Kirchenbauten – Katholische Sonntagszeitung https://www.katholische-sonntagszeitung.de Fri, 12 Jul 2024 07:50:32 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.2 Kathedrale von Rouen soll heute wieder öffnen https://www.katholische-sonntagszeitung.de/kathedrale-von-rouen-soll-heute-wieder-oeffnen-44931/ Fri, 12 Jul 2024 07:50:32 +0000 https://www.katholische-sonntagszeitung.de/?p=44931 Nach einem Brand ist die Lage in der Kathedrale im französischen Rouen offenbar wieder vollständig unter Kontrolle. Noch seien Feuerwehrleute vor Ort, um eventuelle Glutnester zu überwachen, teilte das katholische Bistum Rouen am Donnerstagabend mit. Die Kathedrale werde aber am Freitag wieder ihre Pforten öffnen.

Das Feuer war am späten Vormittag in der Kirchturmspitze ausgebrochen. Auf Videos, die im Internet kursierten, war zu sehen, wie dunkler Rauch über dem Turm des gotischen Gotteshauses aufstieg. Die Kirche wurde evakuiert, rund um die Kathedrale wurde eine Sperrzone eingerichtet. Die Brandursache ist noch unklar. Die aus Gusseisen bestehende Turmspitze der Kirche wird derzeit restauriert und ist seit mehreren Wochen von einem Gerüst und einer Abdeckung umgeben.

Die im 12. Jahrhundert erbaute Kathedrale von Rouen zählt zu den bedeutendsten Kirchen Frankreichs. Am 30. Mai 1431 wurde dort auf einem Scheiterhaufen am Marktplatz die 19-jährige Jeanne d’Arc alias Johanna von Orleans als Ketzerin verbrannt. Der Glockenturm der Kathedrale ist mit 151 Metern der höchste Kirchturm des Landes; bis zur Fertigstellung des Kölner Doms 1880 war er gar das höchste Gebäude der Welt.

Der aktuelle Vorfall in Rouen erinnert an den verheerenden Brand in der Pariser Kirche Notre-Dame. Bei Renovierungsarbeiten war dort am 15. April 2019 ein Großfeuer ausgebrochen, das Dächer und Dachstuhl, Teile der Gewölbe sowie den Vierungsturm zerstörte.

KNA

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Streit um Rückgabe von katholischer Kathedrale in Kiew https://www.katholische-sonntagszeitung.de/streit-um-rueckgabe-von-katholischer-kathedrale-in-kiew-mittwoch-08-november-2023-11-26-00-22758/ Wed, 08 Nov 2023 09:26:00 +0000 https://kath-sonntagszeitung.prod.welocal.cloud/streit-um-rueckgabe-von-katholischer-kathedrale-in-kiew-mittwoch-08-november-2023-11-26-00-22758/ Mit einer Kundgebung und einer Petition pocht die römisch-katholische Kirche in Kiew auf die Rückgabe der Sankt-Nikolaus-Kathedrale durch den ukrainischen Staat an sie. Angeführt von ihrem Geistlichen, Pater Pawlo Wyschkowsk, versammelten sich am Montag Dutzende Mitglieder der Pfarrei Sankt Nikolaus vor dem Kulturministerium in der ukrainischen Hauptstadt, wie örtliche Medien berichteten. Der Ordensmann kritisierte demnach, dass die Regierung die von ihr versprochene Übergabe der Kathedrale an die Katholiken verzögere und das bedeutende neugotische Gotteshaus verfallen lasse.

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Pfarreimitglieder legten demonstrativ zwölf Steine vor dem Eingang des Ministeriums ab, die sich aus dem Sakralbau gelöst hätten und auf den Boden gefallen seien. "Die Kirche steht bereits am Rande der Zerstörung", sagte Wyschkowski laut dem katholischen Internetportal rkc.org.ua. Etwa 7.700 Menschen unterschrieben seit Ende Oktober eine Online-Petition an die Regierung für die umgehende Rückgabe der Kathedrale.

