Synodaler Weg – Katholische Sonntagszeitung https://www.katholische-sonntagszeitung.de Fri, 14 Nov 2025 09:03:10 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.2 Die mutmaßlich letzte Sitzung des Synodalen Ausschusses steht bevor https://www.katholische-sonntagszeitung.de/die-mutmasslich-letzte-sitzung-des-synodalen-ausschusses-steht-bevor-604489/ Fri, 14 Nov 2025 09:03:10 +0000 https://www.katholische-sonntagszeitung.de/?p=604489 Angefangen hat alles vor ziemlich genau sechs Jahren mit einem Ruf nach Reformen und geistlicher Erneuerung. Unter dem Eindruck einer schon länger andauernden Kirchenkrise und verstärkt durch den Missbrauchs-Skandal riefen die Bischöfe und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) Ende 2019 den Synodalen Weg ins Leben. Schwerpunktthemen waren die Sexualmoral, die priesterliche Lebensform, Macht und Gewaltenteilung sowie die Rolle von Frauen in der Kirche.

Nach dem Synodalen Weg kam der Synodale Ausschuss. Der wiederum hatte zur Hauptaufgabe, ein Gremium zu schaffen, in dem die Beratungen zwischen Bischöfen und Laien verstetigt werden sollen. Auf der voraussichtlich letzten Sitzung des Synodalen Ausschusses am 21. und 22. November in Fulda soll nun eine Satzung für das künftige Gremium – die Synodalkonferenz – verabschiedet werden.

Das öffentliche Interesse am Beginn des Synodalen Wegs war ebenso groß wie die Aufbruchstimmung unter den rund 230 Synodalen, die als Synodalversammlung bis zum Frühjahr 2023 fünfmal tagten. In Erinnerung bleiben engagierte Debatten über Reizthemen wie den Umgang mit sexueller Vielfalt. Eine Reihe von Papieren wurde verabschiedet, etwa zu Predigtmöglichkeiten für Nicht-Kleriker und Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare.

Im September wandte sich Papst Leo XIV. in einem Interview gegen Segensrituale für Homosexuelle und betonte die Bedeutung der Familie aus „Vater, Mutter und Kind“ für die Gesellschaft. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, sagte daraufhin, es gebe keinen Grund, die deutsche Handreichung zurückzunehmen. Einmal mehr wurde deutlich, auf welch‘ schmalem Grat die Reformbefürworter wandeln – und wie kritisch der Vatikan das deutsche Projekt verfolgt.

Das hatte sich zuvor schon bei der Arbeit im Synodalen Ausschuss gezeigt. Das nominell aus 74 Mitgliedern bestehende Übergangsgremium sollte die noch offen gebliebenen Debatten des Synodalen Wegs fortsetzen und vor allem die Einrichtung eines Synodalen Rats vorbereiten, in dem Bischöfe und Laien künftig gemeinsam beraten und entscheiden wollten. Für den Vatikan, das machte er mehrfach klar, ist jedoch die rote Linie dort überschritten, wo Laien gleichberechtigt mit den Bischöfen verbindliche Beschlüsse fällen.

Die Bischöfe aus Passau, Regensburg und Eichstätt sowie der Erzbischof von Köln erschienen deswegen gar nicht erst zu den bislang vier Sitzungen des Ausschusses – auch wenn eine Delegation um Bätzing bei einem Besuch im Vatikan zusicherte, keine neuen Leitungsstrukturen der katholischen Kirche in Deutschland gegen den Willen Roms zu schaffen.

Zudem störte sich der Vatikan an der Bezeichnung: Dem Vernehmen nach suggeriert der Begriff „Synodaler Rat“ aus römischer Sicht zu weitreichende Befugnisse. So taufte man den Rat schließlich in „Synodalkonferenz“ um. Sie soll bestehen aus den 27 Ortsbischöfen, ebenso vielen ZdK-Mitgliedern und ebenfalls 27 weiteren Katholiken.

Laut Satzungsentwurf, der der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vorliegt, soll das neue Gremium unter anderem zu „wesentlichen Entwicklungen in Staat, Gesellschaft und Kirche“ Stellung nehmen und in „wichtigen Fragen des kirchlichen Lebens von überdiözesaner Bedeutung“ beraten und entscheiden.

