frühere US-Vizepräsident Al Gore hat Papst Franziskus' Einsatz für den Klimaschutz gelobt. In einem Interview mit „Vatican News“ am Mittwoch in Rom zeigte sich der demokratische US-Politiker beeindruckt von der Umweltenzyklika „Laudato si“ und den Forderungen des Papstes nach einer „Nachhaltigkeitsrevolution“.
Aus Umweltschutzgründen will der Vatikan seinen Plastikverbrauch senken. Gestartet hat die Initiative das vatikanische Entwicklungsministerium unter Leitung von Kardinal Peter Turkson.
Umwelt, indigene Völker und Solidarität: Der Vatikan hat das Vorbereitungsdokument zur Bischofssynode über Amazonien im Oktober 2019 vorgestellt. Bei dem großen Bischofstreffen im kommenden Jahr sollen neue Wege für die Kirche und eine ganzheitliche Ökologie besprochen werden.
Die Umweltschäden durch Raubbau im Amazonasgebiet und deren soziale Folgen stehen im Mittelpunkt einer von Papst Franziskus einberufenen Bischofssynode. Das geht aus dem am Freitag im Vatikan veröffentlichten Vorbereitungsdokument hervor. Weiter erörtern die Synodenteilnehmer eine Stärkung der indigenen Bevölkerung, Ämter für Frauen in der Kirche und neue Wege, um einen Zugang der Gläubigen zur Messfeier sicherzustellen. Eine Zulassung verheirateter Männer zum Priesteramt, wie sie im Vorfeld auch von einzelnen Bischöfen ins Spiel gebracht wurde, wird in dem Papier nicht erwähnt.
Die Fusion der Konzerne Bayer und Monsanto ist nach Ansicht des katholischen Hilfswerks Misereor eine schlechte Nachricht für Bauern weltweit. Bayer ziele auf reine Gewinnmaximierung und ignoriere die Realitäten bäuerlicher Betriebe, teilte Misereor am Donnerstag in Aachen mit. Der Konzern setze auf risikoreiche Ansätze, „Ertragssteigerung durch das eigene Saatgut und giftige Pestizide“, und nicht auf Ernährungssicherheit für die Weltbevölkerung.
Jeder kann zur Bewahrung der Schöpfung beitragen, auch eine ganze Diözese! Besonders beeindruckend zu sehen ist das am Tagungshotel Haus Sankt Ulrich in Augsburg. Seit über 40 Jahren gehen die Menschen hier ein und aus: 85 000 Gäste sind es pro Jahr, verteilt auf 91 Betten. Und auf einer Gesamtfläche von 15 000 Quadratmetern gibt es auch viele Möglichkeiten, um ein Zeichen für die Umwelt zu setzen. Die Diözese Augsburg ist der Träger des Hotels. Ihre Vision: Das Haus St. Ulrich fit machen für die Zukunft!