Die Katholiken dürfen zwar in dem von 1899 bis 1909 errichteten Sakralbau seit mehr als 30 Jahren wieder Gottesdienste feiern. Aber das Kulturministerium setzte eine Vereinbarung vom November 2021 nicht um, wonach die Kathedrale spätestens am 1. Juni 2022 rückübertragen werden sollte.

Der seit Sommer amtierende Kulturminister Rostyslaw Karandejew versicherte Pater Wyschkowski nun in einem Gespräch, dass er für eine kostenlose Verpachtung des Gotteshauses an die Katholiken sei. Dafür müsse aber das Parlament erst noch ein Gesetz über die Verpachtung von Staatseigentum verabschieden, teilte das Ministerium weiter mit.

Die Kathedrale in Kiews Zentrum hat zwei 62 Meter hohe Spitzbogentürme und ist nach der Alexanderkirche das zweitälteste katholische Kirchengebäude der Hauptstadt. Bereits in den 1930er Jahren wurde die Kirche vom kommunistischen Regime geschlossen und als Lager benutzt, ehe sie im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt wurde. In der Nachkriegszeit wurde sie teils renoviert und beherbergte das Archiv der Region Kiew. Seit 1980 ist darin das Haus der Orgel- und Kammermusik untergebracht, das das abermals umgebaute Kirchengebäude auch als Konzertsaal nutzt.

Seit 32 Jahren bemüht sich die Kirche um eine Rückgabe. Der Staat beanspruchte das Gebäude mit der eigens hierfür eingebauten Orgel aber weiter als nationales Konzerthaus. Das große Instrument wurde allerdings bei einem Brand Anfang September 2021 zerstört, wobei auch Teile des Gebäudeinneren Schaden nahmen. Als Brandursache gilt ein technischer Defekt an der Orgel. Die katholische Kirche hat bereits Geld für die Restauierung der Kathedrale gesammelt. Die Hauptkathedrale des Bistums steht in der Großstadt Schytomyr.

KNA

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Polizei: Feuer war Brandstiftung https://www.katholische-sonntagszeitung.de/polizei-feuer-in-saechsischer-kirche-war-brandstiftung-montag-14-august-2023-09-01-00-21243/ Mon, 14 Aug 2023 05:01:00 +0000 https://kath-sonntagszeitung.prod.welocal.cloud/polizei-feuer-in-saechsischer-kirche-war-brandstiftung-montag-14-august-2023-09-01-00-21243/ Die durch ein Feuer weitgehend zerstörte evangelische Stadtkirche im sächsischen Großröhrsdorf ist laut Polizei vorsätzlich in Brand gesteckt worden. "Bei dem mutmaßlichen Brandstifter handelt es sich um einen 40-Jährigen mit deutscher Staatsangehörigkeit", teilte die Polizeidirektion Görlitz am Wochenende mit. In der Vernehmung habe der polizeibekannte Mann die Tat eingeräumt. Gegen ihn wurde umgehend Haftbefehl erlassen. Der Beschuldigte sitze in Untersuchungshaft.

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Das verheerende Feuer hatte die Stadtkirche in der Nacht zum 4. August nahezu komplett zerstört. Die Barockkirche und ihre Ausstattung stammen aus dem frühen 18. Jahrhundert. "Nach einer umfangreichen Untersuchung des Brandorts kann ein technischer Defekt ausgeschlossen werden. Es muss von einer Brandstiftung ausgegangen werden", teilte die Polizei mit. Mehrere Zeugen hatten von einem lauten Knall berichtet. Die Flammen erfassten laut früheren Polizeiangaben zunächst den Dachstuhl, danach auch den Glockenturm. Erst am Nachmittag des 4. August konnte das Feuer gelöscht werden.