Doch das Ganze birgt noch einiges Konfliktpotenzial – gerade in der Frage, wie die Sache mit dem „Entscheiden“ so formuliert werden kann, dass dies auch aus Sicht des Vatikans vertretbar ist. Zum Entwurf, der in Fulda verabschiedet werden soll, haben die Mitglieder des Synodalen Ausschusses in den vergangenen Monaten offenbar reichlich Änderungsanträge eingereicht. Ein weiterer Knackpunkt dürfte die Frage sein, ob die Laien auch Mitspracherechte bei finanziellen Angelegenheiten der katholischen Kirche in Deutschland bekommen.

Am Mittwoch reiste eine Delegation der Bischofskonferenz, darunter auch der Passauer Bischof Stefan Oster, nach Rom zu einem Gespräch mit hohen Kurienvertretern über das künftige Statut der Synodalkonferenz. Man habe in einer ehrlichen, offenen und konstruktiven Atmosphäre den Charakter, die Zusammensetzung und Kompetenzen des Gremiums besprochen, hieß es im Anschluss.

Es ist davon auszugehen, dass die deutschen Bischöfe ausgelotet haben, was geht – damit in Fulda am Ende eine Satzung verabschiedet werden kann, die nicht direkt wieder von Rom einkassiert wird. Denn ohne grünes Licht aus dem Vatikan kann die geplante Synodalkonferenz nicht an den Start gehen.

Vorbehalte gegenüber dem neuen Gremium gibt es aber auch unter jenen Bischöfen, die eher dem Lager der Reformer zuzurechnen sind. Noch ein Gremium, das bespielt werden muss – bei stetig sinkender Zahl der haupt- und ehrenamtlichen Kräfte, lautet die Klage.

Ohnehin steht zu befürchten, dass die Katholiken vor Ort in den Pfarreien zwischen Hamburg und Passau das Ringen um Tagesordnungen und Formulierungen kaum mehr im Detail verfolgen. Der Reformdialog ist eher etwas für Spezialisten geworden. Und um die Verwirrung für Außenstehende perfekt zu machen, wird es Ende Januar noch eine finale Sitzung des Synodalen Wegs geben.

Dann soll in Stuttgart evaluiert werden, ob und wie die Ergebnisse der 2019 gestarteten Initiative umgesetzt wurden. Neue Impulse sollen bei diesem Treffen voraussichtlich keine mehr gesetzt werden. Das wäre künftig Sache der Synodalkonferenz.

Joachim Heinz (KNA)

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Bischöfe tagen in Fulda – Reformen, Zuversicht und Kritik an Israel https://www.katholische-sonntagszeitung.de/bischoefe-tagen-in-fulda-reformen-zuversicht-und-kritik-an-israel-600919/ Tue, 23 Sep 2025 07:16:56 +0000 https://www.katholische-sonntagszeitung.de/?p=600919 Nach den mahnenden Worten des Papstes wollen die katholischen Bischöfe in Deutschland an ihrem Reformkurs im Umgang mit homosexuellen Paaren festhalten. Es gebe keinen Grund, die im April veröffentlichte Handreichung zu Segensfeiern zurückzunehmen, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, am Montag in Fulda.

Vor wenigen Tagen hatte sich Papst Leo XIV. in einem Interview gegen Segensrituale für Homosexuelle gewandt und die Bedeutung der Familie aus „Vater, Mutter und Kind“ für die Gesellschaft betont. Reformkatholiken in Deutschland zeigten sich enttäuscht. Leo XIV. hatte auch Erwartungen nach einer baldigen Weihe von Frauen zu Diakoninnen gedämpft. Der Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland, der Synodale Weg, hatte sich für eine solche Weihe ausgesprochen.

Der Papst halte diese Fragen weiterhin offen, sagte Bätzing nun in Fulda. „Ich bin damit sehr zufrieden.“ Leo unterstütze auch den Reformprozess in Deutschland, bei dem Bischöfe und Laien eine Satzung für eine gemeinsame synodale Konferenz erarbeiten.

Am Nachmittag versammelten sich vor dem Fuldaer Dom rund 40 Demonstranten, die gegen die Reformen beim Synodalen Weg protestierten. Es gelte, an den „katholischen Wahrheiten unverfälscht festzuhalten“, sagte ein Sprecher der Gruppe.