Die Kirche brannte fast vollständig aus. Auf Luftaufnahmen ist zu sehen, dass nur noch die Außenmauern und der fast 50 Meter hohe Kirchturm stehen, dessen Spitze eingestürzt ist. "Der immaterielle Schaden geht ins Unermessliche", heißt es auf der Homepage der Kleinstadt im Landkreis Bautzen. Die Barockkirche war 1736 eingeweiht worden. "Altar und Taufstein waren hölzerne Kopien jener marmornen Sakralgeräte, welche die Leipziger Thomaskirche bis 1945 zierten", so die Stadt. Noch nicht einmal zehn Jahre sei es her, dass die Kirche innen wie außen umfassend saniert worden sei.

Von den Flammen zerstört wurden laut "Bild"-Zeitung unter anderem eine Madonna aus dem 15. Jahrhundert, ein vom Sohn des Dresdner Zwinger-Architekten Matthäus Daniel Pöppelmann gefertigtes Gemälde, Bildnisse von Luther und Melanchthon aus dem Jahre 1614 und der 1745 fertiggestellte Altar.

KNA

Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) sprach gegenüber der Zeitung von einem "herben kulturellen Verlust, den die Kirche, die Stadt, letztlich wir alle erlitten haben". Der evangelische Gemeindepfarrer Stefan Schwarzenberg zeigte sich "zutiefst bestürzt". Er spüre aber einen Zusammenhalt. "Der Wille ist da, hier wieder was hinzubekommen."

KNA

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Dom von L’Aquila in den Abbruzzen wird restauriert https://www.katholische-sonntagszeitung.de/14-jahre-nach-erdbeben-dom-von-l-aquila-wird-restauriert-mittwoch-01-maerz-2023-10-27-00-23037/ Wed, 01 Mar 2023 08:27:00 +0000 https://kath-sonntagszeitung.prod.welocal.cloud/14-jahre-nach-erdbeben-dom-von-l-aquila-wird-restauriert-mittwoch-01-maerz-2023-10-27-00-23037/ 14 Jahre nach dem verheerenden Erdbeben in den italienischen Abruzzen beginnen die Restaurierungsarbeiten am Dom von L'Aquila. Am Montag wurden die Schlüssel der Kathedrale an die Restaurierungsfirma übergeben, berichtete die katholische Tageszeitung "L'Avvenire".

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Den Bauarbeiten ging ein langwieriger bürokratisch-technischer Prozess voraus. Sie sollen in fünf Jahren abgeschlossen sein, die geplanten Kosten belaufen sich auf rund 37 Millionen Euro. Ein Großteil der Arbeiten entfällt auf die eingestürzte Kuppel und die stark beschädigte Apsis der Kathedrale.

Bei einem Erdbeben der Stärke 5,8 am 6. April 2009 wurden Teile der Innenstadt von L’Aquila zerstört; mehr als 300 Menschen kamen ums Leben, Tausende wurden verletzt. Der Wiederaufbau verläuft schleppend und zieht sich bis heute hin. Während einige vom Erdbeben beschädigte Kirchen bereits wiedereröffnet wurden, ist die Kathedrale seit 2009 für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Im vergangenen Jahr besuchte Papst Franziskus die Stadt und die Kathedrale. Er sprach den Überlebenden des Erdbebens seinen Respekt aus und ermutigte sie.

KNA

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Eine Wohltat für Körper und Seele https://www.katholische-sonntagszeitung.de/gaubens-und-kirchenrundweg-auf-einer-spur-in-oy-mittelberg-freitag-18-juni-2021-13-00-00-19107/ Fri, 18 Jun 2021 09:00:00 +0000 https://kath-sonntagszeitung.prod.welocal.cloud/gaubens-und-kirchenrundweg-auf-einer-spur-in-oy-mittelberg-freitag-18-juni-2021-13-00-00-19107/ OY-MITTELBERG – Es riecht nach Frühling. Das Gelb des Löwenzahns spielt eine dominante Rolle auf den satten Bergwiesen. Die Luft ist angenehm frisch und die Sicht reicht an diesem klaren Tag bis weit in die Allgäuer Alpen. Schon von weitem sieht man den Turm eines Gotteshauses, das über dem wildromantischen Wertachtal liegt und gerne als die „schönste Dorfkirche des Allgäus“ bezeichnet wird.

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Keine Frage, die Heilig­-Kreuz-Kirche in Maria Rain gehört zu den vielen Höhepunkten auf dem ökumenischen Glaubens- und Kirchenrundweg „Auf seiner Spur“ in Oy-Mittelberg. Er verbindet alle Ortschaften im Gemeindegebiet und führt zu sehenswerten Kirchenbauten aus unterschiedlichen Jahrhunderten mit nicht wenigen überregional bekannten Kunstwerken. Vor allem aber ist er ein Weg, der Körper und Seele gleichermaßen guttut.

Es geht durch stille Hochmoore, an Rottachsee und Grüntensee vorbei und zu kleinen Weihern, die zwischen den schmucken Ansiedlungen verstreut liegen. Auch der ein oder andere Höhenmeter ist zu überwinden, und man kann zwischendurch schon mal ein wenig außer Puste kommen. Ein Grund mehr, immer wieder innezuhalten, auf einer gemütlichen Bank Platz zu nehmen, sich eine Brotzeit zu gönnen – und sich an atemberaubenden Ausblicken und an Gottes wunderbarer Natur zu erfreuen.

Stolze 42 Kilometer umfasst der Glaubens- und Kirchenrundweg in seiner gesamten Länge. Aber keine Angst: Er muss nicht an einem Tag komplett gemeistert werden. Es gibt reichlich Abkürzungsmöglichkeiten und Wegvarianten. Schön auch, dass man an vielen Stationen mit Bus oder Bahn wieder bequem zurück zum Ausgangspunkt kommt. Und Radfahrer sind hier genauso an der richtigen Adresse wie Fußgänger. 

Begonnen hat der heutige Wandertag beim idyllischen Sticher Weiher. Das urchristliche Fischsymbol weist konsequent den Weg. Unterwegs trifft man auf insgesamt acht Stelen mit zentralen Jesus-Botschaften aus dem Johannesevangelium. „Ich bin der Weg, ich bin die Wahrheit und ich bin das Leben. Zum Vater kommt man nur durch mich“, ist auf der Stele an der Südostseite der Wallfahrtskirche in Maria Rain zu lesen. 

Ihre Geschichte reicht bis weit ins Mittelalter zurück. Überlieferungen zufolge wird bereits im elften Jahrhundert von einem Kirchenbau berichtet. Das jetzige Gotteshaus wurde Ende des 15. Jahrhunderts gebaut und ist heute geprägt durch Baustile von Spätgotik, Renaissance, Barock und Rokoko. Einzigartig ist der dreigliedrige Hochaltar. Er wurde bereits 1519 vollendet. 

Es geht weiter – steil bergab ins Wertachtal. Der weiche Waldboden entlang des Flussbettes ist angenehm. Auch die zahlreichen Vogelstimmen und das Plätschern des Wassers vertiefen die meditative Stimmung. Dann geht’s wieder kräftig bergauf und bald ist der Bahnhof Maria Rain erreicht. Mit aufwendig gearbeiteten Altären und schönen Stuckarbeiten beeindruckt die Kirche St. Wolfgang im Ortsteil Haslach, die 1744 erbaut wurde und das Leben des heiligen Wolfgang durch zahlreiche Bilder und Fresken anschaulich zum Ausdruck bringt. 

Inzwischen sind fast zehn Kilometer marschiert. Die Laune ist nach wie vor gut. Morgen ist auch noch ein Tag, denken sich die Wanderer und wählen eine Abkürzung über Guggemoos zurück zum Sticher Weier. Eine Einkehr und ein kühles Getränk in einer Gartenwirtschaft sind im Frühjahr 2021 leider noch nicht möglich. Ein Schluck heißen Kaffees aus der mitgebrachten Thermoskanne ist aber auch willkommen.