In seiner Predigt im Eröffnungsgottesdienst rief Bätzing am Abend im Fuldaer Dom zu Zuversicht trotz Säkularisierung und sinkender Kirchenmitgliedszahlen auf. „Statt ständig zu fragen, was alles nicht mehr geht und funktioniert, könnten wir beherzt nach dem suchen, was wir in unserem Einsatz für die Menschen und als Beitrag für unsere Gesellschaft noch nicht beherzt genug aus den Quellen unseres Glaubens beitragen“, sagte der Konferenzvorsitzende. Wie auch von Papst Leo gefordert, sei es wichtig, aus christlicher Perspektive heraus Antworten auf die großen aktuellen Herausforderungen wie Krieg, Migration, Klimanotstand und Künstliche Intelligenz zu finden.

Scharf grenzte sich der Bischofskonferenz-Vorsitzende bei der Auftakt-Pressekonferenz von der AfD ab und rief dazu auf, die Partei nicht zu wählen. „Ich rate ab, diesen Spaltern noch mehr Stimmen in unserem Land zu geben“, sagte Bätzing. Wichtig sei es gleichzeitig, dass die Kirche mit potenziellen AfD-Wählern im Dialog bleibe.

„Die AfD sieht Potenziale im konservativen Lager der Kirchen, der evangelischen wie der katholischen“, sagte Bätzing. Der völkische Nationalismus der AfD sei mit dem christlichen Gottes- und Menschenbild nicht vereinbar.

Bätzing kritisierte das Vorgehen der israelischen Regierung im Krieg gegen die Terrororganisation Hamas. Die Kirche stehe an der Seite Israels, das sich gegen den Terror zur Wehr setze, aber: „Es ist menschenverachtend, was im Moment im Gazastreifen geschieht. Zehntausende Unschuldige haben ihr Leben gelassen. Viele erleiden Hunger. Jetzt sind Hunderttausende auf der Flucht und wissen nicht, wohin.“ Die einzige Lösung sei die Zwei-Staaten-Lösung. „Dafür muss auch Israel wieder neu bereit sein.“

Die Vollversammlung mit fast 60 Orts- und Weihbischöfen berät bis Donnerstag über aktuelle Themen. Die Bischöfe wollen eine Erklärung zur Nahostkrise verabschieden. Weiterer Austausch ist über die Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt in der Kirche geplant.

Am heutigen Dienstag wollen die Bischöfe über Konsequenzen einer Studie zu Religion und Kirche in Deutschland beraten. Die Daten zeigen, dass es immer weniger Kirchenmitglieder geben wird.

Volker Hasenauer (KNA)

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Passauer Bischof Oster von Papst Leo XIV. empfangen https://www.katholische-sonntagszeitung.de/passauer-bischof-oster-von-papst-leo-xiv-empfangen-599803/ Tue, 09 Sep 2025 07:39:12 +0000 https://www.katholische-sonntagszeitung.de/?p=599803 Der Passauer Bischof Stefan Oster ist von Papst Leo XIV. in Audienz empfangen worden. Oster befindet sich aktuell mit einer Reisegruppe aus seinem Bistum auf Wallfahrt in Rom. Unter den deutschen Bischöfen zählt er zur Minderheit der Kritiker des Reformprojekts Synodaler Weg.

Den heutigen Papst hatte Oster zuletzt im Oktober 2024 bei der Weltsynode in Rom getroffen. Der Bischof beschrieb den damaligen Kardinal Robert Francis Prevost später als „einen tiefen, klugen, geistlichen und besonnenen Mann“.

Am vergangenen Donnerstag hatte Leo XIV. bereits den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, den Limburger Bischof Georg Bätzing, in Audienz empfangen. Er ist einer der beiden Präsidenten des Synodalen Wegs in Deutschland und zählt zu den Befürwortern weitreichender Veränderungen in der katholischen Kirche.