Ein Abstecher muss nach der Mittagspause aber dann doch noch sein. Auf 1036 Metern Höhe liegt St. Michael in Mittelberg. Das Gotteshaus ist eine der höchstgelegenen Pfarrkirchen in ganz Deutschland. Erbaut im Jahr 1453, gehen ihre Ursprünge bis ins achte Jahrhundert zurück. Herausragende Werke bildhauerischer Kunst sind die Kanzel und die Statuen am Hochaltar. Zeuge einer großen Vergangenheit ist auch die sagenumwobene Michaelsglocke von 1522. 

Ganz in der Nähe der Kirche ist ein kleiner Fußweg. Er ist nicht lang und führt – wie könnte es anders sein – noch einmal steil nach oben. Aber die Mühe lohnt sich. Eine gemütliche Wellnessbank lädt zum Verweilen ein. Noch einmal schweift der Blick in die phantastische Bergwelt. Man darf aber auch die Augen schließen und sich auf einen weiteren spirituellen Wandertag in Oy-Mittelberg freuen.

Brigitte Geiselhart

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Jesulein zurückgekehrt https://www.katholische-sonntagszeitung.de/margaretenkapelle-ist-nach-brand-wiederhergestellt-sonntag-24-januar-2021-14-29-00-19212/ Sun, 24 Jan 2021 12:29:00 +0000 https://kath-sonntagszeitung.prod.welocal.cloud/margaretenkapelle-ist-nach-brand-wiederhergestellt-sonntag-24-januar-2021-14-29-00-19212/ MÖDINGEN – Lächelnd schaut sich Schwester Eva Ortner in der Margaretenkapelle im Kloster Maria Medingen in Mödingen (Kreis Dillingen) um. „Im Großen und Ganzen ist die Renovierung nach diesen fünfeinhalb Jahren abgeschlossen“, sagt die Oberin und fügt hinzu: „Maria Medingen leuchtet wieder.“ 

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Dabei zeigt sie auf das große Deckengemälde aus dem 18. Jahrhundert, das Ereignisse aus dem Leben der seligen Margareta Ebner zeigt. Sie weist auf den Hochaltar, auf die weiß-goldenen Chörlein-Gitter und die golden glänzenden Verzierungen im Rokoko-Stil, die im Licht strahlen. Alles wurde von den Restauratoren mit viel Können und Liebe zum Detail wiederhergestellt, weshalb Sr. Eva meint: „Fünf Jahre haben die Besten daran gearbeitet.“

Anfang Juli 2015 wurden Teile des Klosters durch ein Feuer zerstört, eine Schwester starb. Untersuchungen ergaben, dass das Feuer von einer brennenden Kerze in einem Nebenraum der Sakristei ausgegangen war. Inzwischen führt eine neue Treppe zur Empore der Margaretenkapelle.

Den Weg habe auch das Feuer genommen, was laut Schwester Eva die große Zerstörung im oberen Bereich erklärt. Heute sind Brandschutztüren eingebaut. Die Tür zur Sakristei wurde anhand von Fotos rekonstruiert, „aus dem Nichts“, stellt Sr. Eva angesichts der Schönheit der Holz-
intarsien beeindruckt fest.

Die Wallfahrtskirche konnte schon im Oktober 2016 wiedereröffnet werden, die Restaurierung der Margaretenkapelle dauerte länger. Nach dem Brand hatte keiner zu hoffen gewagt, dass das große Fresko in der Margaretenkapelle, das über und über mit Ruß bedeckt war, wieder im Original hergestellt werden könne. Doch ein neuartiges Spezialverfahren machte dies möglich. 

Das Fresko auf der Empore dagegen musste neu gemalt werden. In einer Vitrine am Ausgang können Teile des verkohlten Putzes und Stucks betrachtet werden. Schautafeln unter der Empore der Wallfahrtskirche zeigen die Ausmaße der Schäden und den Ablauf der Restaurierung.

In Obhut gewesen

Auch das Jesulein und das Kreuz der seligen Margareta, die 1291 in Donauwörth geboren wurde, mit etwa 15 Jahren ins Kloster Maria Medingen eintrat und mit 60 Jahren starb, steht wieder in seinem Schrein am Altar. Nach dem Brand hatten die Franziskanerinnen es in die Obhut der Schwestern von St. Clara in Dillingen gegeben, wie schon die Dominikanerinnen während der Reformationszeit. Margareta hatte es am Stephanstag des Jahres 1344 von Freunden aus Wien in einer Wiege geschenkt bekommen.

Die gelungene Restaurierung freut die 17 Schwestern, die heute im Kloster leben. Auch zahlreiche Besucher kommen, erzählt Sr. Eva: „Sie schauen das Kunstwerk an, aber auch viele Pilger sind dabei.  Sie knien sich hin, berühren das Grab und beten.“ Votivtafeln in der Kapelle zeugen von der jahrhundertelangen Verehrung und dem Vertrauen auf die Fürbitte der seligen Margareta.

Brigitte Bunk

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Eine Herzkammer auf begrenzte Zeit https://www.katholische-sonntagszeitung.de/bischoefliche-hauskapelle-samstag-18-april-2020-14-30-00-19416/ Sat, 18 Apr 2020 10:30:00 +0000 https://kath-sonntagszeitung.prod.welocal.cloud/bischoefliche-hauskapelle-samstag-18-april-2020-14-30-00-19416/ AUGSBURG – Die Mutterkirche der Diözese ist der Augsburger Dom. Ihre Ursprünge reichen bis ins achte Jahrhundert. Künstler aus vielen Epochen haben das altehrwürdige Gotteshaus bereichert. So wurde es neben seiner ideellen Bedeutung als Bischofssitz auch zu einem kunsthistorisch bedeutenden Ort. In Zeiten der Corona-Pandemie sind jedoch im Dom wie anderswo nur vereinzelte Beter anzutreffen. Das Herz der Diözese schlägt momentan in der Bischöflichen Hauskapelle, einem eher unbedeutenden Bauwerk. 

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Aus der etwa nur einen Steinwurf vom Dom entfernten Kapelle des Bischofshauses werden wichtige Gottesdienste an Palmsonntag, Gründonnerstag, Karfreitag oder Ostern in alle Regionen der Diözese Augsburg übertragen. Der ernannte Bischof und  Apostolische Administrator Bertram Meier wendet sich von dort aus an alle Gläubigen im Bistum und tröstet damit vermutlich viele Gläubige, die auf Gottesdienste verzichten müssen.

Die SonntagsZeitung hat sich deshalb dieses Kirchlein einmal genauer angeschaut. Errichtet wurde es  in neuromanischen Baustil von dem Architekten Lorenz Hofmann wohl um die Mitte des 19. Jahrhunderts. Er plante den Bau so, dass er an seiner Nordseite direkt an das 1761 errichtete Gebäude der Domkustodie anschloss, das heute als Bischofshaus dient. Deshalb ragt es im Osten, Süden und Westen in den Garten des Bischofshauses. „In den 1950er Jahren wurde die Kapelle unter Bischof Joseph Freundorfer neu gestaltet“, erläutert der Kunstreferent der Diözese, Felix Landgraf.  Der Augsburger Künstler Professor Georg Bernhard hat im Chor ein Fresko Secco mit echten Naturpigmenten gemalt. „Das können heute nur noch wenige“, erklärt Landgraf. 