Nach dem Treffen mit Leo XIV. hatte Bätzing den Papst als „aufmerksamen Zuhörer und interessierten Seelsorger“ beschrieben und gesagt: „Ich bin sehr froh, dass Papst Leo XIV. die Kirche in Deutschland mit Vertrauen begleitet.“

Auch Bätzing hatte den heutigen Papst bereits bei der Weltsynode im Vatikan getroffen. Außerdem waren sich die beiden am 22. März 2024 bei Gesprächen über die Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland begegnet. Damals leitete der heutige Papst noch das Bischofsdikasterium im Vatikan.

KNA

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Papst empfängt erstmals Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz https://www.katholische-sonntagszeitung.de/papst-empfaengt-erstmals-vorsitzenden-der-deutschen-bischofskonferenz-599551/ Thu, 04 Sep 2025 11:27:39 +0000 https://www.katholische-sonntagszeitung.de/?p=599551 Papst Leo XIV. hat am Donnerstag den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, in Privataudienz empfangen. Es war die erste Begegnung zwischen dem Limburger Bischof und Leo XIV. seit dessen Wahl zum Papst am 8. Mai. An der Amtseinführung des neuen Kirchenoberhaupts hatte der Vize-Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Michael Gerber, teilgenommen.

Vor seiner Wahl zum Papst hatte Robert Francis Prevost, so der bürgerliche Name Leos XIV., die Vatikan-Behörde für Bischöfe geleitet. Dieses Dikasterium ist eine Art Personalabteilung der Weltkirche. In dieser Funktion traf er mehrfach mit Bätzing zusammen – und zwar im Rahmen der Weltsynode zu mehr Teilhabe aller Katholiken und als Gesprächspartner bei den Beratungen über den Fortgang des deutschen Reformprojekts „Synodaler Weg“ im Vatikan.

Bätzing erklärte im Anschluss an das Gespräch, er sei dankbar für das gute und inhaltreiche Gespräch. Er habe den Papst als „aufmerksamen Zuhörer und interessierten Seelsorger“ erlebt. „Ich bin sehr froh, dass Papst Leo XIV. die Kirche in Deutschland mit Vertrauen begleitet“, erklärte der Limburger Bischof.

KNA/aktualisiert

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Papst nimmt Rücktrittsgesuch von Bischof Hanke an https://www.katholische-sonntagszeitung.de/papst-nimmt-ruecktrittsgesuch-von-bischof-hanke-an-591520/ Tue, 10 Jun 2025 08:17:07 +0000 https://www.katholische-sonntagszeitung.de/?p=591520 Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke ist zurückgetreten. Papst Franziskus hatte dem Bistum zufolge noch vor seinem Tod ein entsprechendes Rücktrittsgesuch angenommen – für einen damals noch nicht terminierten Zeitpunkt. Nun ist der Rücktritt des 70-jährigen Bischofs erfolgt. Nach den geltenden kirchlichen Regularien bieten Bischöfe ihren Rücktritt dem Papst erst mit ihrem 75. Geburtstag an.

In einem Brief Hankes heißt es, er wolle in die Seelsorge zurückkehren. „Dieser Schritt, der aus einem tiefen geistlichen Ringen hervorging, ist getragen von der Sehnsucht, wieder unmittelbarer für die Menschen da zu sein – als Priester und geistlicher Begleiter, nicht mehr als Entscheidungsträger im Vordergrund.“

Hanke war seit 2006 Bischof von Eichstätt gewesen; er wurde von Papst Benedikt XVI. ernannt. In der Deutschen Bischofskonferenz gehörte der aus dem Benediktinerorden kommende Hanke zur Minderheit der grundsätzlichen Kritiker des Synodalen Wegs zur Reform der katholischen Kirche. Zuvor war er Abt der oberpfälzischen Abtei Plankstetten gewesen. Im vergangenen Jahr feierte er seinen 70. Geburtstag.

Nach vielen Herausforderungen und Krisen spüre er eine „innere Ermüdung“, schreibt Bischof Hanke weiter. Er verweist auf den Konflikt um die Präsidentenwahl an der Katholischen Universität (KU) Eichstätt-Ingolstadt und auf den Finanzskandal in seinem Bistum sowie das Thema Missbrauch. Die Gespräche mit Betroffenen seien führ ihn besonders erschütternd gewesen: „Manches in mir hat sich dadurch verändert.“

Als einfacher Pater wolle er in Zukunft außerhalb des Bistums direkt mit Menschen arbeiten, sie in Glaubensfragen begleiten und auf die Sakramente vorbereiten. Seine bischöflichen Insignien wird er demnach ablegen, als bewusste Entscheidung für Bescheidenheit und Nähe zur Basis – obwohl die Bischofsweihe nach katholischem Verständnis unaufhebbar ist.

Hanke bat er um Verzeihung, wo er Erwartungen nicht erfüllt oder Menschen verletzt haben könnte. Die offizielle Verabschiedung ist am Willibaldsonntag (6. Juli) geplant. Eine große Feier wird es auf Wunsch Hankes nicht geben: Für die Ortskirche von Eichstätt sei viel mehr der Blick in die Zukunft wichtig.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, dankte Hanke für sein Wirken. Besonders hob er dessen Engagement in der Kommission für Ehe und Familie und der Kommission für Wissenschaft und Kultur der Deutschen Bischofskonferenz hervor sowie im weltkirchlichen Bereich.

Angesichts der Differenzen in Bezug auf den Synodalen Weg schlug Bätzing versöhnliche Töne an: „Bei allen Spannungen“ wolle er Hanke für dessen „Mitgehen auf dem Synodalen Weg der Kirche in Deutschland danken. Ich weiß, dass Du Dich damit zunehmend schwergetan hast, aber Deine aktive Präsenz bei den Synodalversammlungen möchte ich an dieser Stelle eigens benennen.“

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx würdigte Hanke als „engagierten Seelsorger im Dienst des Evangeliums“. Auch der Einsatz für Ökologie und Nachhaltigkeit sowie die Anliegen der Landwirtschaft seien für Hanke schon in seiner Zeit als Abt der Abtei Plankstetten Herzensangelegenheiten gewesen. Zudem erinnerte Marx an den Einsatz Hankes für die KU.

KNA

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Sehe im Papst keinen Verhinderer des Synodalen Wegs https://www.katholische-sonntagszeitung.de/sehe-im-papst-keinen-verhinderer-des-synodalen-wegs-590218/ Tue, 27 May 2025 07:26:26 +0000 https://www.katholische-sonntagszeitung.de/?p=590218 Der Paderborner Erzbischof Udo Markus Bentz sieht in Papst Leo XIV. keinen Gegner des Reformdialogs in der katholischen Kirche Deutschlands. In seiner früheren Funktion als Leiter der vatikanischen Bischofsbehörde habe er Robert Prevost nicht als Verhinderer des Synodalen Wegs wahrgenommen, „sondern als jemanden, der klar kritische Punkte aufzeigt, aber mit dem Ziel, darüber ins Gespräch zu kommen“, sagte Bentz in einem Interview.

Bentz widersprach dem Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki und drei weiteren deutschen Bischöfen, Prevost habe als Kardinal in einem Schreiben ein deutliches Stoppzeichen für den Synodalen Weg gesetzt. „Das habe ich anders gelesen“, sagte der Erzbischof.

Beim 2019 gestarteten Synodalen Weg geht es unter anderem um mehr Mitbestimmung für Laien in der Kirche. Die Gespräche werden seit Ende 2023 im Synodalen Ausschuss fortgesetzt, in dem neben den 27 deutschen Ortsbischöfen auch 27 Vertreter des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und 20 weitere Mitglieder mitwirken sollen. Ein Ziel des Synodalen Ausschusses ist die Einrichtung eines Gremiums, in dem Bischöfe und Laien ihre Beratungen über mögliche Kirchenreformen fortsetzen wollen.

Der Vatikan hatte mehrfach darauf hingewiesen, die katholische Kirche in Deutschland sei nicht befugt, ein gemeinsames Leitungsorgan von Laien und Klerikern einzurichten. Knackpunkt dabei ist, dass das bisher als Synodaler Rat bezeichnete Gremium nach ursprünglicher Planung nicht nur gemeinsam beraten, sondern auch Entscheidungen fällen soll.