Als Thema habe er den im Mittelalter erfundenen Bildtypus des „Gnadenstuhls“ gewählt. Gottvater hält das Kreuz mit Christus in beiden Händen. Darunter schwebt als Symbol des Heiligen Geistes eine Taube. Bernhard habe über Jahrzehnte hinweg ungefähr 130 Kirchen in der ganzen Diözese und darüber hinaus mitgestaltet, erinnert Landgraf. Seine Neuinterpretation des Gnadenstuhls passe gut in den neuromanischen Raum.

Bedeutsam findet der Kunstreferent die Kopie einer Grabplatte des heiligen Simpert aus dem Jahr 1492 auf der Westseite. Einst gehörte die Platte mit dem heiligen Simpert im bischöflichen Ornat und mit Bischofsstab zu einem gotischen Hochgrab in der Simpertkapelle der Basilika St. Ulrich und Afra. 1882 habe die Pfarrgemeinde das Original an das Bayerische Nationalmuseum verkauft. Bedeutsam ist die Kopie laut Landgraf, weil die Platte von dem Ulmer Michel Erhart geschaffen wurde. Er wird neben Hans Multscher zu den bedeutendsten spätmittelalterlichen Bildhauern der Ulmer Schule gerechnet. 

„Anlässlich des Besuches von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1987 in Augsburg wurde die Kapelle gestalterisch hergerichtet“, berichtet Landgraf. Dabei überarbeitete Georg Bernhard seinen Gnadenstuhl. Von der Ausstattung der 1980er Jahre ist auch noch der Altar des Architekten Adolf Zach erhalten. Er hat die Form eines antiken Kapitels. 

Die Stühle mit Binsengeflecht und einer Klappkniebank sind dem Kunstreferenten zufolge unter Bischof Walter Mixa durch die jetzigen Kirchenbänke aus den Werkstätten Erwin Wiegerling ersetzt worden. Diese fertigten zur gleichen Zeit auch den Ambo, den Tabernakel und die Kathedra (Bischofssitz) neu. Die barocke Marienstatue an der Südseite sei wohl aus dem Kunsthandel, vermutet Landgraf.

In 80er Jahren stand anstelle der Kathedra ein mit Leder bespannter Faltstuhl (Faldisterium) mit gekreuzten Beinen und Arm-, aber ohne Rücklehne. Das war im Mittelalter der Sitz für Bischöfe und andere geistliche Würdenträger. „Der hat einen neuen Platz im Altarraum der Donauwörther Liebfrauenkirche gefunden“, berichtet Landgraf. Gerhard Buck

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Rund 70 Schäden durch „Sabine“ https://www.katholische-sonntagszeitung.de/rund-70-schaeden-durch-sabine-mittwoch-12-februar-2020-12-20-00-19518/ Wed, 12 Feb 2020 10:20:00 +0000 https://kath-sonntagszeitung.prod.welocal.cloud/rund-70-schaeden-durch-sabine-mittwoch-12-februar-2020-12-20-00-19518/ In den vergangenen beiden Tagen wütete das Orkantief "Sabine" mit heftigen Sturmböen über Deutschland und richtete zahlreiche Schäden an. Auch Kirchen in der Diözese wurden beschädigt.

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In den vergangenen beiden Tagen sind rund 70 Schäden in Folge des Orkantiefs „Sabine“ in der Versicherungsstelle der Diözese Augsburg gemeldet worden. Bei den Schäden war in den meisten Fällen das Kirchengebäude (Kirchendach) betroffen, vereinzelt auch mal das Pfarrhaus oder ein Kindergartengebäude. Soweit nach Aussage der Ansprechpartner vor Ort momentan abschätzbar ist, handelt es sich zumeist um Schäden unter 5.000 Euro. 

Die Kirchen St. Ottmar in Grünenbach und St. Dionysius in Eurishofen sind etwas schlimmer betroffen. Hier wurde das Dach teilweise abgedeckt und bei der telefonischen Schadenmeldung eine ungefähre Schadenhöhe von ca. 10.000 Euro genannt. Die genauen Ausmaße des Sturms sind zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht exakt zu benennen. pba

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