Unter Verweis auf diese Vorbehalte hatten Woelki und die Bischöfe Gregor Maria Hanke (Eichstätt), Stefan Oster (Passau) und Rudolf Voderholzer (Regensburg) auf eine Mitarbeit im Synodalen Ausschuss verzichtet. In einem am Donnerstag bekannt gewordenen Schreiben bekräftigen sie, dass sie eine Mitarbeit ablehnen. Für die von diesem Gremium angestrebte Gründung eines Synodalen Rats auf Bundesebene gebe es „keinerlei kirchenrechtliche Kompetenz“.

KNA

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Papst Leo XIV. offen für Kirchenreformen https://www.katholische-sonntagszeitung.de/papst-leo-xiv-offen-fuer-kirchenreformen-588847/ Mon, 12 May 2025 08:49:48 +0000 https://www.katholische-sonntagszeitung.de/?p=588847 Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, ist zuversichtlich, dass unter dem neuen Papst Leo XIV. Reformen in der Kirche fortgesetzt werden.

Schon in seiner ersten Ansprache habe das neue Kirchenoberhaupt das Stichwort „Synodale Kirche“ deutlich genannt, sagte Bätzing der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Der neue Papst setzt darauf und macht deutlich, dass das weitergeht, was Franziskus begonnen hat.“ Deshalb sehe er auch positiv auf die Fortsetzung des Reformprozesses in Deutschland, dem Synodalen Weg, sagte der Limburger Bischof.

Gleichzeitig warnte er davor, den neuen Papst als „Kopie“ seines Vorgängers zu sehen. Papst Franziskus sei „eine Ausnahmeerscheinung“ gewesen, sagte Bätzing. „Insofern war ich dankbar dafür, wie er sich schon beim ersten Auftritt präsentiert hat, nämlich als Papst in der Reihe aller Päpste. So wird er, glaube ich, seinen eigenen Stil finden.“

KNA

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Katholische Bischöfe weiter uneins über kirchliche Reformdebatte https://www.katholische-sonntagszeitung.de/katholische-bischoefe-weiter-uneins-ueber-kirchliche-reformdebatte-571583/ Tue, 05 Nov 2024 09:01:03 +0000 https://www.katholische-sonntagszeitung.de/?p=571583 Die von Bischöfen und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken angestoßene Debatte zu Reformen in der Kirche in Deutschland muss offenbar weiterhin auf vier konservative Vertreter verzichten. In einer am Montag veröffentlichten Erklärung wiederholten die Bischöfe von Köln, Regensburg, Passau und Eichstätt ihre fundamentale Kritik an den laufenden Diskussionen.

Das vom Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki sowie den Bischöfen Rudolf Voderholzer (Regensburg), Stefan Oster (Passau) und Gregor Maria Hanke (Eichstätt) unterzeichnete Papier nimmt sowohl auf die unlängst in Rom beendete Weltsynode als auch auf den Synodalen Weg in Deutschland Bezug.

Nach Einschätzung der Bischöfe bestehen weiter Differenzen zwischen den Zielen des weltkirchlichen Prozesses und der Reformdebatte hierzulande. Bei den Beratungen in Rom waren erstmals sogenannte Laien, darunter Frauen, mit Rede- und Stimmrecht beteiligt. Die Synode sprach sich unter anderem für eine stärkere Beteiligung von Nicht-Geistlichen aus und beschloss, die Frage der untersten Weihestufe für Frauen offenzuhalten.

Die Vollversammlungen während des Synodalen Wegs in Deutschland haben die vier Bischöfe laut eigenen Angaben „als Widerspruch zu dem erlebt“, was in den vergangenen Wochen in Rom passiert sei. Geistliche Unterscheidung und gegenseitiges vertrauensvolles Hören seien bei den Treffen kaum vorhanden gewesen. Stattdessen habe eine kirchenpolitisch liberal eingestellte Mehrheit ihre Themen „in einem parlamentarisch anmutenden Prozess der reinen Mehrheitsbeschaffung“ und unter „massivem, öffentlich ausgeübtem Druck durchbringen“ wollen.

Unter Verweis auf Vorbehalte aus dem Vatikan hatten Woelki, Voderholzer, Oster und Hanke bislang nicht an den Beratungen des Synodalen Ausschusses teilgenommen. Der Ausschuss ist ein Ergebnis der Reformdebatte und soll die Einrichtung eines Synodalen Rats vorbereiten. In diesem Gremium wollen Bischöfe und Laien ihre Beratungen über mögliche Reformen in der Kirche fortsetzen, die sie bei dem 2019 gestarteten Synodalen Weg begonnen haben. Die nächste Sitzung des Synodalen Ausschusses findet am 13. und 14. Dezember in Wiesbaden-Naurod statt.

Mit ihrer jetzt veröffentlichten Erklärung wollten die vier Bischöfe erreichen, „dass die klaren Impulse der Weltsynode auch in Deutschland wirksam werden“, sagte eine Sprecherin des Bistums Passau auf Anfrage des Portals katholisch.de und stellte klar: „Eine Teilnahme bei der nächsten Sitzung des Synodalen Ausschusses ist nicht geplant.“

Die Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken teilten auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mit: „Jetzt gilt es, Synodalität in unseren Diözesen und in unserem Land mithilfe der Erfahrungen der Weltsynode und unseres Synodalen Wegs weiter zu entfalten und größer zu machen. Dies zu tun ist – wie verabredet – die Aufgabe des Synodalen Ausschusses.“

In ihrer Erklärung betonen die vier Bischöfe, sie seien „gerne bereit, sich mit ihren Mitbrüdern im Bischofsamt und mit möglichst vielen anderen Beteiligten aus möglichst allen kirchlichen Gruppierungen neu einzulassen“. Dabei leite sie die Frage, welche Formen und Strukturen dabei helfen, als „ein Volk von Jüngern und Missionaren“ gemeinsam unterwegs zu sein. Es bestehe die Hoffnung, „dass auch die Fortsetzung des Synodalen Wegs in Deutschland ein Weg der Umkehr sein kann“.

KNA

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Vier Bischöfe wollen nicht am Synodalen Ausschuss teilnehmen https://www.katholische-sonntagszeitung.de/vier-bischoefe-wollen-nicht-am-synodalen-ausschuss-teilnehmen-donnerstag-25-april-2024-09-33-00-40269/ Thu, 25 Apr 2024 05:33:00 +0000 https://kath-sonntagszeitung.prod.welocal.cloud/vier-bischoefe-wollen-nicht-am-synodalen-ausschuss-teilnehmen-donnerstag-25-april-2024-09-33-00-40269/ Innerhalb des Reformdialogs der katholischen Kirche in Deutschland wollen die Bischöfe von Eichstätt, Köln, Passau und Regensburg auch weiterhin nicht am Synodalen Ausschuss teilnehmen. Dieses Gremium soll unter anderem bis 2026 die Einrichtung eines Synodalen Rats vorbereiten, in dem Bischöfe und Laien gemeinsam über wichtige innerkirchliche Fragen in Deutschland beraten und beschließen wollen. Dies hatte der Vatikan mehrfach abgelehnt. Dagegen hatte der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz die Satzung auf seiner Sitzung in Würzburg angenommen.

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Innerhalb des Reformdialogs der katholischen Kirche in Deutschland wollen die Bischöfe von Eichstätt, Köln, Passau und Regensburg auch weiterhin nicht am Synodalen Ausschuss teilnehmen. Dieses Gremium soll unter anderem bis 2026 die Einrichtung eines Synodalen Rats vorbereiten, in dem Bischöfe und Laien gemeinsam über wichtige innerkirchliche Fragen in Deutschland beraten und beschließen wollen. Dies hatte der Vatikan mehrfach abgelehnt. Dagegen hatte der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz, dem die Ortsbischöfe aller 27 Bistümer angehören, die Satzung auf seiner Sitzung am Montag in Würzburg angenommen.

"In römischen Einsprüchen zum Synodalen Weg in Deutschland war bislang immer wieder deutlich geworden, dass ein ‚Synodaler Rat‘, wie er im Beschluss des Synodalen Wegs vorgesehen und formuliert worden war, nicht mit der sakramentalen Verfassung der Kirche vereinbar sei", heißt es in einer Erklärung der Bischöfe Gregor Maria Hanke (Eichstätt), Stefan Oster (Passau), Rudolf Voderholzer (Regensburg) und Kardinal Rainer Maria Woelki (Köln). Am Synodalen Ausschuss, dessen Ziel die Einrichtung eines Synodalen Rats sei, wolle man daher auch weiterhin nicht teilnehmen.

"Die vier genannten Bischöfe teilen auch nicht die Rechtsauffassung, dass die Deutsche Bischofskonferenz Träger des Synodalen Ausschusses sei, wenn vier Mitglieder der Konferenz das Gremium nicht mittragen", heißt es. Die vier Bischöfe würden zunächst das Ende der Weltbischofssynode und deren Ergebnis abwarten, um danach zu entscheiden, "wie es im Einklang mit der Weltkirche zu Umsetzungsschritten hin zu einer synodaleren Kirche kommen kann". Betont wird, dass die vier Bischöfe den Weg zu einer synodaleren Kirche weiter im Einklang mit der Weltkirche gehen wollten.

Die Satzung für den Synodalen Ausschuss hatte das ebenfalls beteiligte Zentralkomitee der deutschen Katholiken bereits im November angenommen. Ursprünglich hatte die Annahme durch die Bischöfe schon auf deren Frühjahrsvollversammlung im Februar erfolgen sollen. Wegen eines neuerlichen Briefs aus dem Vatikan wurde der Punkt von der Tagesordnung genommen. Bei einem Treffen von Vertretern der Bischofskonferenz und hochrangigen Vatikanvertretern im März konnte jedoch ein vorzeitiges Aus des deutschen Reformdialogs verhindert werden. Der Synodale Ausschuss kommt am 14. und 15. Juni in Mainz zu seiner zweiten Sitzung zusammen.

KNA

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Bischöfe und Katholikenkomitee: Reformdialog kann weitergehen https://www.katholische-sonntagszeitung.de/bischoefe-und-katholikenkomitee-reformdialog-kann-weitergehen-dienstag-26-maerz-2024-10-31-00-20277/ Tue, 26 Mar 2024 08:31:00 +0000 https://kath-sonntagszeitung.prod.welocal.cloud/bischoefe-und-katholikenkomitee-reformdialog-kann-weitergehen-dienstag-26-maerz-2024-10-31-00-20277/ Nach jüngsten Gesprächen im Vatikan blicken die deutschen Bischöfe und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken mit Zuversicht auf den Fortgang des Dialogs zu Reformen in der Kirche in Deutschland. Der Weg sei nun frei für die weitere Arbeit im Synodalen Ausschuss, schreiben der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, und ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp an die Mitglieder des Gremiums.

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Der Synodale Ausschuss hatte sich bislang erst einmal getroffen. Mitte Juni ist das zweite Treffen in Mainz geplant. Noch fehlt allerdings eine Zustimmung der Bischöfe zur Satzung des Gremiums. Dies wollen die Bischöfe laut Brief bei der Sitzung ihres Ständigen Rats am 22. April nachholen. Die finanziellen Ressourcen für die Arbeit des Ausschusses sollen über einen Verein fließen, dessen Gründung offenbar noch vor Ostern geplant ist.

Der Synodale Ausschuss ist ein Ergebnis des 2019 von Bischöfen und Laien gestarteten Synodalen Wegs zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland. Er soll unter anderem die Einrichtung eines Synodalen Rates vorbereiten, in dem Bischöfe und Laien gemeinsam über wichtige innerkirchliche Fragen in Deutschland beraten und beschließen wollen. Dies hatte der Vatikan mehrfach abgelehnt, weil er darin eine mögliche Verletzung des Kirchenrechts und der Lehre von der Kirche als einer Hierarchie erkannte, in der die Bischöfe und der Papst die letzte Verantwortung haben.

Bei ihrem Austausch mit hochrangigen Vatikanvertretern am vergangenen Freitag im Vatikan habe die Delegation der Bischofskonferenz verdeutlichen können, dass die genaue Ausgestaltung des Synodalen Rats noch nicht beraten worden sei. "Und sie haben den Vertretern der Kurie zugesichert, dass sie dafür Sorge tragen werden, dass der Vorschlag den kirchlichen Vorgaben entspricht", heißt es in dem jetzigen Schreiben. "Neben weiteren Gesprächen zur Vertiefung des Dialogs ist auch vereinbart worden, dass es während des weiteren Prozesses der Konzeption des Synodalen Rats Rückkopplungen mit der Kurie gibt."

KNA

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